Das Potenzial beim Silber wird immer noch massiv unterschätzt
03.11.2024 | Andreas Lambrou
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Dabei explodierte die Nachfrage der Solarindustrie:
Über die letzten 23 Jahre wuchs der industrielle Silberbedarf um fast Faktor 2, während Anlageinvestitionen in Silber um >800% zulegten.
Die Solarindustrie bleibt die treibende Kraft hinter dem Silberengpass
Laut diesem Artikel, der in der australischen Ausgabe des PV Magazines erschienen ist, wurde ein Forschungspapier von Wissenschaftlern der University of New South Wales zitiert, wonach die Solarhersteller bis 2027 wahrscheinlich mehr als 20 Prozent des derzeitigen jährlichen Silberangebots benötigen würden.
Bis 2050 oder früher, könnte die Produktion von Solarmodulen etwa 85-98 Prozent der derzeitigen weltweiten Silberreserven verbrauchen. Der geplante Ausbau der Solarkapazitäten und die beabsichtigte Energiewende setzt somit zwingend voraus, dass der vorherrschende Investitionsstau im Silbersektor aufgelöst wird. Damit dies eintritt, ist zunächst ein starker Preisanstieg vonnöten.
Wie stark Rohstoffpreise steigen müssen, bevor neue Investitionen getätigt werden, kann nicht so leicht beantwortet werden. Die Erfahrung zeigt aber, dass dies nicht nur eine Verdoppelung sein wird.
Der letzte Silberboom führte zwischen 2004 und 2011 zur Kursexplosion beim Silber um Faktor 6, bevor neue Silbervorkommen erschlossen wurden, die den Preiszuwachs bremsten. Seither verharrte Silber in seiner Preisspanne zwischen 15-30 €. Wiederholt sich die Geschichte, könnten wir bis zum Ende dieser Dekade vielleicht sogar einen Silberpreis von 90 € oder mehr pro Unze erleben.
Auch in Kriegszeiten wird immer mehr Silber benötigt
An dieser Stelle möchte ich auch daran erinnern, wie bedeutsam Silber für das Militär ist. Praktisch jedes moderne militärische Gerät oder Raketen, wie die von der Ukraine eingesetzten Tomahawk Systeme, verwenden mehrere Dutzend Unzen Silber, die nur einmal verbaut und sogleich "verschossen" werden.
Die Anlage zur Fertigung der Atombombe beim "Manhattan Projekt" wurde mit Silber gebaut
Silber ersetzte während des 2. Weltkriegs sogar knappes Kupfer, für die Herstellung von Elektromagneten in der Y-12-Anlage zur Urananreicherung.
Rund 14.700 Tonnen Silber wurden vom US-Schatzamt an das Manhattan-Projekt ausgeliehen und in speziellen Fabriken verarbeitet. Das Silber wurde für magnetische Spulen und Busbars genutzt. Nach dem Krieg wurde fast das gesamte Silber ordnungsgemäß zurückgegeben, nur eine sehr geringe Menge ging durch unvermeidliche Verluste verloren.
"Die Entnahme von Silber aus dem U.S. Bullion Depository in West Point, New York, begann am 30. Oktober 1942. Das Manhattan Engineer District (MED) übernahm die Kontrolle über das Silber in 1.000-Unzen-Barren in West Point und transportierte die Barren in speziell bewachten Lastwagen zu einer Gießerei in Carteret, New Jersey." Quelle: US Department of Energy
Obwohl ich in Friedenszeiten eine stärkere Nachfrage nach Silber von Seiten der Industrie verorte, dürfte das Angebot in "Kriegszeiten" noch stärker hinter den Erwartungen bleiben. Die weltweiten Unsicherheiten dürften außerdem zu einer höheren Nachfrage von Seiten der Investoren beitragen.
Fazit: Behalten Sie Silber in Ihrem Depot
Kaum eine Anlage dürfte sich in Kriegszeiten positiv entwickeln, Silber ist also mit Fug und Recht das Anlagemetall für Krieg und Frieden. Stellen Sie darum sicher, dass Sie ausreichende Silbervorräte halten und diese nicht vorzeitig verkaufen, bevor die Preise nicht mindestens eine Spanne um 80-100 US$ oder € pro Unze erreicht haben.
© Andreas Lambrou
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