Nick Giambruno: Die drei wichtigsten Gründe, warum die USA in die Inflationstodesspirale geraten sind

Rasant steigende Preise für Lebensmittel, Wohnraum, medizinische Versorgung und Studiengebühren setzen die Amerikaner unter Druck, und viele verstehen die wahre Ursache für ihren sinkenden Lebensstandard nicht. Diese Verwirrung öffnet opportunistischen Politikern die Tür, die vermeintliche Vergünstigungen versprechen, um den Schmerz der Inflation zu lindern.

Leider erliegen viele dem Ruf der Sirenen. So pervers es auch ist, die Maßnahmen, die den unter der Inflation leidenden Menschen angeboten werden, führen zu noch mehr Inflation. Mit anderen Worten: Die Inflation hat eine Art, sich selbst zu erhalten, ähnlich wie eine Heroinsucht. In den USA gibt es bereits verrückte Programme wie die "Inflation Relief Checks", mit denen versucht wird, die Probleme der Inflation zu lösen, indem noch mehr Inflation geschaffen wird. Der Politik-Inflations-Zyklus folgt einem klaren Muster:

• Schritt Nr. 1: In einem Fiatwährungssystem druckt die Regierung unweigerlich immer mehr Geld, um sich zu finanzieren.

• Schritt Nr. 2: Dadurch steigen die Preise und Lebenshaltungskosten schneller als die Löhne.

• Schritt Nr. 3: Der Durchschnittsbürger spürt den Schmerz, versteht aber nicht, was passiert.

• Schritt Nr. 4: Immer mehr Menschen unterstützen Politiker, die Gratisgeschenke versprechen, um den Schmerz zu lindern, den die Inflation verursacht.

• Schritt Nr. 5: Die Regierung druckt mehr Geld, um die Werbegeschenke zu bezahlen.

• Schritt Nr. 6: Dies führt zu noch mehr Inflation, und der Kreislauf wiederholt sich.

An diesem Punkt müssen wir uns fragen, ob sich die politische Situation in den USA verbessern wird. Leider weisen die Daten auf eine beunruhigende, aber unvermeidliche Antwort hin: "Nein". Der Grund ist einfach: Eine wachsende Mehrheit der US-Wähler erhält staatliche Gelder. Zählt man alle, die von politischen Dollar statt von Dollar der freien Marktwirtschaft leben, sind wir bereits bei weit über 50% der US-Bevölkerung. Mit anderen Worten: Die USA haben den Rubikon bereits überschritten. Es gibt keinen Weg zurück. Die wachsende Mehrheit der Wähler, die Nettovorteile von der Regierung kassieren, ist eine eingebaute Wählerschaft, um die durch immer höhere Inflation finanzierte Politik fortzusetzen.

Deshalb glaube ich, dass die USA in eine unaufhaltsame Inflationstodesspirale geraten sind. Die Vorstellung, dass Menschen, die von staatlichen Zuwendungen und politischen Dollar leben, zu einer libertären Denkweise übergehen werden, ist ein Hirngespinst. Kurzum, es gibt einfach keine Hoffnung auf eine positive Veränderung des politischen Systems. Das bedeutet, dass eines sicher ist: eine ständig steigende Inflation, um all diese Regierungsprogramme zu bezahlen. Seit vielen Jahrzehnten ist Argentinien in einem ewigen Kreislauf aus Hyperinflation und Sozialismus gefangen, aus dem es nicht herauskommt. Und nun sind auch die USA in diesen selben unausweichlichen Kreislauf geraten.


Grund Nr. 2: Zentrale Planung funktioniert nicht

Auch wenn es vielen nicht bewusst ist, sind die Zinssätze einfach der Preis des Geldes. Und sie sind die wichtigsten Preise im gesamten Kapitalismus. Sie haben einen enormen Einfluss auf Banken, den Immobilienmarkt und die Autoindustrie. Es gibt kaum einen Wirtschaftszweig, den die Zinssätze nicht in irgendeiner Weise beeinflussen. Allerdings werden die Zinssätze von einem Politbüro zentraler Planer bei der Federal Reserve kontrolliert und nicht wie jeder andere Preis vom Markt bestimmt.

Es ist seltsam, dass die meisten Menschen die Auswirkungen dieser Tatsache nicht verstehen oder sie gedankenlos als "normalen" Bestandteil einer angeblichen freien Marktwirtschaft akzeptieren. Darüber hinaus sollte es für jeden selbstverständlich sein, dass eine zentrale Wirtschaftsplanung nicht funktioniert.

In Marx' Kommunistischem Manifest wird im 5. Kapitel die "Zentralisierung des Kredits in den Händen des Staates durch eine Nationalbank mit Staatskapital und exklusivem Monopol" gefordert. Das ist eine perfekte Beschreibung der Federal Reserve und anderer Zentralbanken. In Wirklichkeit ist die Fed nichts weiter als ein Politbüro von Bürokraten, die versuchen, die Wirtschaft zentral zu planen, indem sie an den Geld- und Zinssätzen herumspielen - den wichtigsten Preisen im gesamten Kapitalismus.

Selbst wenn wir davon ausgehen, dass die Fed gute Absichten hat - was nicht der Fall ist - ist eine zentrale Planung unmöglich und ein Scheitern unvermeidlich. Aus diesem Grund befindet sich die Fed in einer Situation, in der eine zentrale Planung unmöglich ist - ähnlich wie es für die Sowjets unmöglich war, ihre Wirtschaft zentral zu planen. Das ist die Quintessenz... Die Fed kann den Tag ebenso wenig retten wie das Staatliche Planungskomitee der UdSSR.


Grund Nr. 3: Inflation ist die einzige Möglichkeit, eine unmögliche Schuldenlast zu bewältigen

Medien, Politiker und Finanzanalysten verwenden das Wort "Billion" oft leichtfertig, ohne zu wissen, was es bedeutet. Eine Billion ist eine gewaltige, fast unergründliche Zahl. Das menschliche Gehirn hat Schwierigkeiten, etwas so Großes zu verstehen. Lassen Sie es mich in die richtige Perspektive setzen.

Wenn Sie 1 Dollar in der Sekunde verdienen würden, würde es 11 Tage dauern, eine Million Dollar zu verdienen. Wenn Sie 1 Dollar in der Sekunde verdienen würden, würde es 31,5 Jahre dauern, um eine Milliarde Dollar zu verdienen. Und wenn Sie 1 Dollar in der Sekunde verdienen würden, würde es 31.688 Jahre dauern, um eine Billion Dollar zu verdienen. So riesig ist also eine Billion. Wenn Politiker leichtfertig Geld in Billionenhöhe ausgeben und drucken, befinden Sie sich auf gefährlichem Terrain.

Es dauerte bis 1981, bis die US-Regierung ihre erste Billion an Schulden angehäuft hatte. Die zweite Billion brauchte nur vier Jahre. Danach folgten die nächsten Billionen in immer kürzeren Abständen. Heute hat der Kongress Defizite bei den Bundesausgaben in Höhe von mehreren Billionen Dollar normalisiert.

Die US-Bundesverschuldung hat sich parabolisch entwickelt und liegt bei weit über 31 Billionen Dollar. Wenn Sie 1 Dollar in der Sekunde verdienen würden, bräuchten Sie über 995.000 Jahre, um die aktuellen US-Bundesschulden zu tilgen. Und das unter der unrealistischen Annahme, dass die Schulden nicht weiter steigen würden. Die US-Bundesregierung hat die höchsten Schulden in der Geschichte der Welt.