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Nuklearpartikel - vom Winde verweht

26.11.2007  |  Hans Jörg Müllenmeister
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Fakt ist, die USA können die Spur von 17.000 kg waffenfähigem Uran nicht zurückverfolgen, sie haben an 43 Länder während der letzten 50 Jahren des kalten Krieges Uran verliehen und weitergegeben. Daraus ließen sich theoretisch 300 große A-Bomben bauen. Für eine effiziente Atombombe benötigt man 50 kg angereichertes Uran. Tatsache ist, dass alle Nationen die Atomwaffen besitzen, den Umweg über die zivile Nutzung gegangen sind, z. B. Irak, Nordkorea, Indien, Pakistan, Südafrika. Ein friedliches Atomprogramm läßt sich so modifizieren, dass auch hochgradig reines Uran oder Plutonium für Waffen produziert wird.

Fakt ist: Das größte Verbreitungsnetzwerk an Nukleararsenal unterhält Pakistans Chefatomingenieur Dr. Abdul Qadeer Khan. Er verkaufte Rundumpakete (angereichertes Uran, Zentrifugen, Skizzen zum Bau von A-Bomben), einschließlich Hotlineservice zur Atombombentechnologie an Libyen, Nordkorea und vermutlich auch an den Iran. Ein einträchtiges Geschäft!

Fakt ist, dass Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten der Hauptumschlagplatz von Schwarzmarktprodukten für die gesamte Nuklear-Technologie ist, die Dr. Khan verkaufte.

Fakt ist: Die Japaner bestätigten, dass sie über 200 kg Plutonium verloren haben, ausreichend, um etwa 25 Nagasaki-Atombomben herzustellen. Sie haben keine Ahnung wohin das Plutonium verschwand.

Fakt ist: In den Ländern der ehemaligen Sowjetunion liegen geschätzt 7.000 strategische und etwa 8.000 taktische Atomwaffen. Bei den taktischen Atomsprengköpfen handelt es sich um kleine nicht komplett inventarisierte Kurzstreckenwaffen wie Torpedos, Artilleriegranaten und Minen. Wegen ihrer handlichen Größe sind sie ein ideales Diebesgut. Das amerikanisch-russische Sicherungsproramm ruht indessen seit 1998; es sollte zur Sicherung von 68 Tonnen Plutonium führen - geeignet für den Bau von 10.000 Nuklearbomben.

Das Perfide daran: Die USA bauen weiter an einer neuen Klasse kleinerer Atombomben, die als "benutzbar" gelten. Kaltfrech predigen sie dem Rest der Welt, er solle auf Atomwaffen verzichten. Die kleinen Nuklear-Ungeheuer sind so hochstilisiert, als wären sie eine neue Variante konventioneller Waffen. Eine 1-kg-Atombombe, nur 20% so groß wie die Hiroshimabombe, gezündet in New York, würde wahrscheinlich 20.000 Menschen töten, danach aber noch 10.000 Menschen durch Verbrennungen 3. Grades und an den Folgen der Verstrahlung hinweg raffen.

Das waffenbesessene Amerika ist seit dem II. Weltkrieg ständig mit weiteren Kriegsaktivitäten fehlbeschäftigt. Fast die Hälfte des Bruttosozialprodukts verschlingen allein die Rüstungsausgaben. Ganz zu schweigen von den seelischen Hinterlassenschaften, den psychischen "Kollateralschäden": Mit 6.256 Toten überstieg 2005 die Selbstmordrate ehemaliger US-Soldaten um 60% die der Menschen, die seit 2003 im Irak-Einsatz ums Leben kamen. Eine andere wahnwitzige Zahl: bisher verballerten die USA 3,5 Billionen USD im Afghanistan- und Irak-Krieg.

Die Politik von Bush besteht darin, Massenvernichtungswaffen mit Massenvernichtungswaffen zu bekämpfen, ein neu-biblisches "Auge um Auge-Prinzip". Damit hat er ein zweites nukleares Zeitalter vom Zaume gebrochen. Selbst der CIA Chef Georg Tenet sagt: „die Welt ist konfrontiert mit einem neuen nuklearen Aufrüstungsrennen ... wir sind in ein neues Zeitalter der Verbreitung eingetreten“.

Tatsächlich verbreitet die Bush-Administration aktiv nukleare Technologie und das entsprechende Know-how; sie spielt dieses Teufelszeug den potentiell instabilen Nationen zu. Die US-Regierung ermutigt amerikanische Unternehmen, nukleare Hardware und Know-How ins Ausland zu verkaufen. Vizepräsident Dick Cheney warb z. B. im April 2004 bei den Chinesen für den Erwerb von Westinghouse-Atomkraftwerken. Welch irrwitziges Konzept dahinter steckt, ist nur hypothetisch zu mutmaßen.

Ist es ganz normales Profitstreben, oder fördert die Regierung die Atomenergie, um Wahlkampfspenden aus der Nuklearlobby zu belohnen, etwa die Unternehmen Westinghous, General Electric, Framatome, Brechtel, Halliburton. Solange waffenfähiges Material in der Welt umhergeistert, können leicht jährlich eine halbe Milliarde USD für ein Netzwerk aus US-Spionage-Argenten, die in 80 Länder aktiv sind, rechtfertigt werden.

Und jetzt ein Erklärungsversuch zum religiös verbrämten Irrsinn: In den USA gewinnt eine Bewegung an Kraft, die versucht, die Grenzen zwischen Kirche und Staat aufzuheben und durch eine religiöse Regierung zu ersetzen. Ideologisch ähnlich gelagerte Gruppen möchten eine theokratische Ordnung einführen, die in biblischen Gesetzen die Demokratie ersetzt.

Eine weitaus größere Gruppe von Christen glaubt, ihre persönliche Erlösung hinge von der Rückkehr Jesus auf Erden ab. Zu diesen Anhängern der Armageddontheorie, gehört u.a. auch Reverend Billy Graham.

Alle fundamentalistisch-christliche Anführer in den USA glauben, der III. Weltkrieg sei unvermeidbar. Der sei sogar ein Teil des Gottes Plans. Und genau diese Ideologen legen die politischen Ziele der Republikaner fest. Sie sind ihrem Ziel der Indoktrination viel näher als wir es wahrhaben wollen. Diese Gruppe kontrolliert den Kongreß und das Weiße Haus.

Begierig harren auch die Anhänger des "christlichen Zionismus" darauf, Israel bei der Übernahme und Kontrolle des Heiligen Landes zu helfen, da es sich um einen notwendigen Schritt auf dem Weg zur erfolgreichen Rückkehr Christi handle. Bush meint, dass eine böswillige Detonation einer Nuklearwaffe in einer Schlüsselstadt wie Jerusalem oder New York unvermeidbar ist und nicht aufzuhalten wäre.

Haben wir es schlußendlich mit religiösen Eiferern oder Wirrköpfen zu tun, die unsere "Endzeit" herbei bomben wollen. Ist das Realität, ist das ein böser Traum oder ist alles nur in den Wind gesprochen?


© Hans-Jörg Müllenmeister



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