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Jesse Colombo: Die USA rasen auf eine Rezession zu

13.03.2025
Bereits im Dezember, als ein Großteil des Landes auf einer Welle des Optimismus über den Sieg von Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen ritt, warnte ich davor, dass wir auf eine Rezession zusteuern - und dass diese möglicherweise bereits begonnen hat. Ich wies auch darauf hin, dass die zunehmende Wahrscheinlichkeit einer Rezession den Goldpreis in die Höhe treiben würde - und der jüngste Anstieg ist eine klare Bestätigung dafür.

Meine Vorhersage beruhte nicht auf politischer Voreingenommenheit, sondern auf harten Daten und zuverlässigen Rezessionsindikatoren, die schon lange vor Trumps Sieg auf wirtschaftliche Probleme hindeuteten. Und wie erwartet bestätigt nun eine wachsende Zahl von Indizien, dass die Wahrscheinlichkeit einer bevorstehenden Rezession in den USA stark zunimmt.

Ein Schlüsselindikator, der auf eine bevorstehende Rezession hinweist, ist das GDPNow-Prognosemodell der Atlanta Fed, das in Echtzeit aktualisiert wird, sobald neue Wirtschaftsdaten eintreffen. Erst letzten Donnerstag prognostizierte das Modell eine jährliche Wachstumsrate von 2,3% für das erste Quartal 2025.

Nach den am Freitag veröffentlichten Wirtschaftsdaten sank diese Schätzung jedoch auf rezessive -1,5%. Am Montag ließen dann zusätzliche Daten die Prognose noch weiter auf schwindelerregende -2,8% abstürzen, was die Rezessionswarnung verstärkte und Skeptiker, die den starken Rückgang vom Freitag bezweifelt hatten, verstummen ließ.

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Als die GDPNow-Schätzung für das Wachstum im ersten Quartal 2025 am Freitag auf -1,5% einbrach, argumentierten einige Skeptiker, dass der Rückgang durch einen vorübergehenden Anstieg der Importe verzerrt sei. Die US-Importeure hätten ihre Lieferungen im Vorfeld der drohenden Zölle aufgestockt, was zu einer Anomalie geführt habe, die sich bald wieder normalisieren werde.

Daran ist zwar etwas Wahres dran, aber das ist nur ein Teil der Geschichte. Ein wichtiger Faktor, der zu der rückläufigen BIP-Schätzung beiträgt, ist die Abschwächung der Verbraucherausgaben, die mehr als zwei Drittel der Wirtschaftstätigkeit in den USA ausmachen. Im Januar schrumpften die Verbraucherausgaben zum ersten Mal seit fast zwei Jahren, da die Befürchtung einer steigenden Inflation viele dazu veranlasste, sich zurückzuhalten.

Der starke Rückgang der GDPNow-Schätzung für das Wachstum im ersten Quartal 2025 am Montag war zudem größtenteils auf einen steilen Rückgang der Wohnungsbauinvestitionen zurückzuführen, d.h. der Ausgaben für neue Wohnungen und Wohnungsrenovierungen.

In Anbetracht der Tatsache, dass der Wohnungsbau zwischen 15% und 18% zum US-BIP beiträgt, stellt dieser Rückgang eine erhebliche Belastung für das Wirtschaftswachstum dar. Auffallend ist, dass der heutige Absturz auf einen BIP-Rückgang von 2,8% die schlechteste Prognose seit den COVID-Schließungen im Jahr 2020 darstellt.

Einer der Hauptgründe, warum ich in den letzten Monaten vor einer Rezession gewarnt habe, ist, dass die Vorhersage einer solchen gar nicht so kompliziert ist - vor allem, wenn man sich die historischen Muster ansieht. Der wichtigste Faktor ist die nahezu unvermeidliche Tatsache, dass Rezessionen auf Zinserhöhungszyklen folgen, wie der folgende Chart zeigt. Im Allgemeinen erhöht die US-Notenbank die Zinssätze so lange, bis "etwas kaputt geht", und dieses "etwas" sind in der Regel Industrien oder spekulative Booms, die in dem vorherigen Niedrigzinsumfeld florierten.

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