Laurent Maurel: Europa versinkt in der Krise
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Der strategische Automobilsektor, ein Grundpfeiler der deutschen Wirtschaft, hat zudem mit einem erheblichen Anstieg der Produktionskosten zu kämpfen, der hauptsächlich auf die höheren Energiepreise zurückzuführen ist.Volkswagen musste beispielsweise einen Gewinneinbruch von 64% verzeichnen, während die Verkäufe des Unternehmens in China 12% geringer ausfielen.
Mercedes erlitt ebenfalls schwere Verluste und sah seinen Profit um 54% schrumpfen.
Diese Probleme werden von der Abhängigkeit Deutschlands von externen Energielieferanten verschärft, die sich seit der schrittweisen Abkehr von russischem Gas noch zugespitzt hat. Industrieunternehmen, die früher aufgrund moderater Energiekosten wettbewerbsfähig waren, haben nun Schwierigkeiten, mit der amerikanischen und asiatischen Konkurrenz mitzuhalten. Wenn sich diese Trends fortsetzen, befürchten die Analysten, dass Deutschland bereits Anfang nächsten Jahres offiziell in eine Rezession abrutschen könnte.
Auch Frankreich kann der Krise nicht entkommen. Die Wachstumsprognose für 2024 wurde auf bescheidene 0,4% nach unten korrigiert und liegt damit weit unter dem EU-Durchschnitt. Die Staatsverschuldung hat mit 112% des BIP inzwischen einen Rekordstand erreicht, während die französische Industrie weiterhin unter einem strukturellen Mangel an Wettbewerbsfähigkeit leidet. Die ohnehin schon hohen Produktionskosten sind unter dem Einfluss der Energiekrise weiter gestiegen.
Auf sozialer Ebene ist die Lage nach wie vor als angespannt zu bezeichnen. Steigende Lebenshaltungskosten führen in Kombination mit einer anhaltenden Teuerung bei Artikeln des Grundbedarfs zu allgemeiner Unzufriedenheit. Die gesellschaftlichen Bewegungen nehmen zu und erschweren die Umsetzung von Strukturreformen durch die Regierung.
Genau diese Spannungen führten zum Sturz der Regierung Barnier.
Die politische Instabilität in Frankreich übt zusätzlichen Druck auf den Anleihemarkt aus.
Die Investoren haben die Situation des Landes genau im Blick, das sich zugleich mit einer wackeligen Regierung, einem wachsenden Defizit und schwachen Wirtschaftsindikatoren konfrontiert sieht. Die Differenz zwischen den Renditen 10-jähriger französischer und deutscher Staatsanleihen ist auf 87 Basispunkte geklettert und damit so groß wie schon seit 2012 nicht mehr:
Die Krise in Frankreich stellt eine zusätzliche Bedrohung für die Stabilität Europas dar – und das zu einem Zeitpunkt, an dem sich der Kontinent bereits in einer sehr fragilen Lage befindet.
Mehrere Faktoren erklären die aktuelle Anfälligkeit Europas, doch die Energiekrise ist zweifellos der Hauptgrund. Der überstürzte Ausstieg aus den russischen Gasimporten in Verbindung mit einer beschleunigten Energiewende hat die europäischen Volkswirtschaften destabilisiert. Dies führte nicht nur zur Explosion der Energiekosten, sondern schwächt auch ganze Industriezweige.
Die Begeisterung für erneuerbare Energien und die Abkehr von der Kernenergie haben den deutschen Industriemotor ins Stocken gebracht – eine Meinung, die auch innerhalb Deutschlands zunehmend geteilt wird.
Der investigative Journalist Morten Freidel veröffentlicht eine umfassende Untersuchung, in der er die Bemühungen der Grünen beleuchtet, die Diskussionen innerhalb des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) zu beeinflussen. Die Grünen scheinen besonders besorgt darüber zu sein, dass in den Berichten des IPCC die Rolle der Atomenergie im Kampf gegen den Klimawandel anerkannt wird. Diese Opposition gegen die Atomkraft ist ein Schlüsselelement ihrer Strategie, wie interne Dokumente im Zusammenhang mit der Kampagne offenbaren.
Die Strategie der Grünen konzentrierte sich auf die Einflussnahme bei internationalen Klimakonferenzen, mit dem Ziel, die Bedeutung der Kernenergie herunterzuspielen. Ein Vorgehen, das als ideologisch motiviert wahrgenommen wurde, auf schwachen Argumenten beruhte und zur Abschaltung von Atomkraftwerken in Deutschland führte.
Weitere Untersuchungen sind im Gange, um die Finanzierung der Kampagnen der Grünen offenzulegen, die mit dem Gassektor, insbesondere dem russischen, in Verbindung steht. Zusätzliche Enthüllungen könnten einen entscheidenden Einfluss auf die bevorstehenden Wahlen haben.
Die Risiken für die europäische Gemeinschaftswährung sind heute wahrscheinlich höher als 2011.
Der Goldpreis in Euro konsolidiert indes bei rund 2500 €, in Erwartung der Auswirkungen der politischen Krise in Frankreich und der vorgezogenen Wahlen in Deutschland:
© Laurent Maurel
Der Artikel wurde am 06. Dezember 2024 auf www.goldbroker.com veröffentlicht.