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Charttechnik: Spannung bei Gold steigt

20.11.2007  |  Manfred Wolter
Gold vor einer deutlicheren Korrektur?

Heller hätte das Gold kaum strahlen können: Seit dem Zwischentief vom 16.08. bei 641,10 USD durchlief der Goldpreis (spot) in weniger als drei Monaten eine Rallye auf 845,40 USD (knapp 32%!), die erst vom bisherigen Allzeithoch bei 850 USD gestoppt werden konnte. Die anschließenden "spinning Tops" der Candles und überhitzte Oszillatoren forderten dann aber ihren Tribut und inzwischen steht der Preis nur noch knapp über 780 USD. Bezogen auf klassische Konsolidierungsproportionen nach Fibonacci ist auch nach einem Verlust von ca. 60 USD noch nichts technisch Ungewöhnliches passiert, aber es kommen inzwischen einige Faktoren und Fragezeichen zusammen: Der daily MACD reißt in der Konsolidierung schärfer als in der Bullenphase auseinander - keine Beruhigung erkennbar. Das Ausmaß der Konsolidierung übersteigt inzwischen den Umfang der jüngeren vergleichbaren Phasen, trotzdem steht der RSI "erst" in der neutralen Phase, der Bollinger MA wurde inzwischen unterschritten, die fallenden Tops wurden bisher nicht einmal attackiert und das erste große Retracement der Rallye seit August läge erst bei ca. 768 USD.

Andererseits kann die Reaktion auf eine so dynamische Rallye auch etwas größer ausfallen, die gleitenden Durchschnitte ziehen bisher unverletzt weiter aufwärts, die Slow Stochastics haben inzwischen überverkauftes Terrain erreicht und schließlich wurde die Trendunterstützung aus steigenden Lows seit dem Ausbruch über 700 USD zwar gerade erreicht, aber noch nicht per Close unterschritten. Rutscht der Preis jetzt unter 780 USD, so warten markante Punkte in gut korrespondierenden Zonen aus Fibos, Zwischenhochs und Zwischentiefs bei ca. 768 USD, ca. 744 USD und ca. 724 USD. Aber bei unverändert intakten Untertützungen wäre auch ein Test der Widerstände möglich (fallende Tops heute ca. 805 USD und morgen ca. 800 USD) - ein daily Close darüber müsste als Startschuss für einen weiteren Test des Allzeithochs interpretiert werden. Mit Blick auf das Chance-Risiko-Profil empfiehlt es sich jedoch, den Ausgang aus dem Dreieck abzuwarten.

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© Manfred Wolter
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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