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Gold nimmt Fahrt auf ...

29.11.2004  |  Redaktion
In der letzten Handelswoche konnten sich die deutschen Aktien erneut gut behaupten. Im Wochenvergleich schaffte der Leitindex ein Plus einem halben Prozent.

Jedenfalls verwundert es schon ein wenig, dass die Aktienmärkte nach wie vor sehr robust sind. Und, die Stimmung steigt bzw. wird gar immer noch besser. Unter deutschen Anlegern sind knapp zwei Drittel im Bullenlager. Nicht einmal 20 Prozent sind bearish gestimmt.

Ein weiteres sehr, sehr signifikantes Indiz für das momentan fast schon überschäumend bullishe Sentiment waren die Kaufempfehlungen zweier großer Investmentbanken für den US-Internetwert Google. Die Suchmaschine, die knapp 2000 Mitarbeiter beschäftigt, wird aktuell mit einem 2004er KGV von 70 bewertet, die Marktkapitalisierung beträgt knapp 50 Milliarden US-Dollar. Kurs-Umsatz, bzw. Kurs-Buchwert-Verhältnis sind ebenfalls tulpenzwiebelartig hoch. Gegenwärtig ist Google von der Marktkapitalisierung her höher bewertet als der Industriegigant DaimlerChrysler, der über 383 000 Menschen weltweit beschäftigt. Die "old-economy-Konzerne" Lufthansa, MAN, ThyssenKrupp und Volkswagen sind zusammen genommen ebenfalls weniger wert als der Highflyer aus den USA.

Kein Wunder also, dass die Google-Chefs mit dem angekündigten Verkauf großer Aktienpakete Kasse machen wollen.

Wie auch immer, die jüngsten Wirtschaftsdaten aus den USA deuten ebenfalls darauf hin, US-Aktien eher zu meiden bzw. zu verkaufen. So sanken im Oktober die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter im zweiten Monat in Folge um 0,4 Prozent, Experten hatten einen Anstieg von 0,5 Prozent erwartet. Hätte es keinen Orderanstieg des US-Militärs um mehr als ein Drittel gegeben, sähe die Auftragslage noch schlechter aus.

Zudem gibt es erste Anzeichen rückläufiger Immobilienpreise, vor allem in den Regionen Las Vegas, Massachusetts. Der US-Immobilienmarkt hat faktisch den Zenit erreicht bzw. schon überschritten. In anderen Worten, US-Immobilien sind ähnlich wie US-Aktien sicherlich nicht die (!!!) Anlage des Jahrzehnts.

Jenseits des Atlantiks verschlechtert sich die Stimmung in der Wirtschaft spürbar. Der Geschäftsklimaindex des Ifo-Instituts fiel von 95,3 Punkten im Oktober auf 94,1 Punkte im November, doppelt so stark wie von Experten erwartet. Auffällig ist, dass vor allem im verarbeitenden Gewerbe und beim Groß- und Einzelhandel eine Klimaverschlechterung zu verzeichnen war.

Weiter sind die deutschen Verbraucher laut der jüngsten Gfk-Erhebung keinesfalls optimistisch, was die Konjunkturerwartung angeht. Die Konsumenten im ehemaligen Wirtschaftswunderland wollen einfach nicht an eine nachhaltige und robuste Erholung der Wirtschaft glauben. Dies wird auch daran deutlich, dass einer Umfrage zufolge die Deutschen selbst bei den Weihnachtseinkäufen drastische Einsparungen vornehmen wollen. Nunmehr 350 Euro sollen ausgegeben werden, im Vergleich zu durchschnittlich 567 Euro im Jahr 2003.

Apropos 350 Euro, aktuell kann man für diesen Preis noch eine Unze der Goldmünze Krügerrand erwerben. Obwohl der Goldpreis in den letzten Tagen so richtig in Fahrt gekommen ist, stieg er für Europäer, in Euro nur unwesentlich an. Indes geht die Talfahrt des US-Dollar, vor allem gegenüber dem Euro weiter. Möglicherweise sehen wir schon in Kürze die Marke von 1,35 $ je Euro.

Wie dem auch sei, auch charttechnisch sieht es für das gelbe
Edelmetall nunmehr glänzend aus. Die Marke von 480 $ je Feinunze dürfte nur ein erster Zwischen-Stopp sein, ehe es weiter gen 500 US-Dollar gehen wird.

Spätestens dann dürfte eine Feinunze Krügerrand für Europäer nicht mehr nur für 350 Euro zu haben sein.
Ohnehin, der Krügerrand dürfte mit zur Anlage des Jahrzehnts
werden ...


© Martin Weiss

Quelle: Auszug aus dem kostenlosen Newsletters "Investor's Daily"






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