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Weltwirtschaftskrise!

26.11.2007  |  Andreas Hoose
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Die gute Nachricht...

Die Frage, die sich jedoch stellt: Was machen eigentlich die Aktienkurse in Phasen einer Rezession? Die Analysten von Lehman Brothers haben herausgefunden, dass die Aktienmärkte in wirtschaftlichen Schwächephasen sowohl große Kurseinbrüche wie auch markante Kurserholungen zeigen.

Die gute Nachricht zuerst: Die Kurszuwächse ein Jahr nach dem Tiefpunkt lagen beim S&P 500 im Durchschnitt bei 38 Prozent. Und die schlechte: Im Zuge einer Rezession büßten die Aktienkurse im Durchschnitt 25 Prozent ein.

Rechnen wir also: Das jüngste Hoch markierte der S&P 500 ziemlich exakt bei 1.575 Punkten. Eine "durchschnittliche" Korrektur könnte den Index daher in den Bereich von 1.200 Zählern abtauchen lassen. Bis dorthin ist es noch ein ganzes Stück, wie die folgende Grafik zeigt:

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Es sei jedoch angefügt, dass sich rezessionsbedingte Kursverluste in der Vergangenheit über eine Bandbreite von zehn bis 44 Prozent erstreckten. Die Mindestkorrektur würde also im Bereich von etwa 1.420 Punkten liegen. Dort ist der Index bereits angekommen.

Doch wie sich die Sache derzeit präsentiert, ist das wohl noch nicht das Ende. Gegen eine dauerhafte Wende zum jetzigen Zeitpunkt spricht schon die recht ausgewogene Stimmungslage: In den USA liegt der Anteil der Bullen in etwa auf dem gleichen Niveau, wie der Pegel bei den Pessimisten:

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Als antizyklisch agierende Anleger wollen wir einen klaren Überhang der Bären sehen, bevor wir uns wieder in größerem Stil engagieren. Am liebsten wären uns deshalb einige Tage mit dramatisch fallenden Kursen, eine echte Panik, bei der die Anleger scharenweise die Flucht ergreifen.

Das Verrückte ist nämlich folgendes: Wenn alle Welt den Untergang heraufbeschwört, genau in diesem Moment fangen die Kurse wieder an zu steigen, das ist auch mitten in einer Rezession so. Doch von Panik war bislang nichts zu sehen.

Dass es derzeit noch zu früh ist für einen beherzten Einstieg, das zeigt unser langfristiger Trading-Indikator: Legt man den gleitenden 13-Tage-Durchschnitt und den 34-Tage-Durchschnitt übereinander, erhält man aus dem Schnittpunkt der beiden Linien einen sinnvollen Einstiegszeitpunkt für längerfristige Engagements. Derzeit steht das Barometer noch klar auf "verkaufen" (rote Markierung). Im unteren Teil der Grafik ist der Kursverlauf an der Nasdaq abgebildet.

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Und damit noch einmal zurück zum eingangs erwähnten ZEW-Indikator: Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Stimmungsextreme beim ZEW ein hervorragender Kontra-Indikator sind: Seit Beginn der 1990er Jahre folgte auf Tiefpunkte bei diesem Stimmungsbarometer in vier von fünf Fällen einige Wochen später eine deutliche Erholung an den Aktienmärkten. Einzige Ausnahme war das Jahr 2001, als die Kurse wegen des 11. September in die Tiefe rauschten.

Allzu lange dürfte es daher nicht mehr dauern, bis wieder echte Einstiegskurse vorliegen. Achten Sie jetzt auf die Schlagzeilen in den reichweitenstarken Medien. Wenn dort von Rezession, oder noch besser von "Weltwirtschaftskrise" die Rede ist, dann ist es an der Zeit, zuzugreifen.

Erste Ansätze sind bereits zu erkennen. Erst in der vergangenen Woche war mir beim Börsensender n-tv ein Börsenkommentator aufgefallen, der mit betrübtem Blick in die Kamera meinte: "So schlimm wie 1929 wird es wohl nicht werden".

Und beim Nachrichtenmagazin Spiegel wird ein US-Ökonom zitiert, der erklärte: "Wenn die Krise noch bis weit ins kommende Jahr hineinreicht, kann sie Ausmaße annehmen wie bei der Weltwirtschaftskrise in den dreißiger Jahren".

Das klingt doch schon ganz gut...

Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, das lesen Sie in der kommenden Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs. Anmeldungen unter www.antizyklischer-boersenbrief.de


© Andreas Hoose
www.antizyklischer-boersenbrief.de



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