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Neues zur Kreditkrise

30.11.2007  |  Heiko Aschoff
Es sind schon wieder einige Wochen vergangen, seitdem uns die amerikanische Subprime-Krise beglückte und ein weltweites Banken- und Börsenerdbeben auslöste. Es grenzt schon fast an Ironie, dass ausgerechnet im weit entfernten Deutschland gleich zwei milliardenschwere, „seriös wirtschaftende“ Banken (darunter eine Landesbank) nur durch eine konzertierte Auffangaktion vor der Pleite gerettet werden konnten. Die Zeche zahlen die Angestellten und Anleger. Die verantwortlichen Herrschaften ganz oben werden mit saftigen Abfindungen hinweggetröstet über dieses kleine Missgeschick. Schuld waren schließlich wieder einmal die bösen Amerikaner…

In meinem Septemberbeitrag „Kreditkrise abgehakt?“ hatte ich eine erste Einschätzung zu den Dimensionen der Subprimekrise veröffentlicht. In der Folgewoche skizzierte ich die eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten der US-Notenbank („Die Notenbanken und das Spiel mit dem Feuer“). Jetzt erscheint mir ein guter Zeitpunkt, eine Neubewertung der Krise vorzunehmen. Ich möchte Sie nicht mit den mir vorliegenden Stapeln von Zahlen, Studien und Einschätzungen langweilen. Deshalb in aller Kürze die Fakten.

Vergleichbar einem Eisberg, der nur zu einem kleinen Teil aus dem Wasser ragt, lassen sich die tatsächlichen Auswirkungen nur schwer abschätzen. Aber mit jedem Tag kommen neue Daten hinzu, sodass auch unter Wasser die Sicht besser wird. Demnach scheinen sich die Folgen bisher im Rahmen des Erwarteten zu bewegen. Das wird deutlich bei einem Vergleich mit ähnlichen Krisen:

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In absoluten Zahlen befindet sich die Subprimekrise in guter Gesellschaft, aber gemessen in Relation zum Bruttosozialprodukt mit rund 3% gehört sie bisher zu der harmloseren Sorte aus makroökonomischer Sicht. Ich möchte nichts verharmlosen, aber wer die US-Sparkassenkrise oder den Zusammenbruch der „Japan AG“ mitverfolgt hatte, weiss um deren dramatischen Folgen. Leider gibt es einen Wermutstropfen: Die heute insgesamt labilere Verfassung des Weltfinanzsystems.

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Die gute Nachricht: Die Welt ging damals nicht unter! Nach schmerzhaften strukturellen Anpassungsprozessen und Pleiten bereinigten sich die Märkte wieder und gingen zur "Tagesordnung" über. Nur wer als Anleger flexibel und eigenverantwortlich darauf reagierte, dürfte sogar davon profitiert haben. Die Betonung liegt auf EIGENVERANTWORTLICH. Wer sich damals ausschließlich auf die typischen Mainstreamaussagen verlassen hatte, war verlassen.

Geschönte Statistiken, leere Versprechungen, Millionenabfindungen für gescheiterte Manager, fehlende Wertorientierung - es kann nicht schaden, wenn wieder mehr Vernunft und Ehrlichkeit in die Märkte (und die Gesellschaft) kommt. Aber haben Regierungen und die Verantwortlichen der Hochfinanz überhaupt ein echtes Interesse daran – von der Umsetzbarkeit einmal ganz zu schweigen?

© Heiko Aschoff

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