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Edelmetalle: Platinmetalle haussieren

05.02.2008  |  Thorsten Proettel
Gemischtes Bild an den Märkten

Üblicherweise bewegen sich die Preise der Edelmetalle in die selbe Richtung. In der vergangenen Woche tanzte jedoch insbesondere Gold mit einem fallenden Preis aus der Reihe. Dabei schoss das gelbe Metall zuerst auf ein neues Allzeithoch bei 936,20 USD je Feinunze, bevor Gewinnmitnahmen einsetzten und den Wert um etwa 40 USD schmälerten. Silber legte per Saldo um knapp 2% zu und kostet momentan 16,70 USD. Die größten Aufschläge wurden wie schon in der Vorwoche bei den Platinmetallen verbucht. Platin kletterte um knapp 100 USD auf ein neues Allzeithoch bei 1.776 USD. Hiervon beflügelt, machte sich auch der kleine Bruder Palladium auf den Weg nach oben und legte knapp 10% auf aktuell 419 USD je Feinunze zu. Das weiße Edelmetall ist damit so teuer wie zuletzt 2002.

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Strom knappes Gut am Horn von Afrika

Hintergrund der Hausse ist die angespannte Angebotssituation bei Platin. Etwa 80% der Förderung stammen aus Südafrika, womit das Land fast eine monopolartige Stellung einnimmt. Momentan liegen die Probleme in der Elektrizitätsversorgung des Landes, die zu einem zeitweiligen Totalausfall der Platinförderung geführt haben. Um einen Zusammenbruch der Stromnetze zu verhindern, hatte der staatliche Energiekonzern Eskom den Minenbetreibern wie auch anderen industriellen Kunden den Strom vorübergehend abgestellt. Mittlerweile bekommen diese Großverbraucher zwar rationierte Stromkontingente. Damit ist jedoch allenfalls eine gedrosselte Förderung möglich.

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Palladium wird überschätzt

Wie lange die Stromknappheit in Südafrika noch anhält, ist indes unbekannt. Jeder Tag ohne Minenförderung verringert das ohnehin schon knappe Platinangebot weiter. In das aktuelle Niveau sind jedoch bereits größerer Förderausfälle eingepreist, so dass bei einer Entspannung der Situation die Zitterprämie zurückgehen dürfte. Der mit etwas Verspätung gestiegene Palladiumpreis lässt sich fundamental übrigens kaum rechtfertigen. Zum einen ist im Gegensatz zu Platin Russland und nicht Südafrika das wichtigste Förderland. Zum anderen könnten auch längere Förderausfälle zwischen Kapstadt und Pretoria durch die großen Lagerbestände ausgeglichen werden. Drittens kann Platin in vielen industriellen Prozessen nur sehr beschränkt durch Palladium ersetzt werden, obwohl beide Metalle prinzipiell ähnliche Eigenschaften aufweisen. Wo dies möglich ist, wurde eine Substitution auch nicht erst durch den jüngsten Preisanstieg sinnvoll. Die aktuelle Bewegung bei Palladium kann deshalb kaum als nachhaltig bezeichnet werden.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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