USAbgrund
03.02.2008 | Redaktion
Der Januar hatte es in sich. Der Dax verlor 15% - der größte Verlust in einem Januar in der Geschichte. An den US - Märkten dagegen verlief es glimpflich. Der Dow verlor nur 4,5 Prozent. Erstaunlich: Je näher man dem Epizentrum der Finanzkrise kommt, desto geringer sind die Kursausschläge an den Börsen.
In der Tat: Egal wie tief der Dow anfangs auch fällt - man kann schon fast darauf wetten, dass er am Ende wieder im grünen Bereich steht. Das ist sehr beachtlich im Hinblick auf das, was sich in der realen Wirtschaft abpielt.
In Florida befände sich der Immobiliensektor im "Griff der Todes", schreibt die Dallas Morning News. Und der gesamten US-amerikanischen Wirtschaft "droht die Guillotine", fasst die Newsweek die Situation zusammen. Der US-Staat Massachusetts verklagt Merrill Lynch wegen Betrugs.
Die Performance der US-Börsen spiegelt die Krise jedoch nicht wider. Kurios: Ausgerechnet in dem Land mit den brennendsten Problemen sind die Aktienmärkte am stabilsten. Es ist ein offenes Geheimnis, dass einige Martkteilnehmer deshalb mutmassen, geheime Kräfte wirkten an den US-Börsen um diese nicht abstürzen zu lassen.
Ähnlich sieht es beim Gold aus. Da fällt in Südafrika ein wichtiger Teil der Goldproduktion aus. Der Goldpreis nimmt Anlauf zu neuen Höhen. Und just als die Amerikaner aufstehen, bricht der Preis wieder in sich zusammen. Einige Marktteilnehmer finden das Vorgehen an der Gold-Terminbörse äusserst merkwürdig, weil hier offenbar ein Hand voll großer Player mit riesigen Shortpositionen den Goldpreis in Schach halten (namentlich große Banken und keine Goldproduzenten).
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass diese Player schon seit Jahren short sind. Eine vollkommen aussergewöhnliche Situation, weil an allen anderen Märkten die sogenannten Commercials mal short, mal long sind. Nur an den Goldterminmärkten sind die Commercials seit Jahren nur eines: short. Da an dieser Terminbörse Cash-Settlement vorgesehen ist, muss Gold am Ende des Termins nicht geliefert werden. Wenn man also genügend Geld hat, kann man hier unendlich Short gehen.
Diese Woche kamen die Kreditversicherer unter Beschuß. Man ging davon aus, dass die Rating-Agenturen diese herabstufen werden - mit verheereden Folgen für die Banken. Doch das Downgrading blieb aus - obwohl die Kreditversicherer praktisch pleite sind. Sehr verwunderlich. Geradezu ein Skandal ist es, wenn die sonst so strenge US Börsenaufsicht SEC den Subprime Lenders, als den Kreditbetrügern, Aufschub bei der Erstellung ihrer Bilanzen gewährt und sogar erlaubt, wesentliche Teile zu verheimlichen. Der Zweck ist klar: Man möchte keine Unruhe schüren.
Aber wie lange kann dieses Spielchen noch gut gehen? Wenn es dagegen um deutsche Banken geht, dann sind US-Ratingagenturen schnell zur Stelle: Der Ausblick für die Deutsche Bank wird wohl demnächst auf "Negativ" gesenkt ließ S&P verlauten. Der Kurs der Deutschen Bank ging darauf auf Tauchstation. Obwohl die Bank immer wieder betont hat, dass sie unter den Auswirkungen der Kreditkrise nicht stark leidet und alles im Griff hat.
Auch die statistischen Daten aus den USA kommen intern bei Börsianern immer mehr unter Beschuß, ja, sie werden oft nur noch belächelt. Sei es die offizielle Inflationsrate, die Arbeitsmarktdaten oder oder die Industrieproduktion.
Ich weigere mich bisher, davon auszugehen, dass diese Daten und die Märkte "getrimmt" werden, um die Titanic nicht untergehen zu lassen. Fest steht allerdings: Eines können die USA sicherlich nicht gebrauchen - ein Zusammenbrechen der Aktienmärkte und das auch noch in einem Wahljahr. Doch die Stimmen derer, die meinen, dass hier bewußt manipuliert wird, mehren sich. Einen Beweis sind sie allerdings schuldig.
Sollte sich jedoch herausstellen, dass hier doch "geschönt" wird, dann wird das ein Desaster zur Folge haben. Schon jetzt läuft die FED Gefahr, als bloße Erfüllungsgehilfin von Großbetrügern zu fungieren, die ihr Spiel nach dem Motto trieben: "To Big To Fail". Das FBI ermittelt bereits gegen 15 große Institute. Ich bin gespannt, was dabei herauskommt.
Noch hat die FED das Zepter in der Hand. Wenn Sie es verliert, dann wird´s ernst.
© Michael Mross
Besuchen Sie mich bei www.mross.de und abonnieren Sie meinen kostenlosen Newsletter
In der Tat: Egal wie tief der Dow anfangs auch fällt - man kann schon fast darauf wetten, dass er am Ende wieder im grünen Bereich steht. Das ist sehr beachtlich im Hinblick auf das, was sich in der realen Wirtschaft abpielt.
In Florida befände sich der Immobiliensektor im "Griff der Todes", schreibt die Dallas Morning News. Und der gesamten US-amerikanischen Wirtschaft "droht die Guillotine", fasst die Newsweek die Situation zusammen. Der US-Staat Massachusetts verklagt Merrill Lynch wegen Betrugs.
Die Performance der US-Börsen spiegelt die Krise jedoch nicht wider. Kurios: Ausgerechnet in dem Land mit den brennendsten Problemen sind die Aktienmärkte am stabilsten. Es ist ein offenes Geheimnis, dass einige Martkteilnehmer deshalb mutmassen, geheime Kräfte wirkten an den US-Börsen um diese nicht abstürzen zu lassen.
Ähnlich sieht es beim Gold aus. Da fällt in Südafrika ein wichtiger Teil der Goldproduktion aus. Der Goldpreis nimmt Anlauf zu neuen Höhen. Und just als die Amerikaner aufstehen, bricht der Preis wieder in sich zusammen. Einige Marktteilnehmer finden das Vorgehen an der Gold-Terminbörse äusserst merkwürdig, weil hier offenbar ein Hand voll großer Player mit riesigen Shortpositionen den Goldpreis in Schach halten (namentlich große Banken und keine Goldproduzenten).
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass diese Player schon seit Jahren short sind. Eine vollkommen aussergewöhnliche Situation, weil an allen anderen Märkten die sogenannten Commercials mal short, mal long sind. Nur an den Goldterminmärkten sind die Commercials seit Jahren nur eines: short. Da an dieser Terminbörse Cash-Settlement vorgesehen ist, muss Gold am Ende des Termins nicht geliefert werden. Wenn man also genügend Geld hat, kann man hier unendlich Short gehen.
Diese Woche kamen die Kreditversicherer unter Beschuß. Man ging davon aus, dass die Rating-Agenturen diese herabstufen werden - mit verheereden Folgen für die Banken. Doch das Downgrading blieb aus - obwohl die Kreditversicherer praktisch pleite sind. Sehr verwunderlich. Geradezu ein Skandal ist es, wenn die sonst so strenge US Börsenaufsicht SEC den Subprime Lenders, als den Kreditbetrügern, Aufschub bei der Erstellung ihrer Bilanzen gewährt und sogar erlaubt, wesentliche Teile zu verheimlichen. Der Zweck ist klar: Man möchte keine Unruhe schüren.
Aber wie lange kann dieses Spielchen noch gut gehen? Wenn es dagegen um deutsche Banken geht, dann sind US-Ratingagenturen schnell zur Stelle: Der Ausblick für die Deutsche Bank wird wohl demnächst auf "Negativ" gesenkt ließ S&P verlauten. Der Kurs der Deutschen Bank ging darauf auf Tauchstation. Obwohl die Bank immer wieder betont hat, dass sie unter den Auswirkungen der Kreditkrise nicht stark leidet und alles im Griff hat.
Auch die statistischen Daten aus den USA kommen intern bei Börsianern immer mehr unter Beschuß, ja, sie werden oft nur noch belächelt. Sei es die offizielle Inflationsrate, die Arbeitsmarktdaten oder oder die Industrieproduktion.
Ich weigere mich bisher, davon auszugehen, dass diese Daten und die Märkte "getrimmt" werden, um die Titanic nicht untergehen zu lassen. Fest steht allerdings: Eines können die USA sicherlich nicht gebrauchen - ein Zusammenbrechen der Aktienmärkte und das auch noch in einem Wahljahr. Doch die Stimmen derer, die meinen, dass hier bewußt manipuliert wird, mehren sich. Einen Beweis sind sie allerdings schuldig.
Sollte sich jedoch herausstellen, dass hier doch "geschönt" wird, dann wird das ein Desaster zur Folge haben. Schon jetzt läuft die FED Gefahr, als bloße Erfüllungsgehilfin von Großbetrügern zu fungieren, die ihr Spiel nach dem Motto trieben: "To Big To Fail". Das FBI ermittelt bereits gegen 15 große Institute. Ich bin gespannt, was dabei herauskommt.
Noch hat die FED das Zepter in der Hand. Wenn Sie es verliert, dann wird´s ernst.
© Michael Mross
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