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Turbulenter Jahresbeginn bei Gold und Öl

04.01.2008  |  Dr. Frank Schallenberger
An den Rohstoffmärkten begann das Jahr mit einem Paukenschlag: Amerikani-sches Leichtöl der Sorte WTI kletterte zum ersten Mal in der Geschichte in den dreistelligen Bereich auf 100 US-Dollar. Die Sorge vor kurzfristigen Knapphei-ten am Ölmarkt ließ die Notierungen dabei kräftig anziehen. So kam es in Nigeria und Algerien zu politischen Spannungen. Die beiden größten Ölförderer Afrikas rangieren unter den Top 10 der weltweiten Ölexporteure. Zudem mussten in Mexiko, dem sechstgrößten Förderer der Welt, wetterbedingt alle Ölhäfen geschlossen werden. Dennoch dürften dreistellige Ölpreise nur ein kurzes Zwischenspiel am Markt geben. Zum einen dürfte die OPEC bereits am 1. Februar auf der Konferenz in Wien nicht umhin kommen, die Förderquoten zu erhöhen, wenn die Preise weiter in der Nähe des aktuellen Niveaus notieren. Zum ande-ren sollte die schwächere US-Konjunktur den Ölhunger der USA drosseln, die weltweit immer noch für fast ein Viertel des gesamten Ölverbrauchs verantwortlich sind. Sobald die Sorge um kurzfristige Lieferprobleme wieder nachlässt, dürfte auch der Ölpreis wieder korrigieren. Ein Preisrückgang von 20-25 US-Dollar auf Sicht der nächsten Monate ist dabei wahrscheinlich.

Auch Gold sorgte zu Jahresanfang für Schlagzeilen. Mit einem Plus von gut 20 US-Dollar pro Feinunze am ersten Handelstag wurde das Allzeithoch von Januar 1980 eliminiert. Beflügelt wurde die jüngste Goldrallye insbesondere durch schlechte Konjunkturdaten aus den USA. Dies macht weitere Zinssenkungen der US-Notenbank in den nächsten Monaten wahrscheinlicher. Niedrigere amerikanischen Leitzinsen wirken dabei als Triebfeder für den Goldpreis. Zum einen weitet sich der Zinsabstand der USA gegenüber Europa aus und bewirkt somit eine mögliche weitere Schwächung der US-Währung. Zum anderen werden durch die Zinssenkungen die Inflationsgefahren nicht gerade kleiner. Daneben könnte sich eine konjunkturelle Abschwächung auch negativ auf die Aktienkurse auswirken. Auch hier bietet sich das gelbe Metall als ideale Absicherung an. Vor diesem Hintergrund sprechen derzeit viele Gründe aus Anlegersicht für Umschichtungen in das Krisenmetall Gold. Mit einem Abebben des Trends ist dabei kurzfristig nicht zu rechnen. Vielmehr dürfte der Goldpreis in den nächsten Monaten die Marke von 900 USD pro Feinunze ansteuern.


© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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