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Schizophrene Rohstoffmärkte

23.11.2007  |  Dr. Frank Schallenberger
Die abgelaufene Woche brachte einige Turbulenzen an den Rohstoffmärkten mit sich. Schlagzeilenträchtig war natürlich der neue Rekordstand beim Öl. In den USA kletterte der Preis für ein Barrel bis auf wenige Cent an die 100-Dollar-Marke. Am Ölmarkt wurden zuletzt weiterhin alle Fundamentaldaten ignoriert. Denn die Nachrichtenlage spricht momentan definitiv gegen dreistellige Ölpreise. Zum einen zeichnen sich mehr und mehr die Bremsspuren der US-Konjunktur ab - immerhin hat die amerikanische Notenbank gerade ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr deutlich gesenkt. Zum anderen scheint das hohe Preisniveau die Nachfrage aus Südostasien zu bremsen. Die chinesischen Ölimporte gingen im Oktober bereits zum dritten Mal in Folge zurück. Und auch die Situation bei den Lagerbeständen gibt wenig Anlass, auf eine anhaltende Ölhausse zu setzen. In den USA gingen die Öl-Vorräte in den letzten 9 Wochen lediglich um 2 % zurück. Der rapide Lagerabbau seit Mitte Juli scheint demnach gestoppt. Der Markt dürfte aber wohl erst zur Ruhe kommen, wenn die 100-Dolar-Marke geknackt ist. Danach besteht jedoch Anlass zur Hoffnung, dass den Fundamentaldaten wieder mehr Beachtung geschenkt wird.

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Wenig Parallelen zum Geschehen an den Energiemärkten sieht man momentan bei den Basismetallen. Aluminium und Co. gingen in den letzten fünf Handelstagen kräftig in die Knie. Zink und Blei brachen sogar um mehr als 10 % ein. Während die Ölhändler offensichtlich weiter sehr optimistisch in die konjunkturelle Zukunft sehen, scheinen ihre Kollegen bei den Basismetallen bereits dunkle Rezessionswolken am Himmel wahrzunehmen. Wie so oft könnte die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegen. Insbesondere bei Kupfer, Nickel und Zink dürften die jüngsten Preisabschläge deshalb bis zum Jahresende wieder aufgeholt werden. Beim Rohöl würde dagegen ein Preisrutsch von rund 20% in den nächsten Wochen nicht überraschen.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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