LBBW-Einschätzung zum FED-Entscheid und dessen Auswirkung auf die Rohstoffmärkte
12.12.2007 | Sven Streitmayer
Die US-Notenbank Fed hat unter dem Druck der Kredit- und Immobilienkrise die Leitzinsen zum dritten Mal in Folge gesenkt. Bei der letzten turnusmäßigen Sitzung in diesem Jahr, am gestrigen Dienstag, reduzierte der Offenmarktausschuss der Notenbank den Zielsatz für Tagesgeld (Fed Funds Rate) um 25 Basispunkte auf 4,25%. Wenngleich im Vorfeld der Sitzung kurzzeitig Hoffnungen auf einen größeren Zinsschritt aufgekommen waren, hatte die Mehrheit der Marktteilnehmer und Auguren mit der Zinssenkung in dieser Höhe gerechnet.
An den Rohstoffmärkten dürfte die weitere Lockerung der US-Geldpolitik unterschiedlich aufgenommen werden. Bei den konjunktursensiblen Basismetallen wird v.a. die Abschwächung des Wirtschaftswachstums, die von den Währungshütern zur Begründung des Zinsschritts herangezogen wurde, für Missfallen sorgen. Aus unserer Sicht dürfte die Zinssenkung an den Märkten für Kupfer und Aluminium bereits eingepreist sein, so dass hier nur eine überraschend starke Senkung der Leitzinsen für positive Impulse gesorgt hätte. Ferner hat die Vergangenheit gezeigt, dass der Effekt von US-Zinssenkungen für die Basismetallmärkte ausgesprochen kurzlebig ist.
Angesichts des aktuell hohen Gleichlaufs der Basismetalle mit den Entwicklungen an den internationalen Aktienmärkten und der dort vorherrschenden Enttäuschung über das Ausbleiben einer "Leitzinsüberraschung" erwarten wir vorerst weiter sinkende Preise von Kupfer und Co. An den Edelmetallmärkten dürfte der Fed-Entscheid hingegen auf Wohlgefallen treffen. Profitieren dürften hier insbesondere die Notierungen für Gold, die nicht nur von der Aussicht auf eine weiter schwächelnde US-Währung (in Folge des Zinsentscheids) positiv betroffen sind. Auch die mit einer expansiven Geldpolitik tendenziell steigenden Inflationsgefahren und der explizite Hinweis auf die anhaltenden Aufwärtsrisiken für die Inflation im Statement der Notenbank sollten die Preise für das gelbe Metall nachhaltig untermauern.
© Sven Streitmayer
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
An den Rohstoffmärkten dürfte die weitere Lockerung der US-Geldpolitik unterschiedlich aufgenommen werden. Bei den konjunktursensiblen Basismetallen wird v.a. die Abschwächung des Wirtschaftswachstums, die von den Währungshütern zur Begründung des Zinsschritts herangezogen wurde, für Missfallen sorgen. Aus unserer Sicht dürfte die Zinssenkung an den Märkten für Kupfer und Aluminium bereits eingepreist sein, so dass hier nur eine überraschend starke Senkung der Leitzinsen für positive Impulse gesorgt hätte. Ferner hat die Vergangenheit gezeigt, dass der Effekt von US-Zinssenkungen für die Basismetallmärkte ausgesprochen kurzlebig ist.
Angesichts des aktuell hohen Gleichlaufs der Basismetalle mit den Entwicklungen an den internationalen Aktienmärkten und der dort vorherrschenden Enttäuschung über das Ausbleiben einer "Leitzinsüberraschung" erwarten wir vorerst weiter sinkende Preise von Kupfer und Co. An den Edelmetallmärkten dürfte der Fed-Entscheid hingegen auf Wohlgefallen treffen. Profitieren dürften hier insbesondere die Notierungen für Gold, die nicht nur von der Aussicht auf eine weiter schwächelnde US-Währung (in Folge des Zinsentscheids) positiv betroffen sind. Auch die mit einer expansiven Geldpolitik tendenziell steigenden Inflationsgefahren und der explizite Hinweis auf die anhaltenden Aufwärtsrisiken für die Inflation im Statement der Notenbank sollten die Preise für das gelbe Metall nachhaltig untermauern.
© Sven Streitmayer
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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