CRB-Index auf 14-Monatshoch - Öl und Gold nicht zu bremsen
26.10.2007 | Dr. Frank Schallenberger
Nachdem amerikanisches Leichtöl vor einigen Tagen den Sprung über die 90-Dollar-Marke schaffte, kam es zu Beginn der abgelaufenen Woche kurz zu einer Konsolidierung. Die Verschnaufpause wurde jedoch recht schnell abgehakt und die Öl-Bullen übernahmen wieder die Regie. Ein recht starker Lagerabbau in den USA, der Konflikt zwischen der Türkei und dem Irak sowie der schwache US-Dollar dienten als Argumente für den neuerlichen Höhenflug des Schwarzen Goldes. In diesem Umfeld scheint es nicht unwahrscheinlich, dass der Markt demnächst auch die 100-Dollar-Marke sehen will. Fundamental bleibt es jedoch dabei, dass über kurz oder lang eine Korrektur vorprogrammiert ist. Zum einen wird die OPEC bei diesem Preisniveau Anfang Dezember definitiv eine Quotenerhöhung beschließen. Zum anderen schwächelt die Nachfrage aus Südostasien. So stiegen die chinesischen Ölimporte im September nur um 0,3% und damit mit der niedrigsten Rate seit 20 Monaten.
Auch der zweite "Star" im Rohstoffbereich könnte vor einer Konsolidierung stehen. Immerhin hat der Goldpreis allein seit Mitte August um gut 18% oder 120 US-Dollar pro Feinunze zugelegt. Zudem haben die spekulativen Long-Positionen an der Comex in den USA mittlerweile mit fast 240.000 Kontrakten, denen rund 740 t Gold zugrunde liegen, ein neues All-Time-High erreicht. Diese spekulative Position entspricht fast 20% des weltweiten Goldangebots im laufenden Jahr. Kurzfristig signalisiert dieser Wert eine klare Überhitzung, so dass dem Edelmetall zunächst eine Korrektur bis in den Bereich von 740-750 US-Dollar bevorstehen könnte.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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