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Immer noch ein Bullenmarkt!

26.11.2007  |  James Turk
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Wenn es zu Korrekturen kommt, dann sollte man immer sicher gehen und schauen, ob sich irgendetwas Bedeutendes geändert hat. Ist irgendein Faktor weggefallen, der in dem letzten Jahre für einen Aufstieg der Edelmetalle gesorgt hat? Nein, nichts hat sich geändert. Wenn sich etwas geändert hat, dann dass ein weiterer Grund für den Goldbesitz hinzugekommen ist. Die OPEC hat unbedachterweise ihren internen Widerstand zum Ausdruck gebracht, weiter Dollars als Zahlungsmittel für ihre Ölexporte zu akzeptieren.

Letzten Freitagnachmittag, nachdem der Goldmarkt schon geschlossen war, berichteten Bloomberg und andere Nachrichtendienste von einer Diskussion im Rahmen des Treffens der OPEC-Mitglieder, die eigentlich hinter geschlossen Türen bleiben sollte, jedoch aus Versehen per Monitorübertrag von Journalisten im Presseraum mit verfolgt werden konnte. So ließ verlauten: " Saudi-Arabien, der weltgrößte Rohölexporteur wies einen Vorschlag Irans und Venezuelas zurück, nachdem an diesem Wochenende der schwache Dollar auf dem OPEC-Gipfel in Riyadh diskutiert werden sollte, mit der Begründung, man wolle nicht, dass die US-Währung kollabiere."

In einem Artikel Reuter, der in Großbritannien vom Guardian veröffentlicht wurde, wurde der Prinz Saud al-Faisal, Außenminister Saudi-Arabiens, folgendermaßen zitiert: "Ich fürchte, dass jegliche Thematisierung, dass die OPEC sich ausgiebig mit diesem Thema beschäftigt, schon an sich Auswirkungen haben wird … es würde nur zeigen, dass sich unsere Finanzminister schon dieses Problems angenommen haben … dies würde hießen, dass eine dahingehende Entscheidung der OPEC den gegenteiligen Effekt haben würde und auch die Medien davon Wind bekämen … dann würden wir vielleicht feststellen müssen, dass der Dollar schon zusammengebrochen ist und wir nichts mehr im Interesse unserer Länder tun können."

Yahoo gab einen Bericht der AFP folgendermaßen wieder: "Irans Außenminister Manouchehr Mottaki schieb in einer Anfrage, dass die Abschlusserklärung der OPEC-Führer, die hier am Sonnabend zu einem 2-tägigen Gipfel zusammentreffen werden, die Besorgnis der Mitgliedstaaten gegenüber des Verfalls des Dollars beinhalten sollte. Als Reaktion auf die Anfrage...warnte Prinz Saud… davor, dass die Erwähnung des Dollarverfalls zu einem "Kollaps" der US-Währung führen könnte…Die Mitgliedsstaaten müssten ihre Besorgnis in Bezug auf die Entwertung des US-Dollar in einer abschließenden Erklärung zum Ausdruck bringen, meinte Mottaki."

Im Yahoo-Bericht wird anschließend Prinz Saud zitiert: "Das ist eine heikle Angelegenheit. Sie wird den Dollar weiter fallen lassen und somit die Probleme, die uns durch Dollarverfall schon entstanden sind, weiter verschärfen. Nach 30 Minuten wurde jemand auf den Fauxpas aufmerksam und ein OPEC-Funktionär beendete die Fernsehübertragung in die Presseräume. Wir haben nichtsdestotrotz genug erfahren. Schon längst wissen wir von den Zentralbanken und schlauen Investoren, dass sie diversifizieren und aus dem Dollar gehen, jetzt wissen wir zudem, dass auch die OPEC darüber spricht.

Wenn sie einen stabilen Ölpreis will - und das ist das anvisierte Ziel - dann sollte die OPEC ihr Öl in Gold verrechnen lassen. Im nächsten Chart wird dies auf den Punkt gebracht. Geht man hier von Gold als Zahlungsmittel aus, dann hat sich der Ölpreis in den letzten 62 Jahren kaum verändert.

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Die Aussage des Charts möchte ich mit den Worten des Gulf Research Center erklären (sie stammen aus einem vor Kurzem geführten Interview) - das Gulf Research Center ist eine privat finanzierte, nicht-parteiische Denkfabrik in der Golfregion.

"Wenn jetzt auch andere Länder (Gulf Cooperation Council) ihre Bindung an den US-Dollar überdenken, wie es auch Kuwait getan hat, dann sollten diese Länder darüber nachdenken, ihre Währungen an Gold zu binden, anstatt an sich ständig aufblähende, nationale Fiat-Währungen. Die Goldbindung würde ein bestimmtes Niveau von Preisstabilität in die Region bringen, das man nicht durch die Bindung an gleich welchen Währungskorb erreichen könnte.

Der Ölpreis war tatsächlich bis 1971 an Gold gebunden - damals als der Dollar ebenfalls noch an den Goldstandart gebunden war. Dies erklärt die Beständigkeit der roten und blauen Linien bis zu diesem Datum, wie sie im oben abgebildeten Chart sehen können. Wird die OPEC dem Dollar den Rücken kehren und wieder zur Preisbindung an das Gold zurückkehren? Es gibt genug einleuchtende Gründe für diesen Weg und dies ist ein weiterer guter Grund, Gold sein Eigen zu nennen.


© James Turk
Published by GoldMoney



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