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Sammeln Sie Münzen mit Bedacht, verkaufen Sie Ihre Münzschätze lukrativ

01.12.2007  |  Hans Jörg Müllenmeister
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Seltenheit und Erhaltungszustand bestimmen den Wert

Nicht das Münzmetall, wie Gold, Silber oder Kupfer, prägt den Wert einer Münze, vielmehr sind es die Seltenheit und der Erhaltungszustand die den Wert bestimmen. Eine altrömische bronzene Sesterze, bedeckt von feiner Alterspatina, kann durchaus 10.000 Euro erbringen. Selbst neuzeitliche Umlaufmünzen wie das 5-DM-Stück mit geringer Auflage von 1958 J (Münze Hamburg) - bester Erhaltungszustand vorausgesetzt - erzielen aufgrund der Seltenheit Preise von 2.500 Euro.

Die Blaue Mauritius aber unter den Münzen ist das legendäre 20-Dollar-Stück von 1933. Eine einzige "geschmuggelte" Münze ist von der ursprünglichen Auflage übrig geblieben und gelangte im Besitz des Scheichs von Katar. Das Unikat wurde für etwa 7 Millionen Dollar versteigert. Bei einem Feingewicht der Münze von 30 Gramm erbrachte damit die Auktion das 22.000fache ihres Goldwertes. Durch "Verprägungen" einiger Münzen aus einer hohen Auflage, kann eine ungewollte Seltenheit entstehen.

Beispiel: ein bestimmtes 50-Pfenning-Stück, wofür man heute in gutem Erhaltungszustand 450 Euro zahlt. Für die berüchtigten Schinderlinge des Mittelalters (Billon-Münzen) ist ihre heutige Seltenheit ausschlaggebend, auch wenn sie zum damaligen Zeitpunkt glatter Betrug waren. Mit minderwertigen Münzlegierungen (mehr Kupfer, weniger Gold) betrogen die Landesfürsten ihr Volk skrupellos.

Durch einen schlechten Erhaltungszustand kann eine Münze dramatisch im Preis verlieren. Dazu zählen sogenannte gehenkelte Münzen. Ebenso Münzen, deren Randstruktur durch das Fassen beschädigt sind, wie auch Münzen mit Gebrauchsspuren oder Manipulationsmale aller Art. Beschädigungen, die durch das Herstellungsverfahren verursacht sind, toleriert man, etwa "Hitzepickel" oder die durch das "Justieren" bedingten Feilspuren.


Vorsicht vor Münzfälschungen

Klar, ein derartiges Wertkonzentrat als Anlagemedium weckte allzeit immer Begehrlichkeiten. Ein Kenner der Materie hat einen 7. Sinn für Ungereimtheiten entwickelt. Ob eine Münze gegossen oder gewalzt ist, verrät ihm der Klang beim Antippen mit dem Finger. Merkmale des sogenannten Doppelschlags, die Farbe, bestimmte Walzstrukturen und Abnützungserscheinungen verraten dem Experten Echtheit und Vita der Münze.


Auch Nachprägungen können wertvoll sein

Beispiel: Die offizielle Nachprägungen des österreichischen 4-Dukaten-Stücks von 1915. In den 50er Jahren prägte ein Privatmann, nämlich ein Zahnarzt, die Münze des Kaiserreich nach. Im strengen Sinn war das eine Fälschung, aber aufgrund der Seltenheit ist man selbst dafür bereit, heute einen beachtlichen Sammlerwert zu akzeptieren.


Die augenblickliche Marktsituation - Münzen aus China und Polen sind gefragt

Durch die Öffnung Chinas ist seit fünf Jahren ein Nachfrageboom nach chinesischen Münzen entstanden. Man könnte von einem Neuen Markt sprechen, auch mit den temporären Überbewertungen. Ähnliches gab und gibt es bei Münzen aus den Ostblockstaaten und den Neuen Ländern. Die Nachfrage, vor allem nach polnischen Münzen in New York ist gierig, da sie selten und deshalb teuer sind. Silbermünzen aus Polen erzielen hier nicht selten Preise von über 5.000 Dollar.


Wo Sie sich Wissen aneignen können

Der numismatisch interessierte Neuling sollte sich zunächst durch das Studium einschlägiger Literatur, durch Münzkataloge und durch Besuche von Münzbörsen im Trockenkurs kundig machen. Irgendwann entwickelt er ein gewisses Gespür für die Materie und entdeckt sein spezielles Sammlergebiet. Auf dem Wege dahin lernt er, dass etwa ein Krügerrand nicht gleich einem Krügerrand ist. Für einen Krüger von 1968 (20.000 Stück Auflage) sind Sammler bereit, 20% Aufschlag zu zahlen.

Selbst durch wohlfeile Lockangebote dubioser Münzkontore darf sich der Sammler nicht in die Irre führen lassen. Diese privaten Unternehmen geben sich einen seriösen, staatlichen Anstrich; sie pflegen eine aggressive Werbung mit extremen Versprechen an Preissteigerungsraten der Münzen. Durch Zertifikate auf Hochglanzpapier erweckt man durch zweideutige Begriffe wie 24-karätige Feingoldauflage den Eindruck, dass eine Silbermünze zur Goldmünze mutiert wäre. Diese schwarzen Schafe wollen nur eins: zunächst ihre Adresse, später nur Ihr Bestes - nämlich Ihr Geld.


© Hans-Jörg Müllenmeister



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