Goldene Schizophrenie

Der CNN Fear-Greed-Index, der im Oktober letzten Jahres "Extreme Fear" anzeigte, hat zum ersten Mal die "Extreme Greed"-Zone erreicht, die größtenteils durch den Überschwang der NASDAQ angeheizt wird, von dem ein Großteil irrational ist. Ich bin mir völlig darüber im Klaren, dass ich "zu früh" sein könnte, was bedeutet, dass ich mich irren könnte, was bedeutet, dass ich bei meinen gescheiterten Versuchen, den Technologiemarkt zu beurteilen, drei Mal daneben liege, und das Einzige, was noch schlimmer ist, als diese "Trifecta" der Handelsinkompetenz zu erreichen, ist das Wedeln mit den Fingern der Millennials in meinem schrumpeligen Gesicht. Daumen drücken und Hasenfüße einschalten. . .


Junior-Bergbauunternehmen

Wenn es einen Sektor gibt, der zum Aushängeschild für eine Generation von Babyboomern geworden ist, dann sind es die Juniors. Ich unterhielt mich mit einem jungen Mann in den späten Zwanzigern, der im Investmentbanking tätig ist, seit er vor fünf Jahren seinen CFA-Abschluss mit summa cum laude ("mit großer Auszeichnung") an einer renommierten amerikanischen Universität gemacht hat. Das Gespräch verlagerte sich von "Zentralbank-Kehrtwende" auf den Bereich der Juniors, und ich war erstaunt zu erfahren, dass die Zahl der Fonds, die sich auf Junior-Ressourcen-Unternehmen spezialisiert haben, in den letzten fünfzehn Jahren um etwa 75% zurückgegangen ist.

Umgekehrt ist der Kapitalpool, der einst die Spielwiese der abenteuerlustigen Jugend war, geschrumpft, während sich die Zahl der "Sondersituationen/Technologie"-Fonds im gleichen Zeitraum verzehnfacht hat. Die Kleinen haben die Nase voll von den alten Geschichten, wie man mit Diamondfields oder Arequipa oder DiaMet oder neuerdings auch Great Bear Resources im Jahr 2018 groß rauskommt, was vielen wie gestern vorkommt, aber für diese neue Generation von Händlern sind fünf Jahre ein Leben.

Es gab einige Gewinne im Bereich der Juniors, und obwohl die meisten davon Lithium betrafen, geraten selbst die Hartgestein-Pegmatit-Deals aufgrund der Korrektur des Lithiumpreises Ende letzten Jahres unter Druck. Die Kinder lieben es, ihre Geschichten darüber zu erzählen, wie sie ihre Stimmy-Schecks bei 20 US-Dollar in Gamestop versenkten, bevor sie innerhalb weniger Wochen auf 400 US-Dollar je Aktie stiegen. Sie liebten Silber im Jahr 2021, als eine Reihe hochkarätiger Silberpromoter ihnen die Silversqueeze-Travestie vorgaukelte, aber ihr erster Ausflug in die Metalle traf auf einen Bullionbank-Haymaker, und das schickte die Kiddies zurück in die Dunkelheit und sie sind noch nicht zurückgekehrt.

Dieser junge Banker könnte eloquenter über Lithium sprechen als die meisten Bergleute, aber letztendlich geht es um den Geldfluss und nicht um die "Produktionskosten", die "vorläufige Wirtschaftsanalyse" oder die "Vormachbarkeitsstudie". Wenn die Aktie steigen soll, muss sie zunächst den Segen einiger ausgewählter Internet-"Influencer" haben, die diese Juniors in Podcasts, Tweets oder privaten Chatrooms promoten. Der Ausdruck "Sicherheit in Zahlen" ist nicht zu verwechseln mit "Not macht erfinderisch", denn wenn es etwas gibt, was die Youngsters bewiesen haben, vor allem für ältere Liebhaber von Junior-Ressourcenaktien wie mich, dann dass sie das Papier wirklich bewegen können.

Dieser Gedanke ist nicht weit vom Titel dieses Beitrags entfernt, denn es ist die Unfähigkeit, die Realität zu interpretieren, die mich auf Unternehmen wie Getchell Gold Corp. starren lässt, dessen 2.059.000 Unzen Gold in Nevada und 43101-konform mit unglaublichen 9,60 US-Dollar je Unze bewertet werden. Den Verkäufern ist der "Wert je Unze" ebenso egal wie den potenziellen Käufern, denn da die Aktie auf keiner der "anerkannten Websites" zu finden ist und in keinem der "autorisierten Podcasts" vorgestellt wird, ist sie in den Herzen und Köpfen der Millionen und Abermillionen von Millennial- und Gen-X-Händlern, die völlig andere Anlageregeln haben, nicht als Aktie geeignet.

Das alles ändert sich, wenn die zugrundeliegenden Faktoren, die zu einer veränderten Wahrnehmung führen, bis zu den Einflussnehmern durchdringen, die dann dem Geschäft ihren Segen geben, was auch immer das sein mag und aus welchem Grund auch immer.

Genauso wie Anleger und Händler bei Goldbarren in den letzten 20 Jahren alle Faktoren ignoriert haben, die den Goldpreis auf 3.500 USD/Unze hätten treiben können und sollen, müssen Junior-Minenunternehmen trotz überzeugender Ergebnisse und beeindruckendem Ressourcenwachstum, die in der Regel die Katalysatoren für höhere Preise sind, ignoriert werden. Das wird sich ändern, wenn es für die Kleinen alltäglich wird, mit ihnen Geld zu verdienen, was bedeutet, dass die Sichtbarkeit und das Volumen steigen müssen.


© Michael Ballanger
The Gold Report



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Dieser Artikel wurde am 12. Juni 2023 auf www.theaureport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.