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Rohstoff Express: Rohstoffe vor heftigem Preisrutsch!?

05.12.2007  |  Redaktion
Die zurückliegenden drei Monate waren für “Rohstoff-Bullen“ eine überaus rentable Zeit. Vor allem der Ölpreis und die Edelmetall-Notierungen starteten förmlich nach oben durch. Aber auch so manches Basismetall und sogar der eine oder andere Agrar-Rohstoff ließen sich nicht lumpen. Dreistellige Kurse beim “schwarzen Gold“ gelten seit der jüngsten “Rallye“ kurzfristig als ausgemachte Sache und das “gelbe Metall“ sieht die Mehrheit der “Auguren“ bei mindestens 1.000 US-Dollar bis Jahresende. Dieses über alle Maßen positive Sentiment stellt für sich allein bereits ein nicht zu unterschätzendes Warnsignal dar. Doch damit nicht genug: Bei genauerem Hinsehen gibt es noch andere gewichtige Gründe, die für eine kräftige Korrektur nach unten bei den "Schätzen von Mutter Natur" sprechen.


Dollar-Stabilisierung als “bärischer“ Faktor

Getrieben wurden die Rohstoff-Notierungen zuletzt primär durch den immer schwächeren US-Dollar. Immerhin gilt insbesondere Gold & Co als perfekter Schutz gegen eine schleichende Inflation. Gleichzeitig sorgte die kontinuierliche Abwertung des „Greenbacks“ dafür, dass Rohstoffe für Marktteilnehmer aus dem Nicht-US-Dollar-Raum billiger und damit attraktiver wurden. In den zurückliegenden Handelstagen jedoch konnte die US-Valuta gegenüber dem Euro ein bisschen Boden gut machen und übte einen nicht zu übersehenden Verkaufsdruck auf Rohstoffe im Allgemeinen sowie Öl und die Edelmetalle im Besonderen aus. Sicherlich wäre es angesichts der fundamentalen Rahmenbedingungen vermessen, dem US-Dollar ein großes “Comeback“ zu prophezeien. Ein solches dürfte allein schon das immer weiter ausufernde “Zwillings-Defizit“ verhindern. Abgesehen davon stehen die Zeichen in Übersee aktuell auf weitere Zinssenkungen, um den angeschlagenen Finanzsektor zu unterstützen und ein Abgleiten in die Rezession zu verhindern. Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass der Wertverfall des Dollars zuletzt schon ein ziemlich extremes Ausmaß angenommen hat. Zumindest eine Stabilisierung erscheint daher gut möglich. Den Rohstoff-Märkten wäre damit die zentrale “Triebfeder“ entzogen. Als Folge dürften dann schnell Gewinnmitnahmen einsetzen, die die Notierungen gen “Süden“ schicken. Zumindest kurzfristig sind Anleger daher gut beraten, bei Long-Engagements auf Rohwaren extreme Vorsicht walten zu lassen.


Nachfrage-Rückgang durch konjunkturelle Abkühlung?

Aber auch mittelfristig könnte sich das Umfeld nicht unerheblich eintrüben. Die Subprime-Krise ist offenbar noch längst nicht ausgestanden und aktuell muss wenigstens mit einer konjunkturellen Abkühlung gerade in den Vereinigten Staaten gerechnet werden. Hierdurch würde die Nachfrage nach Energie- und Metall-Rohstoffen merklich zurückgehen. Denn die USA ist nach wie vor einer der weltweit größten Verbraucher an Rohwaren. Überbewerten sollte man diesen Gesichtspunkt aber dennoch nicht. Zum einen dürfte es lediglich zu einer “Konjunktur-Delle“ kommen, für eine “ausgewachsene“ Rezession gibt es zur Stunde noch keine Anzeichen. Und letztlich “spielt die Musik“ ohnehin eher in Ländern wie China oder Indien. So lange der Industrialisierungsprozess dort nicht nachhaltig zum Erliegen kommt, wird der Bedarf an Energieträgern und Metallen unverändert hoch bleiben und unter Umständen sogar noch weiter steigen. Ein Nachfrage-Minus aus den etablierten Industrienationen könnte dadurch größtenteils kompensiert werden. Dessen ungeachtet stellt sich die Situation bei Rohstoffen nicht mehr so „bullisch“ dar wie noch vor zwei oder drei Jahren.


Drohendes Überangebot bei Metallen

Anlass zur Sorge gibt eigentlich auch weniger die Nachfrage als vielmehr das Angebot. Im Gegensatz zu Rohöl lassen sich die Produktions-Kapazitäten bei vielen Metallen und “Soft Commodities“ beträchtlich ausweiten. In den vergangenen Jahren wurden sukzessive neue Minen aufgebaut, die in absehbarer Zeit den Abbau aufnehmen dürften. Bereits ab dem kommenden Jahr muss daher mit einem deutlichen Anstieg des Outputs an Basis- und auch Edelmetallen gerechnet werden. Im schlimmsten Fall könnte es sogar in manchen Bereichen zu einem beträchtlichen Überangebot kommen. Was dies für die Preise bedeutet, können Sie sich sicherlich vorstellen. Zumindest aber dürften die Zeiten der exorbitanten Kurs-Zuwächse gerade bei den Metallen erst einmal vorbei sein.


© Ihre Rohstoff-Express-Redaktion
Derivate Magazin
(www.derivate-online.de)







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