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Rohstoffe unbeeindruckt von Rezessionsängsten

08.02.2008  |  Dr. Frank Schallenberger
Die konjunkturellen Vorzeichen in den USA sehen weiter nicht sehr günstig aus. So wurde im jüngsten US-Arbeitsmarktbericht der erste Beschäftigungsabbau seit dem Jahr 2003 gemeldet. Auch der viel beachtete ISM-Dienstleistungs-Index fiel ernüchternd aus. Der Absturz von 54,4 auf 41,9 Punkte entspricht dem stärksten Rückgang seit Beginn der Berechnungen. Zudem hat der Index den niedrigsten Stand seit Herbst 2001 erreicht. Weitere Zinsschritte der amerikanischen Notenbank dürften damit vorprogrammiert sein. Den Aktienmärkten hat die neuerliche Rezessionsangst einmal mehr nicht geschmeckt. Im Rohstoffbereich zeigten sich aber viele Sektoren relativ unbeeindruckt.

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So markierte Weizen ein neues Allzeithoch. Das Getreide hat seit Jahresanfang bereits 20% zugelegt. Die weltweiten Vorräte dürften in diesem Jahr auf ein 32-Jahrestief zurückfallen - in den USA wird sogar mit dem tiefsten Niveau seit 60 Jahren gerechnet. Zudem verschärft eine 20%ige russische Exportsteuer die Lage auf dem Markt. Immerhin ist Russland für gut 11% der weltweiten Erzeugung verantwortlich. Die Weizen-Hausse könnte sich in diesem Umfeld durchaus noch fortsetzen. Auch Platin kletterte aufgrund von Förderausfällen in Südafrika auf ein neues Allzeithoch. Im Sog von Platin zog Palladium ebenfalls kräftig an. Das weiße Metall erreichte ein neues Sechsjahreshoch. Während bei Platin rund 80% der Minenproduktion aus Südafrika stammt, lässt sich der Preisschub zumindest kurzfristig mit Knappheitsängsten begründen. Die Palladium-Hausse steht jedoch auf relativ wackligen Beinen. Denn hier ist Südafrika mit großem Abstand hinter Russland nur zweitwichtigstes Förderland. Zudem verfügt Russland über Palladiumreserven, die fast der weltweiten Minenförderung des laufenden Jahres (etwa 250 Tonnen) entsprechen dürften, und die zu gegebener Zeit sicher "versilbert" werden. Und schließlich sollte die industrielle Substitution des (teueren) Platin durch das (nicht mehr ganz so günstige) Palladium bereits weitgehend ausgereizt sein. Sobald sich die Lage in Südafrika wieder normalisiert, dürfte Palladium deshalb wieder deutlich unter die Marke von 400 US-Dollar pro Unze zurückfallen.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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