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Das Franklin Sanders Interview

14.05.2023  |  David Morgan
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David Morgan: Das ist der Schlüssel und nur sehr wenige Menschen ziehen das in Betracht. Ich habe diese Bemerkung schon vor Jahren gemacht und einer der Hartgeld-Ökonomen sagte: "Heiliger Strohsack, das hat nicht einmal Murray Rothbard gesagt". Aber das lag nicht an mir, sondern daran, daß ich diesen Artikel gelesen habe. Am Ende schreibt er: "Weil bimetallisches Geld nicht nur irgendein Teil des amerikanischen Verfassungssystems war, sondern ein notwendiger Teil, muß eine effektive Wiederherstellung des Systems eine Rückkehr zu bimetallischem Geld beinhalten. Aus diesem Grund schlägt die alternative Zukunft, ein Aufruf zur Revolution über Nacht, Gramm Silber und Gramm Gold als parallele Währungseinheiten vor."

Franklin Sanders: Er hat absolut Recht. Es gibt keinen anderen Weg, um ein ehrliches Geldsystem zu bekommen. Es muß einen Wertstandard geben und ein Metall ist ein Wertstandard für das andere. Das verfassungsmäßige amerikanische System war der Silberstandard mit Goldmünzen, die "in Silberdollar" bewertet wurden. Das ist die Art und Weise, wie es funktioniert.


David Morgan: Ich könnte das Argument vorbringen, daß wir einen trimetallischen Standard hatten. Wir hatten in der Vergangenheit Silber, Gold und Kupfer. Wenn Sie in der Geschichte zurückgehen, werden Sie feststellen, daß Sie mit ein paar Kupfermünzen etwas kaufen konnten. Glauben Sie, daß Kupfer die Möglichkeit hat, in das Währungssystem zurückzukehren? Und glauben Sie, daß ein trimetallischer Standard einen Vorteil gegenüber einem bimetallischen Standard hat?

Franklin Sanders: Das Geldsystem der Vereinigten Staaten war tatsächlich trimetallisch. Es gab Kupfermünzen, die nach Gewicht bewertet wurden, genau wie die Silber- und Goldmünzen. Es handelte sich also nicht nur um Münzgeld, aber ich kann nicht behaupten, daß ich glaube, daß Kupfer im Geldsystem eine Zukunft hat. Übrigens wollte ich noch einen Punkt zu einem bimetallischen System ansprechen. Seine Kritiker behaupten, ein bimetallisches System funktioniere nicht. Silber hatte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts viele Feinde, viele von ihnen wurden von Bankeninteressen bezahlt. Das bimetallische System funktioniere nicht, weil Silber teurer werde als Gold oder Gold teurer als Silber.

Das System hat in der Geschichte so funktioniert, daß es nie eine Zeit gab, in der es nicht existierte. Alles, was die Menschen über einen so langen Zeitraum hinweg für üblich und nützlich hielten, muß etwas wert sein. Ich habe mir die Schwankungen des Silberpreises im Verhältnis zum Silber/Gold-Verhältnis angesehen. Mit Abweichung meine ich die Abweichung vom gesetzlich festgelegten Verhältnis von 16 zu 1. In fast den gesamten ersten drei Quartalen des 19. Jahrhunderts lag die gesamte Bewertungsspanne bei nur 4%.

Sie wissen so gut wie ich, daß der US-Dollar heute in einer Woche um 4% fallen kann. Es handelte sich also nicht um ein instabiles System, denn die Veränderungen vollzogen sich im Laufe der Zeit sehr langsam. Allerdings waren diese Veränderungen nicht so plötzlich, daß sie die Wirtschaft und das Finanzwesen aus dem Gleichgewicht brachten und/oder ganze Volkswirtschaften vernichteten.


David Morgan: Ich möchte auf das Gold-Silber-Verhältnis zu sprechen kommen und Sie bitten, Ihre Darstellung des Gold-Silber-Verhältnisses von der ägyptischen Zeit bis heute noch einmal zu erläutern. Sie verdeutlicht, daß das Gold-Silber-Verhältnis von Bedeutung ist. Obwohl es so offensichtlich ist, habe ich eine Weile gebraucht, um darauf zu kommen und ich hatte einen dieser Aha-Momente.

Ich habe mir immer wieder die Frage gestellt: Warum ist das Verhältnis so hoch? Warum, warum, warum? Natürlich wußte ich von dem Verbrechen von 1873. Und schließlich wurde mir klar, daß das Verhältnis 16 zu 1 oder niedriger war, weil sie beide Geld und nur Geld waren. (Weder 1873 noch davor gab es wirklich eine technische Verwendung für Silber. Erst in der Neuzeit ist es ein Industriemetall. Eigentlich müßte der Silberpreis steigen, wenn es immer noch als Geldwert angesehen würde.)

Könnten Sie dieses Diagramm bitte in verbaler Form erläutern, damit die Menschen eine Vorstellung davon bekommen, wie lange die von Ihnen erwähnten 4% anhielten?


Franklin Sanders: Nun, wenn man ein Diagramm mit einer Länge von 52 Fuß hat und jeder Fuß ein Jahrhundert darstellt, dann ist das Verhältnis nur in den letzten anderthalb Fuß (150 Jahre) jemals über 16 zu 1 gestiegen. Das ist eine lange Zeit für etwas, das so konstant ist. Ich denke, der Grund für diese Stetigkeit ist, daß das physische Verhältnis von Gold zu Silber in der Erdkruste etwa 17 zu 1 beträgt.

Warum ist das Verhältnis während der Panik 2020 auf 70 zu 1, 80 zu 1, 85 zu 1 und sogar 125 zu 1 gestiegen? Weil die gesamte globale Geldmenge durch das gesamte seit etwa 1850 ausgegebene Papiergeld verwässert wurde. Stellen Sie sich vor, was das für ein riesiger Ozean von Papiergeld ist! Dann wurde Silber ab 1873 in den USA und Deutschland offiziell demonetisiert und das Silber verschwand aufgrund dieser Geldmengenverwässerung vom Erdboden.

Irgendwann wird dieses Verhältnis wieder zu historischen Normen zurückkehren. Wenn man sich das Verhältnis auf einem sehr langfristigen Diagramm ansieht, gibt es ein Megaphon-Top. Ich mache mir also keine Sorgen, daß sich das grundlegende Verhältnis zwischen Silber und Gold geändert hat. Es wurde lediglich durch die riesige Menge an Papiergeld und Geldsubstituten aller Art, die in den letzten 225 Jahren ausgegeben wurden, künstlich weit über das natürliche Maß hinaus getrieben.

Was passiert, wenn sich das Verhältnis wieder umkehrt? Heute braucht man 91,4 Unzen Silber, um eine Unze Gold zu kaufen. Sie können sich einen Spaß daraus machen, die Rechnung zu machen. Wenn ich heute Silber statt Gold kaufe, kann ich 91,4 Unzen Silber bekommen oder ich könnte eine Unze Gold kaufen. Ich entscheide mich für Silber und wenn das Verhältnis auf 32 zu 1 sinkt, dann kann ich mit meinem Silber etwa dreimal so viel Gold kaufen wie jetzt. Es ist schwer, diesem Trade zu widerstehen.

Seit der Demonetarisierung in den 1870er Jahren läuft jeder Bullenmarkt so lange, bis das Verhältnis auf 16 zu 1 oder weniger fällt. Das wird zum einen aufgrund des physischen Verhältnisses geschehen und zum anderen, weil der riesige Ozean an Papiergeld verdampfen wird.


David Morgan: Nun, lassen Sie uns in die Zukunft blicken. Die Banken drängen stark auf die totale Kontrolle. Das Papiergeldsystem kontrolliert viele Politiker und sie wollen eine digitale Zentralbankwährung. Haben wir eine Wahl? Wenn die Banken ihre digitale Zentralbankwährung bekommen, sehe ich, daß wir in den Vereinigten Staaten eine Option haben. Diese Option besteht darin, daß ungefähr 17 Staaten in den USA ein Gesetz haben, daß man Gold oder Silber in einer Transaktion verwenden kann, solange beide Parteien zustimmen.

Wenn man uns also das CBDC aufzwingen würde, könnte jemand hypothetisch gesehen einfach "Nein" sagen und zu seinem örtlichen Händler gehen und sagen: "Ich möchte dieses Silber gegen Lebensmittel eintauschen." Halten Sie das für eine praktikable Lösung, oder glauben Sie, daß das nur eine nette Fantasie ist, aber in der Realität nicht funktionieren würde?


Franklin Sanders: Nein, ich denke, das ist eine Lösung, die es geben wird, denn wenn die Menschen ihren Lebensunterhalt verdienen müssen, werden sie ein Mittel finden, das sie nutzen können. Dafür gibt es in der Geschichte immer wieder Beispiele. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Deutschland bis zur Währungsreform ein paar Jahre lang Zigaretten als Geld verwendet. Ich denke also, daß digitale Zentralbankwährungen etwas sind, das Regierungen und Zentralbanken unbedingt wollen, aber ich glaube nicht, daß sie sich auch in den Vereinigten Staaten durchsetzen werden.

Es gibt alle möglichen Hindernisse für Zentralbank-Digitalwährungen. Die Vereinigten Staaten haben noch nie eine ihrer Währungen demonetisiert, nicht die Metallwährung, auch nicht die Papierwährung. Wenn sie das versuchen, stoßen sie auf alle möglichen verfassungsrechtlichen Fragen im Zusammenhang mit unrechtmäßigen Eingriffen. Darüber hinaus hat uns COVID gezeigt, daß etwa 30% der Menschen im Lande der Regierung unter keinen Umständen vertrauen. Sie werden es einfach nicht tun. Und 30% ist wahrscheinlich das Dreifache dessen, was nötig war, um die Amerikanische Revolution zu starten. Was werden sie tun? Einen von drei Amerikanern ins Gefängnis stecken, weil sie die digitalen Währungen der Zentralbanken nicht benutzen wollen?


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