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Goldman Sachs hält mehr Level-3-Anlagen als Citigroup und Merrill

12.11.2007  |  Redaktion
Goldman Sachs halt mehr schwer kalkulierbare Level-3-Anlagen als Citigroup und Merrill

Die Goldman Sachs Group Inc. besaß zu Ende des 3. Quartals mehr schwer schätzbare Anlagen als Citigroup Inc. und Merrill Lynch & Co. Letztere waren bisher am schwersten von der Subprime-Krise betroffen. Nach Angaben von Bloomberg belaufen sich die schwer einschätzbaren Level-3-Assets auf ganze 6,9 % der Gesamtanlagen Goldmans. Bei der Citigroup fielen 5,7% der Anlagen unter diese Kategorie, Merrill Lnych meldete 2,5%.

Bei allen drei Firmen wurden nach Rechnungslegungsstandart FSA 157 gearbeitet. Bei Anlagen mit dem Rating Level 1 handelt es sich um Anlagen, für die bereits Marktpreise festgelegt wurden. Unter Level 2 und 3 fallen Anlagen, die weitaus schwieriger zu schätzen sind. Level 3 gilt allgemein als sehr schwer einzuschätzen, da es nicht einmal vergleichbare Anlagen gibt, anhand derer Marktpreise sowie Gewinne und Verluste festgemacht werden können. Die Firmen müssen zur Kalkulation demzufolge eigene oder fremde Kalkulationsmodelle heranziehen. Edward Ketz, Professor für Rechnungswesen an der Pennsylvania State University geht von sehr vielen Berechnungsfehlern beim Level-3-Accounting aus, da für diese Klasse kein Markt existiere, so Bloomberg.

Nach FSA 157 sind die Firmen verpflichtet, ihre unterschiedlichen Anlageklassen, je nach Level kategorisiert offen zu legen, eine genauere Aufschlüsselung ist jedoch nicht erforderlich. Nach eigenen Angaben befanden sich Ende August Anlagen im Wert von 72 Mrd. US $ bei Goldman Sachs in Kategorie 3. Nach Abrechnung der Anteile, die von anderen gehalten werden, komme man auf 5,9% in Level 3. Goldman Sachs hielte demnach von insgesamt 1,05 Billionen US $ Anlagekapital ganze 50,9 Mrd. US $ in Level 3. Große Teile davon gingen auf das Konto von ohnehin schwer schätzbarem Beteiligungskapital und Immobilien- und Grundstücksanlagen, so Lucas van Praag, Sprecher der Firma. Goldman Sachs machte keine genaueren Angaben über die Menge an gehalten CDO - jene strukturierten Produkte, die auch Hypothekenbonds enthalten.

Goldman Sachs meldete im 3. Quartal immer noch um 79% gestiegene Gewinne, während Morgan Stanley, Lehman Brothers Holdings Inc. und Bear Stearns Cos. Verluste meldeten. Merrill Lynn & Co. schrieben 8,4 Mrd. US $ ab und kamen auf einen Verlust von 2,2 Mrd. US $, der größte in der Firmengeschichte. Merrill ließ verlauten, dass der Anteil der gehaltenen CDO um mehr als die Hälfte auf 15 Mrd. US $ gefallen sei. Die Citigroup gab letzte Woche an, 43 Mrd. US $ in CDOs zu besitzen. Die Aktien beider Firmen fielen in diesem Monat um fast 20%. Auch die Aktien von Goldman Sachs wurden in diesem Monat schon um 15% gedrückt, nicht zuletzt aufgrund von Skepsis gegenüber den Level-3-Anlagen und gehaltenen CDOs. Jon Fisher von Fifth Third Asset Management meinte dazu nur, dass man kaum davon ausgehen kann, dass Goldman perfekt sei und, trotz eventuell geringerer Verluste, nicht unter der Subprime-Krise zu leiden habe.


© Redaktion GoldSeiten.de / Rohstoff-Welt.de







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