Turbulenter Dezember ante portas

Der Dezember steht vor der Türe, aber von vorweihnachtlicher Ruhe an den Rohstoffmärkten wird man wohl kaum reden können. Denn der letzte Monat des Jahres bringt zumindest zwei Ereignisse mit sich, welche durchaus einige Volatilität mit sich bringen könnten. Zunächst steht das OPEC-Meeting am 5. Dezember im Fokus. Das Ölkartell hatte zuletzt am 11. September beschlossen, die Förderquoten um 500.000 Barrel pro Tag zu erhöhen. Seitdem hat der Ölpreis um über 20% zugelegt. Von "fairen" und stabilen Ölpreisen, wie sie die Organisation nach eigenen Aussagen anstrebt, kann nicht mehr die Rede sein. Damit kommt die OPEC an einer weiteren Erhöhung der Quoten eigentlich nicht vorbei. Eine erneute Förderausweitung um 500.000 Barrel pro Tag wäre auch jetzt angemessen. Im Vorfeld der OPEC-Konferenz hat der Ölpreis vom Allzeithoch bei knapp 100 Dollar bereits um rund 10 % nachgegeben. Mit Unterstützung der OPEC wäre ein Preisrutsch von weiteren 10% bis zum Jahresende möglich.



Insbesondere die Akteure an den Basismetallmärkten dürften sogar noch eine Woche weiter nach vorne blicken. Denn am 11. Dezember entscheidet die US-Notenbank über die Leitzinsen. Die Marktteilnehmer erwarten dabei bereits zu fast 90% eine Zinssenkung um mindestens 25 Basispunkte. Seit Ausbruch der Hypothekenkrise in den USA vor gut vier Monaten gaben die Metallpreise zum Teil recht kräftig nach. Der Konjunkturpessimismus bei den Industriemetallen könnte mit Hilfe der FED zunächst etwas in den Hintergrund rücken. Sofern die Markterwartung in Bezug auf die Zinssenkung nicht abbröckelt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Preiserholung von Aluminium & Co., die sich bereits in den letzten Tagen andeutete, mindestens bis zum 11. Dezember anhält.



© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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