Bitcoin - Noch nicht hundertprozentig startklar
23.09.2024 | Florian Grummes
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5. Bitcoin gegen Gold (Bitcoin/Gold-Ratio)Bitcoin/Gold-Ratio, Tageschart vom 22. September 2024. Quelle: Tradingview
Bei Kursen von rund 63.000 USD für einen Bitcoin und ca. 2.620 USD für eine Feinunze Gold, muss man für einen Bitcoin derzeit etwa 24 Unzen Gold bezahlen. Andersherum gesagt kostet eine Feinunze Gold aktuell ca. 0,0415 Bitcoin.
Gegen den starken Goldpreis hat der konsolidierende Bitcoin in den letzten Monaten in der Spitze über 38% eingebüßt. Eine Trendwende ist auf dem Ratio-Chart bislang nicht zu erkennen. Vielmehr dreht die 200-Tagelinie (ca. 27,5) mittlerweile nach unten, während das Ratio selbst klar und deutlich unterhalb dieser vielbeachteten Durchschnittslinie notiert.
In der Summe bestätigt die Ratio-Analyse einmal mehr die nach wie vor intakte Konsolidierung/Korrektur beim Bitcoin. Ein Ende ist bislang nicht absehbar, insbesondere auch weil sich der Goldpreis innerhalb seines starken Aufwärtstrends wohl auf dem Weg in Richtung 3.000 USD befinden dürfte.
6. Makro-Update - Wende in der US-Geldpolitik
Fed-Bilanz vs. Fed Funds Rate, vom 18. September 2024. Quelle: Holger Zschäpitz
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat am 18. September 2024 zum ersten Mal seit über vier Jahren eine Zinssenkung vorgenommen. Der Leitzins wurde um 0,5 Prozentpunkte auf eine Spanne von 4,75 bis 5,0 Prozent gesenkt. Diese Entscheidung markiert eine wichtige Wende in der Geldpolitik der Fed, nachdem sie zuvor die Zinsen kontinuierlich erhöht hatte, um die Inflation einzudämmen. Die Zinssenkung erfolgte vor dem Hintergrund einer sich abschwächenden Inflation und einer leichten Abkühlung des Arbeitsmarktes in den USA.
Die Auswirkungen dieser Zinssenkung und das offizielle Ende der restriktiven Geldpolitik dürften weitreichend sein. Für Verbraucher und Unternehmen bedeutet dies potenziell günstigere Kredite, was Investitionen und Konsum ankurbeln könnte. An den Finanzmärkten wurde die Entscheidung daher zunächst positiv aufgenommen. Schließlich machen niedrigere Zinsen spekulativere Anlagen wie Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Anlagen attraktiver. Zudem signalisierte die Fed, dass in diesem Jahr eine weitere Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte möglich ist, was die Erwartungen an eine Ausweitung der lockeren Geldpolitik stützt.
Allerdings birgt die Zinssenkung auch Risiken. Es besteht die Gefahr, dass die Inflation wieder ansteigen könnte, wenn die Wirtschaft zu stark stimuliert wird. Zudem könnte der US-Dollar weiter an Wert verlieren, was Auswirkungen auf den internationalen Handel und die globalen Finanzmärkte hätte. Die Fed muss daher weiterhin einen schmalen Grat zwischen Wirtschaftsförderung und Inflationskontrolle beschreiten. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich diese geldpolitische Entscheidung auf die US-Wirtschaft und die globalen Märkte auswirkt.
Märkte erwarten bis zum Jahresende eine weitere US-Zinssenkung von 0,5%
Vom Markt angenommene US-Zinssatz Entwicklung, vom 18. September 2024. Quelle: Holger Zschäpitz
Schon jetzt preisen die Märkte jedenfalls noch deutlich stärkere Zinssenkungen ein, als es von der Fed bislang angedeutet wurde. So haben sich die Fed-Punkte nach unten verschoben, womit die Märkte nun den US-Leitzins bei 4,4% am Ende dieses Jahres, sowie bei 3,4% Ende 2025 und bei 2,9 % im Jahr 2026 erwarten.