Die magischen Zahlen am Rohstoffmarkt: 1,50 - 100 - 850

Die Situation an den Rohstoffmärkten ist in den letzten Wochen fast schon langweilig geworden: Der Dollar fällt und fällt, so dass bereits die Marke von 1,50 Dollar/Euro in Sicht kommt. Parallel dazu steigt der Ölpreis auf immer neue Rekordstände. Mittlerweile ist sogar die runde Zahl von 100 Dollar pro Barrel ins Visier der Märkte geraten. Auch der Preis für Gold kannte zuletzt nur eine Richtung: nach oben! Das gelbe Metall könnte den alten Höchststand von 850 Dollar pro Feinunze, der aus dem Jahr 1980 stammt, ebenfalls bald überwinden.



Sollten die magischen Marken beim Öl- und beim Goldpreis überwunden werden, könnte sich der Markt jedoch durchaus eine Verschnaufpause gönnen. So dürfte der Dollar auch einmal wieder stärkere Tage sehen. Immerhin liegt die Kaufkraftparität bei rund 1,20 Dollar/Euro. Ebenso wie der Dollar überverkauft ist, sind Öl und Gold überkauft. Fundamentale Nachrichten könnten aber schon bald der Auslöser für fallende Ölpreise werden. So stehen die Chancen nicht schlecht, dass auf dem OPEC-Treffen in der kommenden Woche die Weichen für eine Erhöhung der Förderquoten gestellt werden. Der Newsflow spricht kurzfristig auch beim Goldpreis für fallende Notierungen. Denn im weltweit größten Nachfragerland Indien könnte trotz der langsam auf Hochtouren kommenden Hochzeitssaison den Bräutigamen bei den aktuellen Goldpreisen langsam das Geld ausgehen. Die Importe des Subkontinents dürften im laufenden Jahr nicht wie bislang angenommen 1.000 t betragen, sondern - aufgrund des starken Preisanstiegs - nur rund 800 t. Sofern die heiratswilligen Inderinnen ihre Ansprüche bezüglich ihrer Ausstattung mit Goldschmuck nicht schnell reduzieren, wird die ein oder andere Kandidatin in diesem Jahr in puncto Gold und Ehemann wohl leer ausgehen!



© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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