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Die New "GOLDilocks" Economy

16.11.2007  |  David Petch
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Wenn wir erstmal durch diese psychologischen Phasen gegangen sind, wird der Bullenmarkt für Gold und Silber (der gesamte Rohstoff-Bullenmarktzyklus) an seinem Ende sein. Die Phase der Unkenntnis bestand zwischen 2002 bis 2005, die Phase der Ignoranz fand zwischen 2006/Anfang 2007 statt. Erst vor kurzem wurden wir, im Jahr 2007, Zeugen fallender Hauspreise, steigender Ölpreise und teurer werdender Einkäufe in den Lebensmittelläden - auch bildete sich dabei die "Widerstandsmentalität" heraus. Dies ist die bedrückendste Phase. Jene Phase ist auch die am schwersten zu überkommende Phase in der Abfolge der psychologischen Phasen, da sie genau in der Mitte der Skala liegt - Ignoranz und Widerstand auf der einen Seite, zögerliche und sklavische Akzeptanz auf der anderen.

Nach Ende dieses Zyklus, werden wir meiner Meinung nach eine schwere Deflation erleben, gefolgt von einer massiven Re-Inflationierung, die eine hyperinflationäre Welle nach sich ziehen wird. Investitionen in Regierungsbonds sicherer Länder (40%) und in physisches Edelmetall (60%) sind nach Anbruch dieses Zyklus, in 5-6 Jahren empfohlen - er wird jedoch nur 2-3 Jahre andauern. Nachdem die Deflation hart zugeschlagen hat, werden die Regierungen, auch vor dem Hintergrund alternder Baby-Boomer und eines aufgrund von Energieknappheit zurückgehenden globalen BIPs, Geld drucken, als gäbe es kein Morgen. Dies wird das hyperinflationäre Feuer "wieder zum Lodern" bringen und schließlich der globalen Ökonomie die Luft zum Atmen nehmen. In dieser Periode ist es von Wichtigkeit, "Dinge" zu besitzen - besonders bewirtschaftbares Land, Gold, Silber, Heizöl und Waldgebiete, da diese Dinge dem Besitzer als Verhandlung- und Tauschobjekte dienen, um weiterhin überleben zu können. Alle vergangenen Zivilisationen kollabierten, sobald sie die maximale Tragfähigkeit ihres Outputs überstiegen hatten. Das Ölfördermaximum hindert die Ökonomien daran, auf Hochtouren zu laufen, es wird zu einem sinkenden BIP führen… die einzige Möglichkeit, dass BIP Jahr für Jahr weiter steigen zu lassen, liegt in der Ausweitung der Inflation, um den wirtschaftlichen Abschwung auszugleichen. Letztendlich wird es zu einer abschließenden Deflationsrunde kommen, von der die Welt heimsucht wird - aber davon sind wir noch 5-10 Jahre entfernt.

Eine wichtige Sache, an der festgemacht werden kann, wo sich jemand zu einem bestimmten Zeitpunkt befindet - sei es nun, geographisch betrachtet, bei einer Reise durch ein Land oder einer Reise durch die Märkte - ist ein etablierter "Bezugspunkt". Bezugspunkte sind wichtig für die Orts-, Lage- und weitere Richtungsbestimmung. Wenn man zurück auf die Zeit zwischen 1966-1982 schaut, so zeigten die wichtigen Marktindikatoren einen Bärenmarkt an, welche die Psychologie auf nahezu alle Marktteilnehmer übertrugen. Man muss hierbei anmerken, dass die meisten Goldaktien ihre Höchststände eigentlich erst 4-5 Jahre nach dem Gold-Rekordstand von 1980 erreichten. Dies ist Teil der rückwärtsgewandten "Heckscheiben-Marktpsychologie", die hier hoffentlich keiner weiteren Erklärung bedarf. Die betreffenden Teilnehmer starrten auf die Vergangenheit, und waren der Ansicht, dass die vor ihnen liegende Strecke, der hinter ihnen liegenden gleiche … was ziemlich unwahrscheinlich gewesen ist. Von 1982 bis 2000 kam es zum größten Bullenmarkt in der Geschichte, der mit einem Rückgang der Zinssätze einherging. Im Zeitraum 2000 bis heute stiegen die Aktienmärkte, weil es immer einen Liquiditätsstrom aus den Zentralbanken gab - bis jetzt sind die Zinssätze auch niedrig geblieben. Zurzeit befinden sich alle weiterhin im "Modus der Bubble-Psychologie", was nicht anderes heiß, als dass die Erwartungen an eine hohe Marktperformanz weiterhin hoch sind. Sobald sich bei den Gold- und Silberaktien Bewegung einstellt, werden sie von der Masse mit offenen Armen empfangen; trotz aller anfänglichen, auf 1972-1980 gründenden, Zweifel.

Es wird wahrscheinlich in den nächsten 20-40 Jahren zur Knappheit von Gold- und Silber kommen - aus dem einfachen Grund, weil der Output der Minen durch die Ölknappheit begrenzt wird, die ihrerseits die Benzinproduktion und den Betrieb von Motoren einschränkt. Nach den Spitzenständen bei Gold und Silber, werden die Preise wieder zurückgehen - jedoch nicht auf die Tiefstände von 250 $/oz; ich sehe einen Goldpreis von 6000 CA $ - 10.000 CA $, der 50%- 60% seines Wertes einbüßen wird, um sich bei ca. 4000 CA $/oz einzupegeln (der Kanadische Loonie entspricht 3 US $, das heißt dann: 0,33 US-Cents/Loonie). Anmerkung: Ich rechne den Preis hier nicht in US-Dollar, da der Goldpreis in US-Dollar von der Entscheidung der US-Notenbank abhängt, die eigene Währung zu inflationieren - wie weit das geht, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen.

Es gibt zwei verschiedene Denkschulen in Bezug auf Währungen - die Österreichische Wirtschaftsschule (von Mises) sowie die keynesianische Wirtschaftsschule. Von Mises gehörte zur Österreichischen Wirtschaftsschule, die sich für eine durch Gold gedeckte Währung aussprach, Gold sollte die Ausbreitung des Geldangebots regulieren. Die Grundlagen der Gegentheorie zur österreichischen Wirtschaftsschule kamen von John Maynard Keynes. Keynes war ein Ökonom der 30iger Jahre, der das Modell für die Ausweitung der Fiat-Währung lieferte.

Die Ausweitung der Geldmengen ist die Ursache der Inflation. Denken sie an eine Runde Monopoly, bei der sie einige zusätzliche Bündel Geld ins Spiel werfen (Inflation) oder abziehen (Deflation). Der steigende Preis für bestimmte "Dinge" ist die Folge überschüssigen Geldes. Der Preis für bestimmte Dinge kann steigen oder aber auch fallen, dies ist dann jedoch meist vom Angebot einer Sache abhängig (gesteigerte Produktivität führt zu einem Rückgang der Kosten, beispielsweise für Fernseher). Der Preis von Rohstoffen wird von Preissteigerungen bestimmt, die auf Angebot und Nachfrage basieren. Der übergreifende Inflationstrend wird mit einer Ausweitung des Geldangebots einhergehen - entweder direkt durch Ausgabe physischen Gelds oder durch die Ausgabe von Krediten.

Innerhalb der Inflationszyklen gibt es auch den Zyklus der langfristigen Zinssätze. Ich komme darauf in einem meiner Artikel über Inflation, die ich vor einigen Jahren ins Netz gestellt habe, zu sprechen: www.safehaven.com. Die US-Regierung hatte in der Vergangenheit akkurate Statistiken bezüglich der Inflation angegeben, seit dem Regierungsantritt von Bill Clinton wurde jedoch die Berechnungsmethode abgeändert. Die Absenkung der eigentlichen Inflationsrate, vermindert auch gleichzeitig die Zahlungsverpflichtungen der Regierung für die Renten u.s.w., die alle inflationsbereinigt sind. Damit wird der Beunruhigung der einfachen Bevölkerung bezüglich der Inflationsprobleme vorgebeugt. In meinem Artikel, auf den ich oben verwiesen habe, wurden am Ende Inflationszahlen während der 80er Jahre angegeben. Trotz eines Höchststandes der Zinssätze von 22% im Jahr 1980 (er war bis zum Jahr 2000 wieder rückläufig), stieg die Inflation mit 2% - 3% pro Jahr an - aufgrund der Ausweitung des Geldangebots. Zinssatzzyklen von oberen zum unteren Ende haben die Tendenz 20-30 Jahre anzudauern. Werden die Zinssätze nach oben gekurbelt, dann bringt das die Wirtschaft sprichwörtlich zum Erliegen, wodurch wiederum ein erneuter Boom entstehen kann, der einen neuen Zyklus einleitet.

Wenn Länder große Mengen Geld drucken, verringert sich damit der Wert der Währung, genau das passiert gerade mit dem US-Dollar (US$). Die USA haben ihre Zinssätze herabgesetzt, um Hausbesitzer zur Hilfe zu kommen und den Banken zu helfen, die ihren Kreditrahmen überreizt haben - dies unterstützt jedoch keinesfalls den US-Dollar. In nicht allzu ferner Zukunft wird die US-Regierung die Zinssätze anheben müssen, um ihre Währung zu stabilisieren. Ab einem bestimmten Punkt werden durch Gold gedeckte Währungen wieder in Mode kommen. Dies wird die Möglichkeiten der Regierung beschneiden, Geld zu drucken, das sie gar nicht haben - bis dahin wird jedoch noch Zeit vergehen.

Die Banken funktionieren heute nach dem partiellen Reservesystem - nach dem nicht mehr als 10% des eigentlich existierenden Kapitals in der Bank deponiert werden muss. Wenn jemand zum Beispiel 10.000 $ auf sein Bankkonto deponiert, dann muss die Bank 1.000 $ deponieren, die andere 9.000 $ kann sie zur Vergabe von Krediten verwenden. Dadurch entsteht ein Fraktal, das sich immer weiter ausbreitet, bis es sich nicht mehr selbst tragen kann (dies verschlimmert die Inflation zusätzlich).

Laut der keynesianischen Schule sind Erhöhungen der Zinssätze Steuerinstrumente in den Händen der Regierung. Mit Hilfe dieses Instrumentes soll sie die Wirtschaft vor einer Überhitzung schützen, die sich durch die Ausweitung des Währungsangebots ergibt. Vom jetzigen Punkt im Inflationszyklus an wird es noch 3-4 Jahre dauern, bis die USA hohe Zinssätze haben werden - wenn nicht schon früher. In 5-6 Jahren wird der Rohstoff-Bullenmarkt schließlich zu seinem Ende kommen, da auch der Inflationszyklus mit hohen Zinssätzen zu Ende geht.

Während Inflationsperioden - in einer solche befinden wir uns gerade - werden gefälschte Statistiken von den Regierungen herangezogen, sie benennen eine "Core Inflation", die Lebensmittel und Energie aus den Berechnungen ausschließt. Die "Core Inflation" bewegt sich derzeit bei 2% - 3% ... rechnen sie noch die Preise für Nahrungsmittel und Energie hinzu, dann bewegen wir uns bei ca. 8% - 10% im Jahr. John Williams betreibt eine Internetseite mit dem Namen www.shadowstatistics.com. Er verfolgt die Geldmenge M3, die jetzt bei ca. 16% pro Jahr liegt (seit März 2006 wird sie nicht mehr angegeben, um die Ausweitung der Währung durch den Staat zu verschleiern).

Sein Geld auf der Bank zu lassen, ist derzeit eine durchaus schlechte Idee. Wenn man 4% ausgezahlt bekommt und davon 50% für Steuern auf Zinsen abrechnet, dann hat man einen Ertrag von 2% in einem Inflationsumfeld von 8% - 10% pro Jahr. Im Verlauf der nächsten 10 Jahre, wird Geld einen alljährlichen Kaufkraftverlust von 6% - 8% erleiden. Bonds ergeht es schrecklich in Zeiten von Inflationen, auch wenn die Sätze aufgestockt werden (z. B. Bonds mit 10-jähriger Laufzeit herausgegeben 2006 / 4% Zinsen; 2008 herausgegeben mit 8% Zinsen). Der Nennwert des 2006 herausgegebenen Bonds wird abnehmen. Auch wenn der gesamte Nennwert des 2006er Bond voll und ganz ausgezahlt werden wird, so lässt sich der inflationsbedingte Verlust der Kaufkraft nicht aufhalten. Kurz vor Ende des Inflationszyklus, ist es am besten, sein Geld in T-Bills mit 3-monatiger Laufzeit zu stecken, bis hier ein Top ausgemacht werden kann. Im Folgenden wird das Geld in langfristige Bonds umgeleitet, sobald es zur Periode der Desinflation (1980 - 2000) oder der Deflation (1929-1932) kommt. Beachten sie: Gold ist ein wichtiges Wertaufbewahrungsmittel in Zeiten negativer Zinssätze (wie jetzt gerade), steigenden Zinssätze und in Zeiten der Deflation. Gold läuft NICHT gut in Zeiten der Desinflation.

Wenn die Zeiten unruhig werden, dann werden sich die 3 Bären der US-Wirtschaft seitwärts bewegen oder aber nominal auch leicht höher ... in anderen Währungen ausgedrückt, kann man deutlich Bärenmärkte ablesen.


© David Petch

www.treasurechestsinfo.com



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