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Aktien & Anleihen versus Gold & Rohstoffinvestments: Signifikantes Unter- versus signifikantes Übergewichten in diesem Jahrzehnt?!

04.09.2023  |  Dr. Uwe Bergold
Betrachtet man eine klassische Vermögensverwaltung, welche überwiegend aus einem Aktien- (z.B. 60 Prozent) und einem Anleihebestandteil (z.B. 40 Prozent) besteht, in Relation zu Gold- & Rohstoffinvestments, welche sich negativ korrelierend zu Aktien und Anleihen verhalten, so ergaben sich in den vergangenen fünfzig Jahren, fünf Jahrzehnte mit immerwährendem Wechsel, zwischen zum einen einer Aktien-, Immobilien- & Anleihe-Hausse ("Asset Price Inflation") und zum anderen einer Gold- & Rohstoff-Hausse ("Consumer Price Inflation").

Die jeweiligen Preisanstiege waren jedoch immer nur die Wirkung der Inflation. Die Ursache ist immer ausschließlich die unkontrollierte Staatsschulden- und somit Geldmengenexplosion, welche aufgrund der USD-Golddeckungsaufhebung im Jahr 1971, zu der bis dato 52-jährigen strukturellen Dauerinflation führte. Diese im System exponentiell zunehmende Überschussliquidität zeigte sich abwechselnd, entweder - bei wirtschaftlicher Expansion - in den zinstragenden Anlageklassen (Aktien, Immobilien und Anleihen) oder - bei wirtschaftlicher Kontraktion - in der zinslosen Anlageklasse (Gold- und Rohstoffinvestments), in Form von signifikant nominalen Kursanstiegen.

Real, inflationsbereinigt in Gold bewertet, generierten jedoch alle drei zinstragenden Anlageklassen bereits zum Jahrtausendwechsel ihr Allzeithoch ("Alles-Blase"). Besonders anschaulich wird dies bei der langfristigen Betrachtung des Vanguard Balanced Index Fund ("Fonds-Vermögensverwaltung" mit einem 60%/40%- Aktien/Anleihen-Portfolio), zum einen in US-Dollar und zum anderen in Gold. Während die Fonds-Vermögensverwaltung in USD nominal volatil immer weiter steigt, generierte sie ihr, in Gold bewertetes, reales Allzeithoch bereits zum Jahrtausendwechsel (siehe hierzu Abbildung 1).

Von da an fiel die Aktien-Anleihe-Kombination real bis 2011, um im Anschluss daran wieder in Gold bewertet bis 2018 real zu steigen (echtes Wirtschaftswachstum aufgrund vom "ZIRP"- und zuletzt "NIRP"-Programm). Obwohl die Fondsvermögensverwaltung in 2021 nominal (in USD) ein neues Allzeithoch generierte, war real (in GOLD) bereits 2018 die "Echo-Blase" zu Ende! Seitdem läuft ein Topbildungs-Prozess (Doppel-Top 2018 und 2020), der eindeutig die real finale Aktien-Anleihen-Baisse einläuten wird. Gold entwickelt sich hierbei bereits wieder seit 2018 besser als Aktien und Anleihen!

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Abb. 1: Vanguard Balanced Index Fund in USD (oben) versus Vanguard Balanced Index Fund in Gold (unten) von 08/1993 bis 08/2023
Quelle: www.stockcharts.com, bearbeitet durch Dr. Uwe Bergold


Zu einem ähnlichen Bild kommt man, wenn man die Vanguard 60/40-Fondskomponente nicht mit Gold, sondern mit dem HUI Goldminen-Index vergleicht (siehe hierzu Abbildung 2).

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Abb. 2: Vanguard Balanced Index Fund in USD (oben) versus Vanguard Balanced Index Fund – HUI Goldminen Index - Ratio (unten) von 08/1993 bis 08/2023
Quelle: www.stockcharts.com, bearbeitet durch Dr. Uwe Bergold


Auch dieses Verhältnis generierte sein Allzeithoch im Jahr 2000, wobei das "Echo-Blasen-Hoch" gegenüber den Goldaktien nicht erst im Jahr 2018, sondern bereits im Januar 2016 erzeugt wurde. Somit läuft gegenüber den Edelmetallaktien der Topbildungsprozess bereits seit sieben Jahren (Dreifach-Top 2016, 2018 und 2022), was für Goldmineninvestoren natürlich, psychologisch betrachtet, eine sehr zermürbende Entwicklung darstellt.

Nichtsdestotrotz muss man rational eindeutig konstituieren, dass der HUI-Goldminen-Index seit nunmehr sieben Jahren Aktien und Anleihen bereits wieder leicht schlägt und sein säkulares Tief gegenüber Aktien und Anliehen, wie Gold selbst, bereits zum Jahrtausendwechsel generierte. Auch das aktuelle "Dreifach-Top" der Aktien-Anleihe-Komponente gegenüber den Goldminen ist wie das "Zweifach-Top" gegenüber Gold der "Geburtsprozess" für die finale "Extrem-Hausse" im gesamten Rohstoffsektor.


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