Drucken, Drucken und Nochmals Drucken
21.12.2007 | James Turk
Falls es ihnen entgangen sein sollte: Die Europäische Zentralbank hat gestern (17. Dezember) 348 Millionen Euros geschaffen. Das entspricht in etwa einer halben Billion Dollar. Hokuspokus Simsalabim! Wir durch Zauber erschienen ganz plötzlich eine halbe Billion Dollars "Liquidität" aus dem Nichts.
Aber eigentlich ist es ja gar keine Liquidität. Nennen wir es beim Namen: Es ist nichts anderes, als neu "gedruckte" Währung, die nicht aus einer Druckerpresse kommt, sondern durch einen eher einfachen Buchungsvorgang in den Bilanzen der EZB entstanden ist.
Drehen wir ganz kurz das Rad der Geschichte zurück zur Zeit der Weimarer Republik, zurück ins Jahr 1923. Als sich die monetären Probleme Deutschlands verschlimmerten, druckte die damalige Zentralbank, die Reichsbank, in ihrem irrigen Verständnis eine halbe Billion Reichsmark. Das Ziel war auch damals die Bereitstellung von Liquidität gewesen.
Gibt es wirklich signifikante Unterschiede zwischen der damaligen Aktion der Reichsbank und dem jetzigen Handeln der EZB? Definitiv nicht!
Letzte Woche schrieb ich Folgendes in einem meiner regelmäßigen Kommentare für die Kitco-Webseite, als es um die Frage der 40 Milliarden Dollar Neugeld ging, die gerade im Handumdrehen von der US-Notenbank "gedruckt" wurden: "So Geld zu schaffen, ist ein barbarischer Prozess, denn es wertet den Dollar weiter ab, dieser Prozess wird jedoch von den Bank-Insidern und ihren Anhängern als brillantes Manöver begrüßt, dass im Kampf gegen die schlimmer werdende Liquiditätskrise durchgeführt wurde. Natürlich ist dies die Ansicht jener, die ein persönliches Interesse daran haben; es ist schlicht und einfach Augenwischerei."
Wie befinden uns inmitten einer monetären Krise, die nicht viel anders ist, als jene, die die Weimarer Republik heimsuchte. Es ist eine Krise der Fiat-Währung, "Geld" kann hier einfach so aus dem Nichts geschaffen werden und das in jeder beliebigen Menge - diese Maßnahmen schüren das Misstrauen der Menschen in Geld. Sie fragen weniger vom entwerteten Geld nach, dies führt schließlich zu einer Flucht aus dem Geld. Bevor es zum Kollaps der Reichsmark kam, ging die Nachfrage über Jahre zurück - so wie auch jetzt die Nachfrage nach Dollars, Euros und anderen Fiat-Währungen zurückgeht und die Menschen nach anderen, sicheren Alternativen suchen.
In den letzten Wochen haben John Rubino und ich unser Buch The Coming Collapse of the Dollar aktualisiert, die neue Paperback-Version soll im Januar bei Doubledays erscheinen. Nicht nur der Inhalt wurde aktualisiert - Doubleday wollte zudem, dass auch der Titel abgeändert wird. Der neue Titel soll nun folgendermaßen lauten: "The Collapse of the Dollar", er soll das stetige Abgleiten des Dollars seit dem Erscheinen unseres Buches im Jahr 2004 näher betrachten. Der folgende Abschnitt stammt aus der Einleitung dieser aktualisierten Version:
"Alle Voraussetzungen sind vorhanden, nicht nur für einen weiteren Absturz des Dollars, sondern für seinen Kollaps. Das heißt auch, dass die "Unruhephasen mit Gewinnchancen" der letzen Jahre nur ein Vorgeschmack auf das Kommende gewesen sind. Bedenken sie auch, dass - trotz des Titels - nicht nur der Dollar auf die Müllhalde der Geschichte zusteuert. Das eigentliche Problem ist nicht die Misswirtschaft der US-Ökonomie, wohl eher das gesamte Konzept, dass hinter der Fiat-Währung steht. Einfach ausgedrückt: Wenn Politiker die Möglichkeit haben, sich durch das Drucken von Geld, Wählerstimmen erkaufen zu können, dann tun sie das auch. Dieser Mangel an monetärer Disziplin führt zu einem Überangebot an Währung, das deren Wert solange drückt, bis der Großteil der Bürger nicht mehr darauf zurückgreift. In der Vergangenheit geschah das innerhalb eines Landes, zu einer gegebenen Zeit - heute aber ist der Dollar, als dominierende Weltwährung, tonangebend. Es scheint daher auch unausweichlich, dass uns turbulente Jahre erwarten, in denen die Welt zur Einsicht kommen wird, dass Fiat-Währungen - d.h. Währungen, die durch Regierungen geschaffen und kontrolliert werden und von keiner äußeren Regulierung der Druckerpressen betroffen sind - ausgehöhlt werden und schließlich mit einer massenhaften Abkehr zu kämpfen haben."
Jetzt, da das Jahr 2007 seinem Ende zugeht, ist es an der Zeit, über das, was uns im neuen Jahr erwartet nachzudenken. Ich komme zu dem Schluss, dass sich die aktuelle Krise noch viel stärker zuspitzen und ein schlimmes Ende nehmen wird. Wie schlimm?
Keiner von uns kann schließlich die Zukunft vorhersagen kann, wenn sie jedoch eine Straße entlang gehen, dann können sie durchaus sehen, wohin sie laufen. Der Dollar, der Euro und andere Nationalwährungen befinden sich auf einen Weg, der von vielen eingeschlagen wird. Wir wissen auch, wohin er führt. Es ist derselbe Weg, den auch die Reichsmark nahm. Es ist der Weg in Fiat-Grab.
© James Turk
Published by GoldMoney
Aber eigentlich ist es ja gar keine Liquidität. Nennen wir es beim Namen: Es ist nichts anderes, als neu "gedruckte" Währung, die nicht aus einer Druckerpresse kommt, sondern durch einen eher einfachen Buchungsvorgang in den Bilanzen der EZB entstanden ist.
Drehen wir ganz kurz das Rad der Geschichte zurück zur Zeit der Weimarer Republik, zurück ins Jahr 1923. Als sich die monetären Probleme Deutschlands verschlimmerten, druckte die damalige Zentralbank, die Reichsbank, in ihrem irrigen Verständnis eine halbe Billion Reichsmark. Das Ziel war auch damals die Bereitstellung von Liquidität gewesen.
Gibt es wirklich signifikante Unterschiede zwischen der damaligen Aktion der Reichsbank und dem jetzigen Handeln der EZB? Definitiv nicht!
Letzte Woche schrieb ich Folgendes in einem meiner regelmäßigen Kommentare für die Kitco-Webseite, als es um die Frage der 40 Milliarden Dollar Neugeld ging, die gerade im Handumdrehen von der US-Notenbank "gedruckt" wurden: "So Geld zu schaffen, ist ein barbarischer Prozess, denn es wertet den Dollar weiter ab, dieser Prozess wird jedoch von den Bank-Insidern und ihren Anhängern als brillantes Manöver begrüßt, dass im Kampf gegen die schlimmer werdende Liquiditätskrise durchgeführt wurde. Natürlich ist dies die Ansicht jener, die ein persönliches Interesse daran haben; es ist schlicht und einfach Augenwischerei."
Wie befinden uns inmitten einer monetären Krise, die nicht viel anders ist, als jene, die die Weimarer Republik heimsuchte. Es ist eine Krise der Fiat-Währung, "Geld" kann hier einfach so aus dem Nichts geschaffen werden und das in jeder beliebigen Menge - diese Maßnahmen schüren das Misstrauen der Menschen in Geld. Sie fragen weniger vom entwerteten Geld nach, dies führt schließlich zu einer Flucht aus dem Geld. Bevor es zum Kollaps der Reichsmark kam, ging die Nachfrage über Jahre zurück - so wie auch jetzt die Nachfrage nach Dollars, Euros und anderen Fiat-Währungen zurückgeht und die Menschen nach anderen, sicheren Alternativen suchen.
In den letzten Wochen haben John Rubino und ich unser Buch The Coming Collapse of the Dollar aktualisiert, die neue Paperback-Version soll im Januar bei Doubledays erscheinen. Nicht nur der Inhalt wurde aktualisiert - Doubleday wollte zudem, dass auch der Titel abgeändert wird. Der neue Titel soll nun folgendermaßen lauten: "The Collapse of the Dollar", er soll das stetige Abgleiten des Dollars seit dem Erscheinen unseres Buches im Jahr 2004 näher betrachten. Der folgende Abschnitt stammt aus der Einleitung dieser aktualisierten Version:
"Alle Voraussetzungen sind vorhanden, nicht nur für einen weiteren Absturz des Dollars, sondern für seinen Kollaps. Das heißt auch, dass die "Unruhephasen mit Gewinnchancen" der letzen Jahre nur ein Vorgeschmack auf das Kommende gewesen sind. Bedenken sie auch, dass - trotz des Titels - nicht nur der Dollar auf die Müllhalde der Geschichte zusteuert. Das eigentliche Problem ist nicht die Misswirtschaft der US-Ökonomie, wohl eher das gesamte Konzept, dass hinter der Fiat-Währung steht. Einfach ausgedrückt: Wenn Politiker die Möglichkeit haben, sich durch das Drucken von Geld, Wählerstimmen erkaufen zu können, dann tun sie das auch. Dieser Mangel an monetärer Disziplin führt zu einem Überangebot an Währung, das deren Wert solange drückt, bis der Großteil der Bürger nicht mehr darauf zurückgreift. In der Vergangenheit geschah das innerhalb eines Landes, zu einer gegebenen Zeit - heute aber ist der Dollar, als dominierende Weltwährung, tonangebend. Es scheint daher auch unausweichlich, dass uns turbulente Jahre erwarten, in denen die Welt zur Einsicht kommen wird, dass Fiat-Währungen - d.h. Währungen, die durch Regierungen geschaffen und kontrolliert werden und von keiner äußeren Regulierung der Druckerpressen betroffen sind - ausgehöhlt werden und schließlich mit einer massenhaften Abkehr zu kämpfen haben."
Jetzt, da das Jahr 2007 seinem Ende zugeht, ist es an der Zeit, über das, was uns im neuen Jahr erwartet nachzudenken. Ich komme zu dem Schluss, dass sich die aktuelle Krise noch viel stärker zuspitzen und ein schlimmes Ende nehmen wird. Wie schlimm?
Keiner von uns kann schließlich die Zukunft vorhersagen kann, wenn sie jedoch eine Straße entlang gehen, dann können sie durchaus sehen, wohin sie laufen. Der Dollar, der Euro und andere Nationalwährungen befinden sich auf einen Weg, der von vielen eingeschlagen wird. Wir wissen auch, wohin er führt. Es ist derselbe Weg, den auch die Reichsmark nahm. Es ist der Weg in Fiat-Grab.
© James Turk
Published by GoldMoney