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Kreditkrise und Aktuelle Goldpreise

19.12.2007  |   Greg Silberman
Gold ist wahrhaft der Schizophrene in der Welt der Investitionen. Je schlimmer die Märkte aussehen, je besser die Gold-Fundamentaldaten ausfallen, desto härter fällt der Sell-Off beim Gold und den Gold-Aktien aus.

Fangen wir mit den Fundamentaldaten an:

  • Die Zinskurve driftet weiter auseinander, da die kurzfristigen Zinsen schneller als die langfristigen sinken, Investoren fliehen in die Sicherheit der kurzfristigen Anleihen.

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Abbildung 1 - Erträge der Notes mit 10-jähriger Laufzeit steigen schneller als die der Bills mit 3-monatiger Laufzeit


Das ist ein Zeichen, dass sich die Wirtschaft abkühlt - niedrigere Inflation zwingt die Sätze für langfristige Bonds nach unten aber die von der US-Notenbank beeinflussten kurzfristigen Sätze gehen schneller nach unten, um die Wirtschaft zu stimulieren. Das ist bullisch für Gold, da es Spekulanten dazu bringt, kurzfristig zu borgen und langfristig zu leihen - d.h. das Geldangebot steigt.

  • Kredit-Spreads weiten sich zunehmend aus. So viel zur Senkung der Sätze, die dem Markt unterstützen sollen. Sich ausweitende Kredit-Spreads sind ein Anzeichen für eine Flucht in die Qualität. Investoren begeben sich in die Sicherheit von staatlichen Anleihen und meiden niedriger bewertete Verbindlichkeiten z.B. Firmen- und Hypothekenpapiere. Eine Flucht in die Sicherheit ist gut für Gold.

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    Abbildung 2 - Kredit-Spreads, gemessen an der Leistung von Staatsanleihen vs. Investment Bonds, haben sich deutlich ausgeweitet


  • Und schließlich triumphiert auch Gold über die Industriemetalle, was zeigt, dass Gold im Falle einer wirtschaftliche Abkühlung mehr profitiert, verglichen mit Industriemetallen, die stark von der wirtschaftlichen Lage abhängen.

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Abbildung 3 - Während einer Abkühlung schneidet Gold besser ab, als die von der wirtschaftlichen Lage abhängenden Industriemetalle


Was stimmt also nicht? Wenn die Indikatoren so bullisch sind, warum kommt es dann zu einem Sell-Off bei den Goldaktien?

Goldaktien sind und bleiben immer noch Aktien, daher sind sie auch von Sell-Off am allgemeinen Aktienmarkt betroffen. Der Hauptgrund für den Sell-Off ist jedoch beim stärker gewordenen Dollar zu suchen. Der Goldmarkt hat mit der Tatsache zu kämpfen, dass niedrigere Zinssätze im Ausland den Dollar steigen lassen.

Wir sind der Meinung, dass sich der Dollar langfristig in einem Bärenmarkt befindet. Politisch ist es eher akzeptabel, den Dollar fallen zu lasen und den Aktienmarkt in der Höhe zu halten als anders herum. Wie wir in den letzten Monaten sehen konnten, unterstützte der fallende Dollar die Anlagemärkte (einschließlich Gold) durch sinkende Zinssätze. Ausgehend von der Monatsübersicht und unseren Fibonacci-Vorausberechnungen, gehen wir umso mehr davon aus, dass das derzeitige "Down Leg" des Dollars weithin anhalten wird.

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Abbildung 4 - US-Dollar-Index (monatlich) stärker abwärtsgerichtet nach einem kurzzeitigen Anziehen


Basierend auf unseren Fibonacci-Vorausbrechnungen gehen wir davon aus, dass der Dollar auf sein Widerstandsniveau bei 80 hochschnellen und dann wieder nach unten umkehren wird - dort wird er gegen Ende 2008 ein Zwischentief bei 65 ausbilden.

Goldaktien und der Aktienmarkt werden für das restliche Jahr zu kämpfen haben, wenn der Dollar sich erholt. Irgendwann im Januar werden die Goldaktien zusammen mit dem Aktienmarkt wieder den Boden verlassen und das nächste "Down Leg" des Dollars vorwegnehmen (möglicherweise noch bevor der Dollar sein Korrektur-Hoch von 80 erreicht).

Wenn der Dollar schließlich wieder neue Tiefstände erreicht, werden die Goldaktien - besonders die Juniors - abheben!

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© Greg Silberman CA(SA), CFA
http://blog.goldandoilstocks.com, greg@goldandoilstocks.com



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