Wirtschaft geht den Bach runter, Gold strebt gen Norden
19.03.2023 | Craig Hemke
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Und warum ist das so? Weil die Entlassungen in den Unternehmen in die Höhe schnellen und die Arbeitnehmer verzweifelt sind, mehrere Teilzeitjobs anzunehmen, um ihr verlorenes Einkommen zu ersetzen.
Und jetzt kommt der Punkt, den die Fed bei ihrer rückwärtsgerichteten Datenanalyse übersehen hat. Wenn man entlassen wird oder seinen Arbeitsplatz in einem Unternehmen verliert - also einen Arbeitsplatz mit Krankenversicherungsleistungen und bezahltem Urlaub -, erhält man in der Regel eine Art Abfindung. Das ist schön. In den USA kann man jedoch erst dann einen Antrag auf Arbeitslosenunterstützung stellen, wenn diese Abfindung ausgezahlt wird.
Anders ausgedrückt: Solange Sie Ihre Abfindung beziehen, können Sie keinen Antrag auf Arbeitslosengeld stellen. Wenn wir nun die Entlassungsdaten zusammen mit den Daten über die erstmaligen Anträge auf Arbeitslosenunterstützung darstellen, erhalten wir den folgende Chart:
Ich hoffe, ich habe Sie damit nicht verwirrt, aber falls doch, kommen wir gleich zur Sache.
- Die Fed hält den Arbeitsmarkt für robust, obwohl in Wirklichkeit nur Teilzeitarbeitsplätze geschaffen werden.
- Die Fed glaubt auch, dass der Arbeitsmarkt robust ist, weil die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung niedrig geblieben sind, obwohl die Anträge in Wirklichkeit nur aufgrund von Abfindungspaketen niedrig sind, und sobald diese Pakete auslaufen, werden die Anträge auf Arbeitslosenunterstützung in die Höhe schnellen.
- Die Fed glaubt, dass sie die Zinssätze weiter anheben kann, weil die US-Wirtschaft robust ist, obwohl sie in Wirklichkeit von Tag zu Tag schwächer wird und am Rande einer starken Kontraktion und Rezession steht.
Gegenwärtig und nach den Bankenzusammenbrüchen der vergangenen Woche sind die Chancen für eine Leitzinserhöhung gesunken, und der Goldpreis hat sich entsprechend erholt. Allerdings glaubt "der Markt" immer noch, dass die Fed die Zinsen noch zweimal erhöhen wird, bevor sie eine Pause einlegt und später in diesem Jahr umschwenkt.
Was "der Markt" dabei übersieht, ist, dass sich die US-Wirtschaft wahrscheinlich bereits in einer Rezession befindet und sich diese in den kommenden Monaten nur noch verschlimmern wird. Die Fed hat mit der Zinserhöhung im Jahr 2022 zu lange gewartet, weil sie dummerweise glaubte, dass die steigende Preisinflation "vorübergehend" sei. Jetzt wartet sie zu lange mit einer Zinssenkung, weil sie törichterweise glaubt, dass die US-Wirtschaft weiterhin "robust" ist.
Wenn sich der Staub im Laufe dieses Jahres zu legen beginnt und das ganze Ausmaß des wirtschaftlichen Schadens der Fed erkannt wird, wird die Fed die Zinsen viel schneller senken, als die meisten erwarten. Der Futuresmarkt für Fed Funds rechnet bereits mit Zinssenkungen von bis zu 75 Basispunkten vor Jahresende. Das ist nicht genug. Die Zinssenkungen werden noch stärker ausfallen.
Denn so wie die Fed im letzten Jahr zu lange gewartet hat, um sich zu bewegen, und dann mit einer Reihe von beispiellosen Zinserhöhungen um 75 Basispunkte reagierte, werden die sich verschlimmernde Bankenkrise und die schwächelnde Wirtschaft sie zwingen, die Zinsen im Laufe dieses Jahres stark zu senken. Die Renditekurve und die jüngsten Daten scheinen darauf hinzudeuten, dass dies eine ausgemachte Sache ist.
Was den Goldpreis betrifft, so ist das, was Sie im Januar und in der vergangenen Woche gesehen haben, nur ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird. Die Geschichte hat gezeigt, dass die Lockerungszyklen der Fed mit einem steigenden Goldpreis einhergehen. Siehe 2010-2011 und 2019-2020 als jüngste Beispiele. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich dieses Muster im Zeitraum 2023-2024 wiederholt.
© Craig Hemke
TF Metals Report
Der Artikel wurde am 15. März 2023 auf www.sprottmoney.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.