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Von Schneestürmen und Konjunkturnebel

01.02.2008  |  Sven Streitmayer
Die Rohstoffmärkte werden derzeit vor allem von zwei Schlagzeilen beherrscht. Neben dem Dauerbrenner einer drohenden Rezession in den USA und den entsprechenden geld- und fiskalpolitischen Heilungsversuchen, stehen aktuell auch die meteorologischen Kapriolen im wichtigsten Rohstoffland China ganz oben auf der Agenda von Marktbeobachtern, Investoren und Verbrauchern. So sorgt der kälteste Winter seit 50 Jahren - inmitten der Hauptreisezeit vor dem chinesischen Neujahrsfest - nicht nur für ein Verkehrschaos von erheblichem Ausmaß.

Zugleich verschärften die klimatischen Bedingungen die Probleme bei der Stromversorgung des Landes dramatisch und haben die größte Energiekrise der Volksrepublik ausgelöst. Infolgedessen musste die stark energieintensive Produktion von Basismetallen massiv zurückgefahren werden - gemessen an den Kapazitäten stehen derzeit etwa 10% der chinesischen Aluminiumproduktion und 13% der Zinkproduktion still. An der Londoner Metallbörse löste der plötzliche Angebotsschock zum Teil zweistellige Preissprünge aus. Die Kontrakte der am meisten betroffenen Metalle Aluminium und Zink legten zwischenzeitlich so stark zu wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Einmal mehr zeigt dies wie eng die Metallmärkte - trotz US-Nachfrageschwäche - nach wie vor sind, und dass die Aufwärtsrisiken durch unerwartete Lieferunterbrechungen nicht zu unterschätzen sind.

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An den Energie- und Edelmetallmärkten stand an dieser Woche dagegen mehr die Flut an US-Makrodaten im Vordergrund. Wenngleich die Mischung aus positiven (Auftragseingänge, Konsumentenvertrauen) und negativen (Arbeitsmarkt, Q4-Wachstum) Indikatoren insgesamt wenig Licht in die trübe konjunkturelle Großwetterlage in den USA brachte, konnte der Rohölpreis sein hohes Niveau behaupten. Indes setzten die Edelmetalle ihren starken Trend der vergangenen Monate weiter fort.

Getrieben von der anhaltenden Dollarschwäche und der erneuten Zinssenkung der US-Notenbank markierte die Feinunze Gold bei knapp 930 US-Dollar ein neues Allzeithoch und ist damit nun gerade einmal 8% von einer vierstelligen Notierung entfernt. Auch Platin ist derzeit mit über 1.700 USD je Feinunze so teuer wie nie zuvor. Zugleich erreichte Silber in der laufenden Woche den höchsten Stand seit 1980. Damit strotzen die Rohstoffmärkte in dem noch jungen Jahr 2008 - allen Finanzmarkt-Stürmen und Rezessionsängsten zum Trotz - weiterhin vor Stärke.

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© Sven Streitmayer
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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