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2023: Die ABCs der CBDC, Große Neustarts & MEHR Zentralsteuerung

31.01.2023  |  Matt Piepenburg
- Seite 2 -
China, dessen Führer auf Lebenszeit (Xi Jinping) zu Schwab Favoriten gehört und auch Hauptredner in Davos war, treibt diese autokratische Vision noch einen Schritt weiter; er installiert ganz einfach Staatsfunktionäre in den Vorständen aller chinesischen Unternehmen.

Viele, ich eingeschlossen, können den Wunsch nach Verbesserungen in den korrupten Finanz-/Bankensystemen und bei den zerrütteten Sozialstrukturen durchaus verstehen. Ein Mehr an Inklusion und ein Weniger an unternehmerischer Gier ist nachvollziehbar.

In dieser Hinsicht halte ich Schwab auch nicht für eine transhumanistische Kreatur, die eine dunkle globale Verschwörung vorantreibt und die Welt entvölkern möchte, um letztlich als oberster Führer einer Eine-Welt-Regierung zu herrschen.

Ich habe viel eher das Gefühl, er glaubt, er könne sich gleichzeitig mitbedienen und (auch anderen) helfen.

Zur Frage der aktuellen Kapitalismusversion, wo Zentralbanken wie die Fed (aber auch derivatekranke Geschäftsbanken wie die Credit Suisse) zu DER treibenden Kraft bei Angebot & Nachfrage nach Liquidität geworden sind, habe ich unzählige Male meine Ansicht (schriftlich wie gesprochen) zum Ausdruck gebracht: Echter Kapitalismus ist längst tot.

Doch was wir von Leuten wie Schwab zu hören bekommen, ist kaum besser; tatsächlich ist es viel schlimmer.


Schwabs falsche Prämisse: Vertrauen in Institutionen

Wie bei Xi Jinping basiert auch Schwabs "Great Reset" auf der Vorstellung, dass sich systemische Risiken, wie Inflation, Pandemien, geopolitische und ökonomische Schieflagen, besser managen ließen, wenn weise, zentralisierte und institutionelle Akteure die globale "Koordination" übernähmen.

Wie Xi glaubt auch Schwab, dass "riesige Schiffe Stürmen trotzen, kleine Boote aber sinken."

Doch dieses Vertrauen (und die Prämisse), dass massive und global koordinierte institutionelle Weisheit letztlich doch sicherer und mächtiger sei als individuellen Freiheiten, blendet ein titanisches Gegenbeispiel aus… und zwar das Beispiel der Titanic.

Kurzum: Auch große Schiffe sinken - und das in der Regel mit höheren Todesfallzahlen.

Schwabs Vision einer "koordinierten Ökonomie" und einer Neudefinierung des "Gesellschaftsvertrags", die bei der Bewältigung realer oder übertriebener (entscheiden Sie!) Krisen wie Klimawandel oder zukünftige Pandemien helfen sollen, basiert auf der an sich fehlerhaften Grundannahme, dass wir durch aufgeklärte aber auch zunehmend ZENTRALISIERTE Institutionen oder eben Staaten (wie China?) gerettet werden könnten.

Doch eines verschweigen Leute wie Schwab (oder eben Biden, Trudeau, Macron, Scholz, Johnson und so gut wie jeder andere peinliche aber moderne nationalstaatliche Führer): Nicht ein einziges Mal in der gesamten Geschichte des Homo Sapiens hat ein zentralisiertes System (faschistisch, bolschewistisch, kommunistisch oder sozialistisch) nur ein Quäntchen nachhaltig Gutes in die Welt gebracht.

(In der Tat brachte solche Art der Zentralisierung durchaus auch temporären Luxus, Reichtum und Macht - aber eben nur Leuten wie Castro, Lenin, Mussolini und Robespierre…).

Die simple, tragische jedoch historisch (wie psychologisch) bestätigte Wahrheit ist folgende: "Effiziente" Sicherheit mittels Zentrallenkung zu Lasten der persönlichen Freiheitsrechte funktioniert NIE.


Amerikas kurzer & strahlender Moment

Aus diesem Grund erklärten die Gründungsväter des größten verfassungsrechtlichen und demokratischen Experiments der Geschichte (hier in den Worten Ben Franklins), "wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, verdient beides nicht."

Für einen kurzen, strahlenden Moment erklärte im Philadelphia des 18 Jh. ein Dokument die Vision verfassungsrechtlich verbriefter individueller Freiheitsrechte. Mit dieser Deklaration wurde der Anspruch, dass das Individuum Vorrang vor einer "schützenden" zentralisierten Tyrannei zu genießen hat, zum Grundpfeiler der eigenen nationalen Vision erhoben.


Amerikas falsche Prämisse: Vertrauen in die menschliche Natur?

Vielleicht hatten die Gründungsväter aber die menschliche, allzu menschliche (in Anlehnung an Nietzsche) Neigung zum Eigennutz aber auch das menschliche Verlangen nach mehr persönlicher und politischer Kontrolle unterschätzt - sprich die verbreitete extrovertierte Psychopathie der meisten Politiker, auch jener, die unter demokratischer Flagge posieren.

Eben deswegen hatte eben jener Ben Franklin exakt am Tag, an dem sich Amerika für unabhängig erklärte, gegenüber einem Passanten beiläufig (und auch traurigerweise) Folgendes erwähnt: "am Ende sterben alle Demokratien, und in der Regel ist es ein Selbstmord.

Dieser Selbstmord geschah schrittweise aber unverkennbar, und er war von Wendepunkten markiert, an denen mehr und mehr Zentralisierung einsickerte, wie beispielsweise mit: 1.) der Entstehung der Federal (Central) Reserve (vor der Thomas Jefferson 1806 gewarnt hatte), 2.) dem inzwischen immer klarer hervortretenden und zentralisierten (Staatsstreich) Mord an einem amtierenden Präsidenten im Jahr 1963, 3.) dem imperialistischen Abdriften zu Expansionskriegen unter falscher Flagge (angefangen bei der Explosion der Maine 1898, der Tonkin-Resolution von 1964 oder der Massenvernichtungswaffen-Fiktion 2003 im Irak) oder 4.) der Ausnutzung katastrophaler Krisen, um schrittweise persönliche Freiheitsrechte auszulöschen im Namen der "nationalen Sicherheit" mit euphemistisch betitelten Gesetzen wie der "Patriot Act" nach 9/11.

Kurz: Da alle Systeme und Experimente, ob nun freiheitlich oder zentralisiert, von menschlichen Systeme erdacht und anschließend geführt werden, bleibt die uralte Debatte (Hobbes/Locke), ob sich die Menschen intrinsisch im Kriegszustand oder aber Friedenszustand befinden (d.h. gut oder böse sind) nach wie vor das Kerndilemma und die Kernfrage.


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