Edelmetalle: Konsolidierung nach Allzeithoch
22.01.2008 | Thorsten Proettel
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Im Vergleich zur Vorwoche haben die Preise der Edelmetalle leicht nachgegeben. Gold verlor knapp 5% und kostet aktuell 871 USD je Feinunze. Ausgeprägter war der Verlust bei Silber, das von 16,50 USD auf 15,75 USD fiel. Allerdings ist das weiße Metall typischerweise immer etwas volatiler und legte in den ersten Januartagen auch stärker zu. Bei Platin fiel die Konsolidierung mit etwa 40 USD auf 1.545 USD je Feinunze dagegen moderater aus. Das Angebots-/Nachfrageverhältnis ist hier am knappsten, weshalb Preisrückgänge derzeit wenig ausgeprägt sind. Auch Palladium notiert etwas schwächer und entfernte sich mit einem Preis von aktuell 363 USD je Feinunze etwas vom oberen Rand der seit Monaten gültigen Seitwärts-Range.
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Strategische Käufer begrenzen Risiko
Hintergrund der jüngsten Abwärtsbewegungen sind Gewinnmitnahmen von Marktteilnehmer, die aus spekulativen Gründen auf Edelmetalle gesetzt haben und nun Kasse machen, nachdem die Preise seit Ende Dezember sehr schnell angestiegen waren. Ähnliche Verlaufsmuster waren schon im Frühjahr 2006 und zuletzt im November 2007 zu beobachten, als die Edelmetallpreise ebenfalls stark stiegen und später wieder nachgaben. Ein Zusammenhang mit der Baisse an den Aktienmärkten ist dagegen momentan nicht auszumachen. Vielmehr werden die Preisrückgänge von strategisch denkenden Anlegern genutzt, um Positionen aufzubauen. Wie ein Vergleich der beiden genannten Preisspitzen zeigt, begrenzen diese Käufe derzeit das Potenzial nach unten. So vollzog der Goldpreis nach seinem Anstieg Anfang November eine viel schwächere Konsolidierung als es noch im Frühjahr 2006 der Fall gewesen ist. Aus charttechnischer Sicht bietet aktuell die Zone von 850-846 USD bei Gold Unterstützung.
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Südafrika verliert Spitzenplatz der Goldländern
Unabhängig von der kurzfristigen Entwicklung dürfte der Goldpreis auf langer Sicht von einer Verknappung des Angebots profitieren. Wie Gold Fields Mineral Services aus London meldeten, stieg Südafrika 2007 auf den dritten Rang unter den größten Goldförderländer ab, nachdem das Land am Horn von Afrika für mehr als einhundert Jahre den Spitzenplatz eingenommen hatte. Die meisten abbauwürdigen Lagerstätten sind längst erschlossen und teilweise auch schon erschöpft. Lediglich in einigen Ländern wie China, Russland und Usbekistan steigt die Goldförderung noch. Der Anteil dieser Staaten am globalen Angebot ist jedoch derzeit zu klein, um den Trend aufzuhalten.
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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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