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Warum Gold als Investment!

16.12.2004  |  Matthias Lorch
Am Freitag den 16.04.2004 schrieb die Financial Times (FT) den Artikel: "Going, going, gold-". Liest man nach der Überschrift dem Untertitel "die Sinnlosigkeit Gold zu halten" wird immer klarer dass Gold, wie Keynes schon sagte, ein babarisches Relikt ist.

Der Artikel nahm unter anderem Bezug darauf, dass sich NM Rothschild aus dem Londoner Gold Fixing verabschiedet. In den voran gegangenen Tagen wurde in einem Artikel in der FT über den Rückzug der Handels Bank Rothschild berichtet und dass diese dort seit dem 12. September 1919 Chairman war. Außerdem wird betont, dass die Goldära nunmehr entgültig zuende sei, da bei den geringen Inflationsraten und den unabhängigen Notenbanken, die alles im Griff haben, ein Goldinvestment eher risikovoll sein würde. Private Goldeigner seien irrational und deshalb selbst schuld an Ihrer Dummheit. Der Artikel endete mit der Aussage - Gold ist out als Investment und als Reserve Asset. Dreimal hoch darauf.

Gold stand an diesem Tag bei 401,60 Dollar, drei Wochen später war es fast 10% niedriger bei 374,90 Dollar. Genau dieses Datum wäre der beste Einstieg des Jahres gewesen. Garantiert haben sich die wirklich wohlhabenden, (während die Mehrzahl der Anleger noch NTV schaut) im richtigen Moment in der richtigen Anlage investiert

Warum sich die Handels Bank Rothschild nach fast hundert Jahren verabschiedet hat, das wurde in der FT nicht nachgefragt. Hauptsächlich war die Bank im Goldleasing Geschäft tätig und wusste damit am besten, daß mit steigenden Preisen und niedrigen Zinsen der Goldhandel keine Gewinne mehr machen zuließ.

Dies erinnert übrigens auch an die Geschichte von Napoleon und Nathan Rothschild. In der Schlacht um Waterloo sah es zuerst so aus als würde Wellington von Napoleon geschlagen. Rothworth, ein Kurier Rothschilds segelte über Ostende nach England und teilte Nathan Rothschild mit, noch bevor irgend ein anderer es wusste, dass Wellington gewinnen würde. Darauf hin verkaufte Rothschild alle seine Aktien, jeder dachte nunmehr Napoleon hätte gewonnen, und eine Verkaufspanik brach aus. Die dann fast wertlosen Aktienpakete wurden von Nathan Rothschild dann für praktisch nichts aufgekauft.

Verglichen mit oben genannten Artikel in der heutigen Zeit könnte man hinter dem nieder reden des Goldpreises fast Absicht vermuten, um somit die auf den Markt geworfenen Goldinvestments zum Erwerb zu nutzen.

Aber im Ernst, niemand kann die Gründe für ein Investment in Gold von der Hand weisen, diese und die kooperierenden Investmentzyklen werden von Menschen die seit Generationen nichts anderes tun, schon im Vorfeld erkannt. Deshalb ist die Anti- Goldhaltung der FT, die diesbezügliche Berichterstattung und das ignorieren der unten genannten Fakten nicht verständlich.


1.) Angebot und Nachfrage
Die Nachfrage liegt bei ca. 3.800 Tonnen im Jahr, das Angebot liegt bei 2.500 Tonnen und ist fallend


2.) Schulden in den USA
Die Schulden der USA belaufen sich zusammen auf 34 Billionen, also 3 mal so hoch wie das Bruttosozialprodukt. Die USA haben 5% der Weltbevölkerung und 60% der Weltschulden, dieses wird nicht immer so weitergehen. Früher oder später verlieren die Anleger das Vertrauen in die Rückzahlbarkeit der immensen Schulden.


3.) Gold als sicherer Hafen
In Zeiten von politischen Problemen war Gold immer das beste Investment (Krieg im Irak - mögliche kommende Unruhen in Saudi Arabien - Konfrontation mit Iran über nukleare Aufbereitung)


4.) Ausufernde Geldmengen
Durch das Drucken von Dollars und durch das Halten der Zinsen unter der Inflationsrate hat die USA das schlimmste verhüten können. Der sogenannte Wohlstandseffekt durch die Aktienhöhe und durch die Immobilien Blase der letzten Jahre sowie durch Refinanzierung der Hypotheken hat die Menschen zu weiterem Konsum veranlasst der nicht mit den Lohnsteigerungen einhergeht. Doch auch hier kommt Angebot und Nachfrage in Betracht, so mehr zukünftig Dollar gedruckt werden müssen um z.B. das Handels Bilanz Defizit zu bedienen um so weniger wird wegen dem Wertverlust die Nachfrage sein und somit wird der Preis weiter fallen.


5.) Aktienmarkt
Der Aktienmarkt zeichnet sich im S&P durch hohen KGV und lächerliche Dividenden-Rendite aus. Da Gold in Dollar gehandelt wird, ist das Vertrauen in die Wirtschaftskraft der USA und damit in den US Dollar die wichtigste Komponente. Verlieren die Anleger dieses Vertrauen werden die Börsen weltweit zurückgehen, dann wird das Investment in Gold in einem ganz anderen Licht stehen. Im sehr langfristigen Ablauf sind Aktien immer gestiegen, doch im falschen Moment eingestiegen verlangt möglicherweise 15 oder 20 Jahre Geduld um inflationsbereinigt überhaupt Gewinne zu erwirtschaften.


Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Im inflationsbereinigten Chart für den DOW Industrial Average kann man drei Bullenmärkte sehen aber auch zu welcher Zeit es besser gewesen wäre in Rohstoffen, Gold, Silber und Oil zu investieren.

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Deshalb glaube ich auch den Aussagen Richard Russells, der seit 50 Jahren im Aktiengeschäft ist wenn er sagt:
"This isn’t the crowd buying gold. This isn’t the mutual funds buying gold. This isn’t your neighbor buying gold. This is the big money, the wealthy, the people around the world who know what’s going on - who are buying gold."
(Das ist nicht die Masse die Gold kauft. Das sind nicht die Mutual Fonds die Gold kaufen. Das ist nicht der Nachbar. Das ist das große Geld, die wohlhabenden, die Menschen auf der Welt die wissen was passiert - das sind die, die Gold kaufen.)


© Matthias Lorch



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