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Wer hat Angst vor Niedriginflation?

03.12.2007  |  Richard Daughty
"Das ist die idiotischste und durch und durch lächerlichste Sache, die ich je gehört habe! In all den Jahren, in denen ich die Wirtschaft studiert und rigoros meine Theorien verteidigt habe ... ist mir noch nichts von einer "Gefahr durch Niedriginflation" zu Ohren gekommen".

In "The Dollar Crisis" von Llewellyn H. Rockwell, Junior-Präsident des Ludwig von Mises Institute, heißt es: "Schauen sie sich Murray Rothbards Buch America"s Great Depression an, es bleibt der beste Zugang zum den Gründen des Crashs am Aktienmarkts und zeigt auf, was Hoover tat, um alles nur noch schlimmer zu machen. Murray zeigt, dass die Depression keine Krise des Kapitalismus gewesen ist, sondern die Folge einer desaströs laxen Geldpolitik in den 1920er Jahren".

Buch? Über was zum Teufel redet er da? Ich will doch nur lernen, wie man auf die Schnelle an einfach verdientes Geld kommt - und er möchte, dass ich lese? Oh Scheiße!

Mir wird gerade schon schlecht beim Gedanken an diese "Lesegeschichte", aber Herr Rockwell fährt ohne Verschnaufpause fort: "Werden sie auch von diesen Inflationisten aus dem Konzept gebracht, die intellektuelle Bogenwürfe veranstalten? Vielleicht sollten sich einmal in aller Ruhe die große Abhandlung über Geld und Banken in unserer Zeit zu Gemüte führen: Money, Bank Credit, and Economic Cycles von Jesus Huerta de Soto".

Jetzt schon wieder Bücher! Ich bin schon dabei mich auf den Weg zu machen, aber als ich nach meiner Brotbüchse, meiner Tüte mit Fressereien, meiner Pizza-Schachtel, meiner Chipstüte sowie einer Tüte Oreos greife, fährt er fort: "Damals im 19. Jh. gab es eine Menge Leute, die die Inflation begrüßten: Banker, Schuldner und die Regierung". Da denk ich plötzlich: "Na hallo! Genau wie heute! Das könnte doch ganz interessant werden"!

Und das ist es in der Tat, da es um einen Artikel aus der Financial Times mit dem Titel "Bernanke seeks to have the best of both worlds" geht. Im relevanten Abschnitt heißt es: "Herr Bernanke sagt, das das zu erreichende Ziel nicht eine "korrekt ermittelte Null-Inflation" sei, sondern etwas höher liegen sollte, da die Gefahr einer sehr niedrigen Inflation bestehe". Hahaha!

"Gefahr einer sehr niedrigen Inflation"! Hahaha! "Das ist die idiotischste und durch und durch lächerlichste Sache, die ich je gehört habe! In all den Jahren, in denen ich die Wirtschaft studiert und rigoros meine Theorien verteidigt habe (Jene: "Du bist ein Idiot"!, ich: "Nein, bin ich nicht"!), ist mir noch nichts von einer "Gefahr durch Niedriginflation" zu Ohren gekommen. Auch eine Suche bei Google bringt keinen Eintrag, in dem irgendjemand behaupten würde, dass eine solche Sache, auch hypothetisch, existiert, denn Inflation sollte schon immer bei Null gehalten werden, oder bei weniger - und für gewöhnlich war dem auch so und dann war alles gut und schön, und es gibt nicht viele Dinge die "Null oder weniger" sind.

Deswegen beziehen sich die Anmerkungen zur "zu niedrigen Inflation" in Wirklichkeit auf die "Gefahren einer Deflation" - wenn sie also das hässliche Gefühl beschleicht, und sie bemerken, dass ihre im großen Boom erworben Anlagen, seit Kurzem nicht mehr im Wert steigen und eigentlich nur noch kosten und wenn sie mitbekommen, dass die Leute kein Geld mehr aufnehmen, um ihnen diese Dinge abzukaufen und schließlich herauskommt, dass "der letzte verbleibende Arsch, der zu Höchstpreisen bei Höchstständen gekauft hat", am Ende doch ausgemacht werden konnte - sie sind es nämlich selbst, und sie sind inzwischen schon soweit, unter Verlusten zu verkaufen, um endlich von dieser großen Peinlichkeit wegzukommen.

Und jetzt, da neue "Inflationsziele" bestehen und diese uns durch die gruseligen Geräusche ausgehungerter, heulender Wölfe von Weitem verkündet werden - jetzt wird Bernanke uns unter der Preisinflation begraben, er wird uns alle zerstören - aber das ist die einzige Sache, die er noch machen kann, da er sprichwörtlich nichts mehr machen kann, denn wenn noch jemand etwas tun könnte, dann wäre dies in der Geschichte schon ausprobiert worden, damals, als die dummen Experimente mit der Fiat-Währung alles zerstörten - und glauben sie mir, wenn ich ihnen sage, dass damals alles versucht wurde und jeder ist bisher daran gescheitert.

Anschließend ersticke ich fast an meinem Burrito, dem ich mir gerade in den Mund geschoben hatte, um diesen ganzen Bernanke-Geschmack aus meinem Mund zu kriegen, als ich die Nachricht auf Bloomberg.com lese, in der es um "Stephen Cecchetti, Professor für internationale Wirtschaft an der Brandeis University und führender Wirtschaftsforscher a.D. an der New York Notenbank" geht. Ganz schön beeindruckende Referenzen, so scheint es, bis man dann lesen muss, was er von sich gab: "Nichts bringt mich zu der Annahme, dass es aufgrund der Abwertung des Dollars zu einem inflationären Durchsatz gekommen ist". Hahaha!

Im gleichen Moment plage ich mich unwahrscheinlich damit ab, zu lachen und gleichzeitig Blut und kleine Stücke Burrito wütend hochzuwürgen - das war einfach zu heftig, viel, viel zu heftig!

Dann sehe ich Jim Rogers, der gerade von Bloomberg.com interviewt wird, und ich gebe Zeichen, dass ich jetzt an dieser Stelle gerne übernehmen würde, um diesem Volldeppen ein paar Knackige Mogambo Flüche (KMF) an den Kopf zu werfen, so wie: "Werter Herr, sie sind ein Volltrottel und sie sollten mal ordentlich mit dem Klammerbeutel bekommen, und eigentlich hätte man ihnen schon längst eine ordentlich verpasst, wenn die Amerikaner nicht so strohblöd wären und unser Kongress nicht so korrupt (außer Ron Paul)"!

Stattdessen wird berichtet, dass sich Herr Rogers bemüht hatte Kommentare von Notenbankchef Bernanke hinsichtlich der Währung vor einem Ausschuss des Congress am 8. November zu bekommen.

Herr Rogers soll eigentlich gesagt haben: "Er ist ein totaler Trottel". Und weshalb sollte Bernanke ein Trottel sein"? Er sagte, dass die Amerikaner, die ausschließlich amerikanische Produkte kauften, gar nicht betroffen sein könnten, wenn der Dollar an Wert verliere. Ich war geschockt".

Und um zu beweisen, dass Herr Rogers nicht aus der Mogambo-Schule Beißender, Redaktioneller Kritik hervorgegangen ist (MSBRK), ganz gleich was er in seinem Resümee sagt oder nicht sagt, hört er nicht mehr auf und fängt an, den Charakter dieses Typen schlecht zu machen sowie dessen Familie und Kinder und die Freunde dieses Menschen, die schlimmste Lügen verbreiten und ihre Kredit-Ratings weiterverfolgen, also dass was man gleich am ersten Tag an der MSBRK lernt.

Wie dem auch sei, er erklärte ganz einfach, dass selbst Neugeborene, gerade frisch aus dem Mutterleib kommend, schreien, weil sie wissen: "Wenn man nur amerikanische Produkte kauft und der Dollar fällt, dann geht der der Ölpreis hoch, Kupfer steigt und auch Weizen. Das betrifft dann auch sie. Er versteht die Wirtschaft nicht - soweit ich das beurteilen kann".

Als Absolvent der MSBRK hätte ich noch einen draufgesetzt. Viel mehr hätte ich zu sagen. Zusammen mit Obszönitäten. Einer ganzen Menge sogar. Ugh.

**** Mogambo SEZ (Sonderwirtschaftszone): Wenn es kein Gold gäbe, hätten wir den Salat - ohne auch nur die Aussicht auf Sicherheit. Gäbe es kein Silber, gäbe es auch kein so verblüffendes Anstiegspotential.

Und wenn es keine korrupten Menschen innerhalb und außerhalb der Regierung gäbe, die diesen ganzen Mist verzapft haben, dann würde uns auch keine der beiden Anlageformen so stinkend reich machen können, so stinkend reich wie wir nun aber einmal werden, weil letztendlich der Wert der Fiat-Währung buchstäblich fast bei Null liegt - das heißt: Wenn alles Geld der Welt weg ist, dann bleiben uns noch die mickrigen 5 Milliarden Unzen existierendes Gold, die dann das gesamte verbleibende Geld der Welt darstellen und jene Menschen, die ein wenig davon besitzen werden damit überall hinkommen! Hiiiiiija!


© Richard Daughty, the angriest guy in economics
The Mogambo Guru



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