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Bloß nichts gegen Gold sagen ...?

12.01.2008  |  Ronald Gehrt
- Seite 2 -
Gold erst mitten in der zweiten Haussewelle?

Alleine dies macht erfahrene Trader skeptisch. Nur: Der unten folgende Chart unterstreicht im Kursverlauf die Wellenbewegung, d.h. die Relation der ersten Haussewelle zur Korrektur und dann zur zweiten Haussewelle. In 2006 war es - wie in der Regel - so, dass die zweite Aufwärtswelle deutlich stärker ausfiel. Würde alles genauso wie in 2006 ablaufen, könnte Gold allemal auf 1.200 steigen, bevor der Einbruch kommt. Und das ist ein Argument, das folgenden Effekt haben könnte:

Das kann so kommen, muss aber nicht. Nur ist das neben dem momentanen "Hype" im Gold ein zweites Argument, diejenigen "durchzuwinken", die immer weiter und risikoreicher kaufen, kaufen, kaufen. Wozu sollte man sich einer so intensiven Bewegung entgegenstellen?

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Aber: Die über das reine Trading hinausgehende Argumentation ist in meinen Augen wackelig. Wenn jemand aus Angst vor Inflation aus den Aktienmärkten herausgeht - ist Gold dann auf diesem Niveau eine kluge Idee (bitte erinnern Sie sich, dass die Aktien vor ein paar Wochen noch als "Werte" angesehen wurden, die vor Inflation schützen sollen - so wurde u.a. die Oktober-Rallye begründet ... und nun denkt man auf einmal offenbar diametral anders)? Wer seit 700 Dollar Long ist, ist auf dem richtigen Gleis. Aber wer bei knapp 900 einsteigt?


Inflationsschutz ein vorgeschobenes Argument?

Macht es wirklich Sinn, in eine Fahnenstange hinein einen volatilen Rohstoff zu kaufen mit dem Argument, sich vor Verlusten in Geldwert und/oder Aktien zu schützen, wenn dieser "sichere Hafen" bereits dermaßen überfüllt und zudem bekannt ist, wie volatil die Kurse hier reagieren? "Defensiv" ist das keineswegs, denn hier kann man nun wirklich schneller 20% verlieren als durch Inflation.

Ich gewinne zusehends den Eindruck, dass dieses Argument momentan nur noch eine Gallionsfigur ist, die den Hausse-Trades auf diesem Niveau einen fundamental gut klingenden Anstrich geben soll. Das Kursverhalten und die zunehmende Schwankungsfreude im Kurs deuten an, dass die Trader dominieren und nicht die, die Gold als längerfristiges Investment sehen.

Solange große Adressen nicht beobachten, dass der Hype sich totläuft, werden sie nicht aussteigen. Aber wenn das beginnt - ich wiederhole erneut, dass das heute ebenso wie bei 1.000 Dollar passieren kann, keine Frage - zeitigen größere Positionsverkäufe einen markanten Druck auf die Kurse, sodass dann genau das passieren dürfte, was zuvor nach oben geschah: Massive Kursveränderungen, weil sich in einem Markt mehr Akteure tummeln als er verarbeiten kann. Nach "alles rein" kommt dann "alles raus".

Wie gesagt: Den Zeitpunkt kann man nicht vorhersehen - wie bei allen Fahnenstangen. Aber dass es auf der Zeitachse nicht mehr lange dauern kann, erwarte ich aus zwei Gründen:


Mittelfristig die Alternativen "runter" oder "schnell runter

Wird die Lage am Gesamtmarkt dramatischer, wird man hier, wenn sich die Hysterie erst mal austobt, besonders draufhauen - denn hier kann man noch Gewinne mitnehmen, und das tut gut. Wenn die Aktienmärkte aber nun wieder zügig nach oben laufen, z.B. weil eine Notmaßnahme der US-Notenbank den erhofften Effekt hat, dann strömt die Karawane der Lemminge aus Gold genauso schnell wieder heraus, wie sie hinein marschierte. Oder kurz:

Wird es an den Börsen schlimmer, wird man auch im Gold anfangen, Cash zu machen, wie es entsprechend auch in den Korrekturen 2006/2007 regelmäßig geschah. Oder aber die Lage wird besser, dann geht es im Gold bergab, weil woanders höhere Gewinne locken. Egal, was passiert: Die mittelfristige Perspektive - ob wir nun noch über 1.000 gehen oder nicht - ist auf diesem Level knapp unter 900 in meinen Augen abwärts gerichtet. Und dass all die mich einen Narren heißen, die gerade einen der lustigen Call-Optionsscheine mit Basispreisen von 1.500 oder 2.000 Dollar gekauft haben, ist mir darin eine Bestätigung.

Wir leben in spannenden Zeiten - und ich wünsche Ihnen einen spannenden Tag!


© Ronald Gehrt
www.system22.de"



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