Expertenmeinung: Steigender Goldmarkt 2024 voller Überraschungen
26.07.2024 | The Gold Report
Michael Fox, Eigentümer und Herausgeber von The Prospector, verfolgt die Rohstoffmärkte seit mehr als 20 Jahren und kennt die üblichen Jahreszeiten für Gold: Der Goldpreis steigt im Herbst und erreicht im März seinen Höhepunkt, bevor er nach der jährlichen Prospectors & Developers Conference of Canada (PDAC) im März wieder abfällt.
Doch dieses Jahr war etwas anders. Nach der PDAC "hob Gold einfach ab", meinte er. Das gelbe Metall erreichte am 20. Mai einen neuen Höchststand von 2.449,89 US-Dollar je Unze. Nachdem es sich zwei Monate lang beruhigt hatte, erreichte es über Nacht am Dienstag einen neuen Höchststand von 2.487,40 US-Dollar, wie Kitco berichtete. Am Donnerstag lag er bei 2.465,82 USD. Einige Experten wie Mike McGlone, Senior Commodity Strategist bei Bloomberg, sagten voraus, dass es nur "eine Frage der Zeit" sei, bis Gold die Marke von 3.000 US-Dollar erreicht.
"Das traditionelle 'Verkauf in Mai und schreite davon' ist hier nicht wirklich im Spiel", erklärte Fox kürzlich in einem Interview mit Streetwise Reports über den diesjährigen Goldmarkt. "Der Goldpreis ist in die Höhe geschnellt, hat sich gegen den saisonalen Trend entwickelt und konnte dann diese Höchststände halten. Ich denke also, dass wir vor einer Situation stehen, in der es wieder aufwärts geht."
Fox sagte, dass die Inflation, geopolitische Fragen und insbesondere die großen Mengen des gelben Metalls, die von ausländischen Zentralbanken gekauft werden, das Feuer anheizen. Er meinte zudem, er erinnere sich an McGlones ursprüngliche Vorhersage von 3.000 US-Dollar im letzten Jahr, "und die Leute haben ihn ausgelacht". "In diesem Jahr hält er seine Position aufrecht, und dieses Mal lachen viel weniger Leute über ihn als vor einem Jahr", erklärte er.
Zentralbanken unterstützen Aufwind
Das gelbe Metall wird traditionell als sichere Anlage betrachtet, was es laut Fox auch ist, denn es sei "eine Versicherungspolice. Es gehört zu den Dingen, die man kauft und in die Schublade legt, in der Hoffnung, dass man sie nie brauchen wird. Manche Leute betrachten es als Spekulation, aber realistisch betrachtet ist es eine Absicherung gegen die Inflation". Die zunehmende Rolle der Zentralbankkäufe hat nach Ansicht von Experten jedoch definitiv einen Effekt.
Die Umfrage des World Gold Council zu den Goldreserven der Zentralbanken für das Jahr 2024 ergab, dass vier von fünf Befragten davon ausgehen, dass die Verwalter der Reserven ihre Goldbestände im nächsten Jahr aufstocken werden, berichtete die Website, laut einem Bericht von Stockhead vom 18. Juni. Der WGC hat siebzig Zentralbanken befragt. Fast 30% gaben an, dass sie planen, ihre eigenen Goldreserven in diesem Jahr aufzustocken, und 57% sagten, dass der Anteil des Goldes an den weltweiten Reserven innerhalb von fünf Jahren steigen wird.
"Außerordentlicher Marktdruck, beispiellose wirtschaftliche Unsicherheit und politische Umwälzungen auf der ganzen Welt haben dazu geführt, dass Gold für die Zentralbanken an erster Stelle steht", meinte Shaokai Fan, globaler Leiter der Zentralbanken und Leiter der Asien-Pazifik-Region des Councils, laut Stockhead. "Viele dieser Institutionen sind sich des Wertes von Gold als Mittel zum Risikomanagement und zur Diversifizierung ihrer Portfolios bewusst geworden", so Fan. Fox erklärte, es sei wichtig zu beachten, dass immer noch die Möglichkeit einer harten Überkorrektur bestehe. "Ich denke, dies ist eine Zeit, in der man die Dips kaufen sollte", sagte er.
Er ist optimistischer für Silber
Fox sagte jedoch, er sei für Silber optimistischer als für Gold. Seiner Meinung nach ist Silber nicht nur ein Edelmetall, sondern vor allem ein Industriemetall. Als Silber im Jahr 2011 einen Stand von 49,50 US-Dollar erreichte, erreichte auch Gold Höchststände. Das bedeute nicht, dass es eine direkte Verbindung zwischen den beiden gebe, aber psychologisch gesehen "neigen die Anleger dazu, die Korrelation von Gold und Silber für wichtig zu halten."
Fox merkte an, dass, wenn sich diese psychologische Verbindung bewahrheiten würde und Gold einen Wert von 3.000 US-Dollar oder mehr erreichen würde, der Silberpreis bei etwa 75 bis 80 US-Dollar je Unze liegen würde. "Der Silbermarkt hat potenziell ein größeres Aufwärtspotenzial", erklärte er. Unabhängig vom Metall konzentriert sich Fox zufolge seine Anlagephilosophie auf die Menschen, die das Unternehmen leiten. Wenn sie in der Vergangenheit erfolgreich waren, werden sie es wahrscheinlich auch in Zukunft sein, meinte er.
Ganz gleich, welches Metall in diesem Jahr neue Höchststände erreicht, Fox sagte, dass höhere Preise mit größeren Gewinnspannen zuerst die großen und mittleren Akteure auf den Märkten treffen werden, bevor sie sich ihren Weg "weiter unten in den Lieferketten zu den Explorern und Entwicklern" bahnen. Dies könnte Chancen für Investoren bedeuten, die auf lange Sicht setzen und in den nachgelagerten Bereichen belohnt werden wollen. Hier sind einige Explorations- und Förderunternehmen, die Sie sich ansehen können, um zu sehen, ob sie für Sie und Ihr Portfolio in Frage kommen.
© Streetwise Reports
The Gold Report
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Dieser Artikel wurde am 19. Juli 2024 auf www.theaureport.com veröffentlicht und in Auszügen exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Doch dieses Jahr war etwas anders. Nach der PDAC "hob Gold einfach ab", meinte er. Das gelbe Metall erreichte am 20. Mai einen neuen Höchststand von 2.449,89 US-Dollar je Unze. Nachdem es sich zwei Monate lang beruhigt hatte, erreichte es über Nacht am Dienstag einen neuen Höchststand von 2.487,40 US-Dollar, wie Kitco berichtete. Am Donnerstag lag er bei 2.465,82 USD. Einige Experten wie Mike McGlone, Senior Commodity Strategist bei Bloomberg, sagten voraus, dass es nur "eine Frage der Zeit" sei, bis Gold die Marke von 3.000 US-Dollar erreicht.
"Das traditionelle 'Verkauf in Mai und schreite davon' ist hier nicht wirklich im Spiel", erklärte Fox kürzlich in einem Interview mit Streetwise Reports über den diesjährigen Goldmarkt. "Der Goldpreis ist in die Höhe geschnellt, hat sich gegen den saisonalen Trend entwickelt und konnte dann diese Höchststände halten. Ich denke also, dass wir vor einer Situation stehen, in der es wieder aufwärts geht."
Fox sagte, dass die Inflation, geopolitische Fragen und insbesondere die großen Mengen des gelben Metalls, die von ausländischen Zentralbanken gekauft werden, das Feuer anheizen. Er meinte zudem, er erinnere sich an McGlones ursprüngliche Vorhersage von 3.000 US-Dollar im letzten Jahr, "und die Leute haben ihn ausgelacht". "In diesem Jahr hält er seine Position aufrecht, und dieses Mal lachen viel weniger Leute über ihn als vor einem Jahr", erklärte er.
Zentralbanken unterstützen Aufwind
Das gelbe Metall wird traditionell als sichere Anlage betrachtet, was es laut Fox auch ist, denn es sei "eine Versicherungspolice. Es gehört zu den Dingen, die man kauft und in die Schublade legt, in der Hoffnung, dass man sie nie brauchen wird. Manche Leute betrachten es als Spekulation, aber realistisch betrachtet ist es eine Absicherung gegen die Inflation". Die zunehmende Rolle der Zentralbankkäufe hat nach Ansicht von Experten jedoch definitiv einen Effekt.
Die Umfrage des World Gold Council zu den Goldreserven der Zentralbanken für das Jahr 2024 ergab, dass vier von fünf Befragten davon ausgehen, dass die Verwalter der Reserven ihre Goldbestände im nächsten Jahr aufstocken werden, berichtete die Website, laut einem Bericht von Stockhead vom 18. Juni. Der WGC hat siebzig Zentralbanken befragt. Fast 30% gaben an, dass sie planen, ihre eigenen Goldreserven in diesem Jahr aufzustocken, und 57% sagten, dass der Anteil des Goldes an den weltweiten Reserven innerhalb von fünf Jahren steigen wird.
"Außerordentlicher Marktdruck, beispiellose wirtschaftliche Unsicherheit und politische Umwälzungen auf der ganzen Welt haben dazu geführt, dass Gold für die Zentralbanken an erster Stelle steht", meinte Shaokai Fan, globaler Leiter der Zentralbanken und Leiter der Asien-Pazifik-Region des Councils, laut Stockhead. "Viele dieser Institutionen sind sich des Wertes von Gold als Mittel zum Risikomanagement und zur Diversifizierung ihrer Portfolios bewusst geworden", so Fan. Fox erklärte, es sei wichtig zu beachten, dass immer noch die Möglichkeit einer harten Überkorrektur bestehe. "Ich denke, dies ist eine Zeit, in der man die Dips kaufen sollte", sagte er.
Er ist optimistischer für Silber
Fox sagte jedoch, er sei für Silber optimistischer als für Gold. Seiner Meinung nach ist Silber nicht nur ein Edelmetall, sondern vor allem ein Industriemetall. Als Silber im Jahr 2011 einen Stand von 49,50 US-Dollar erreichte, erreichte auch Gold Höchststände. Das bedeute nicht, dass es eine direkte Verbindung zwischen den beiden gebe, aber psychologisch gesehen "neigen die Anleger dazu, die Korrelation von Gold und Silber für wichtig zu halten."
Fox merkte an, dass, wenn sich diese psychologische Verbindung bewahrheiten würde und Gold einen Wert von 3.000 US-Dollar oder mehr erreichen würde, der Silberpreis bei etwa 75 bis 80 US-Dollar je Unze liegen würde. "Der Silbermarkt hat potenziell ein größeres Aufwärtspotenzial", erklärte er. Unabhängig vom Metall konzentriert sich Fox zufolge seine Anlagephilosophie auf die Menschen, die das Unternehmen leiten. Wenn sie in der Vergangenheit erfolgreich waren, werden sie es wahrscheinlich auch in Zukunft sein, meinte er.
Ganz gleich, welches Metall in diesem Jahr neue Höchststände erreicht, Fox sagte, dass höhere Preise mit größeren Gewinnspannen zuerst die großen und mittleren Akteure auf den Märkten treffen werden, bevor sie sich ihren Weg "weiter unten in den Lieferketten zu den Explorern und Entwicklern" bahnen. Dies könnte Chancen für Investoren bedeuten, die auf lange Sicht setzen und in den nachgelagerten Bereichen belohnt werden wollen. Hier sind einige Explorations- und Förderunternehmen, die Sie sich ansehen können, um zu sehen, ob sie für Sie und Ihr Portfolio in Frage kommen.
© Streetwise Reports
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Dieser Artikel wurde am 19. Juli 2024 auf www.theaureport.com veröffentlicht und in Auszügen exklusiv für GoldSeiten übersetzt.