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Goldgewinnung aus Elektroschrott wird plötzlich hochprofitabel

05.03.2024  |  Redaktion
Eine neue Methode zur Rückgewinnung von hochreinem Gold aus ausrangierten elektronischen Geräten bringt 50 US-Dollar für jeden ausgegebenen Dollar zurück, so die Forscher, die die entscheidende goldfilternde Substanz ausgerechnet bei der Käseherstellung gefunden haben, schreibt New Atlas. In einer neuen Studie haben Forscher der ETH Zürich eine nachhaltige und kostengünstige Methode zur selektiven Gewinnung von Gold aus Elektronikschrott beschrieben. "Am besten gefällt mir, dass wir ein Nebenprodukt der Lebensmittelindustrie verwenden, um Gold aus Elektronikschrott zu gewinnen", sagt Raffaele Mezzenga, einer der Autoren der Studie. "Nachhaltiger geht es nicht!"

Das Nebenprodukt der Lebensmittelindustrie, auf das sich Mezzanga bezieht, ist Molke, der wässrige Teil der Milch, der sich bei der Käseherstellung vom Käsebruch trennt. Die Forscher wandelten diesen Milchabfall in eine Matrix aus Protein-Amyloid-Fibrillen um, die sie als Adsorbens für die selektive Entfernung von Gold aus Elektronikschrott einsetzten. Unter Einfluss von Säure und hohen Temperaturen entsteht eine Art Schwamm, der Gold aufnehmen kann.

Die Forscher lösten dann Metallteile von alten Computern in einem Säurebad auf und trennten die einzelnen Metalle von einander. In dieses Gemisch gaben sie den Schwamm und die Goldionen setzten sich daran ab. Auch andere Metalle, wie Kupfer und Eisen, blieben hängen, allerdings nicht so effizient wie Gold. Daraufhin wurde der Schwamm erneut erhitzt, wodurch die Ionen zu Flocken zerfielen, die schließlich zu einem Goldnugget mit einer Masse von etwa 500 mg schmolzen. Der Analyse nach bestand das Nugget aus überwiegend 90,8 wt% (Masseanteil) Gold, mit Kupfer- und Nickelanteilen von je 10,9 wt% und 0,018 wt%. Die Reinheit des Nuggets entsprach 21 oder 22 Karat.

In einer anschließenden Rechnung stellte sich heraus, dass der finanzielle Aufwand zur Herstellung von 1 g Gold aus Elektronikabfall 50-mal geringer war als der Wert des Goldes. Auch von einem Umweltstandpunkt aus ist der Schwamm verträglicher. Statt 116 g CO2, wie es die Rückgewinnung mit Aktivkohle produziert, erzeugt diese Methode 87 g. Aktuell forscht die Gruppe allerdings an einer Möglichkeit ein Protein auf Pflanzenbasis zu nutzen, um weniger Schaden am Ökosystem zu verursachen.


© Redaktion GoldSeiten.de



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