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Nominaler Goldpreis in USD auf Allzeithoch bei gleichzeitig relativem Goldwert gegenüber dem DJIA noch immer auf Jahrhunderttief!

05.12.2023  |  Dr. Uwe Bergold
Der Goldpreis in einer Papierwährung visualisiert nicht den Wert des Goldes, sondern die Kaufkraft der jeweiligen Papierwährung, in der Gold bewertet wird. Hierfür verantwortlich ist ausnahmslos die Geldpolitik und somit die Zentralbank des jeweiligen Landes. Anschaulich wird dies durch den Vergleich des Preises derselben Krügerrand-Goldmünze, einmal in Deutschland mit 1.950 EUR und einmal in der Türkei mit 59.000 TRY (siehe hierzu Abb. 1).

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Abb. 1: Goldpreis in Türkischer Lira von 02/2002 bis 11/2023
Quelle: Goldprice.org


Obwohl sich der Preis der Goldmünze in Papierwährung doch deutlich unterscheidet, ist die Kaufkraft, z.B. gegenüber Brot, in beiden Ländern gleich (=> gleiche Münze!). Diese Kaufkraft von Gold ist seit mehr als 3000 Jahren relativ stabil und schwankt zwischen 200 (Wirtschaftshoch = Inflationärer Boom in Gold bewertet) und 400 kg Brot (Wirtschaftstief = Deflationärer Bust in Gold bewertet), egal wo man sich global gerade befindet. Im Rahmen der makroökonomischen Wirtschaftszyklik lässt sich die Kaufkraft des Goldes auch anhand des Aktienmarktes eines Landes bewerten (siehe hierzu Abbildung 2).

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Abb. 2: GOLD in USD (orange) versus GOLD - DJIA - Ratio (blau) von 11/1925 bis 11/2023
Quelle: Stooq, bearbeitet durch Dr. Uwe Bergold


In Abbildung 2 visualisiert sich der Goldpreis zum einen in US-Dollar auf nominalem Allzeithoch-Niveau (Publikum kauft ungern am „Allzeithoch“) und zum anderen gegenüber dem Dow Jones Industrial Average im unteren Teil, welcher die Kaufkraft des Goldes gegenüber dem Aktienmarkt ausdrückt, auf Jahrhunderttief-Niveau (Zentralbanken und Smart Money akkumulieren Gold in noch nie dagewesenem Ausmaß).

Entgegen der subjektiven Bewertung in einer willkürlich vermehrbaren Papierwährung, welche Monat für Monat an Wert verliert, kann man mit der Goldkaufkraftbewertung gegenüber dem Aktienmarkt (Wirtschaftsvorlaufsindikation) objektiv das Goldkaufkraft-Tief (gleichzeitig reales Aktien- & Wirtschafts-Hoch) und Goldkaufkraft-Hoch (gleichzeitig reales Aktien- & Wirtschafts-Tief) eindeutig verifizieren. Fundamental untermauert wird dies durch das Shiller KGV (siehe hierzu die unterschiedlichen CAPE-Notierungen in Abbildung 2), welches ebenfalls die makroökonomischen Zykluswendepunkte im historischen Kontext visualisiert.

Immer dann, wenn sich die Goldkaufkraft gegenüber Aktien (unabhängig von Papiergeld-Deflation oder –Inflation) relativ am Boden befindet (Reales Aktien- & Wirtschaftshoch 1929, 1966, 2000 und aktuell), ist die fundamentale Bewertung des US-Aktienmarktes – historisch betrachtet – epochal überbewertet et vice versa (Reales Aktien- & Wirtschaftstief 1932 und 1980).

Hierzu konnte man in unserem Marktkommentar 06/2023 mit der Headline "Inflation bedeutet Enteignung ohne Gesetz und ohne Grenzen" unter anderem Folgendes lesen:

"…Wenn man im historischen Kontext die US-Inflation (Kaufkraftverlust des US-Dollars) nicht anhand des – staatlich ermittelten – Konsumentenpreisindex (CPI), sondern anhand des – vom Markt ermittelten – Wertverlustes gegenüber Gold (reziproker Goldpreis in USD) betrachtet, so zeigt sich doch recht deutlich die Enteignung der in US-Dollar gehaltenen Papiervermögen ohne Gesetz und ohne Grenzen (siehe hierzu Abbildung 3). Die Inflationsbetrachtung im EURO (DM) zeigt genau das gleiche Bild (minus 98 Prozent Kaufkraftverlust seit Aufhebung der Golddeckung im Jahr 1971)…"

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Abb. 3: US-Dollar in Gold bewertet von 01/1966 bis 06/2023
Quelle: www.fxtop.com, bearbeitet durch Dr. Uwe Bergold



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