Gold steigt gegenüber allen Währungen
18.02.2008 | Jim Willie CB
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Die Aussies haben sich selbst das Bein gestellt
Letzte Woche hat die Reserve Bank of Australia (RBA) ihre offiziellen Zinssätze wirklich um 25 Basispunkte angehoben. Schauen sie besser auf den Chart für den Australischen Dollar, anstatt auf den Goldchart in australischer Währung. Der Gold-Aussie-Chart sieht dem Gold-Euro-Chart sehr ähnlich - ein aufstrebender Bulle. Bei 7% laden sie zu einem Carry-Trade ein - zum Investieren in den Australischen Dollar mit US-Geld, das zu niedrigen Sätzen geborgt wurde. Das ist bloße Theorie und schwer umzusetzen, aus den folgenden Gründen: Viele Gründe wären da zu nennen. Die USA haben noch nicht aufgehört, ihre Zinssätze abzusenken. Wenn man bei US-Treasurys short geht, während die Zinssatzsenkungen noch anhalten, wäre das riskant. Die UST-Bill mit 2-jähriger Laufzeit ist stabiler, aber sie müsste in nicht mehr allzu langer Zeit umso kräftiger unter 2% gehen, da die USA unmissverständlich Anzeichen einer Rezession aufweist.
Niedrigere Bond-Erträge bedeuten auch höheren Marktwert und damit Schaden für die Shorts. Zudem besitzen die Australier keinen riesengroßen, robusten Bond-Markt. Inadäquate Liquidität steht jeder ernsthaften Anstrengung entgegen, einen Carry Trade zu institutionalisieren oder voranzutreiben. Die Australier haben auf die Preisinflation reagiert, wobei sie jedoch ihre herkömmliche Wirtschaft und ihren Immobilienmarkt großen Risiken aussetzen. Der Australische Dollar wird fallen. Er hat ein Doppeltop ausgebildet. Die australische Zentralbank wird die Zinssatzerhöhung innerhalb nur weniger Monate wieder zurücknehmen. Es war ein verrücktes Manöver. Der große Rohstoffbullenmarkt kann nicht durch eine Erhöhung der australischen Zinssätze gestoppt werden. Werdet damit fertig, indem ihr euch beim Wachstum der Geldmenge zurückhaltet. Wenn die RBA die Sätze senkt - in Folge eines sich verschlechternden Immobilienmarktes, also auch in Folge einer wankenden Wirtschaft - wird der Australische Dollar ein wenig fallen. Das wird den Goldbullenmarkt in dieser Ecke der Welt voranbringen.
Inflation treibt Gold und Silber an
Die Inflation ist jetzt zur Haupttriebkraft für Edelmetalle geworden. Die treibende Kraft ist nicht länger der US-Dollar: Engstirnige Tölpel missverstehen dies immer noch und Erleuchtete erkennen diese Trendwende. Reden wir jetzt nicht von den bekloppten Definitionen der Clowns von der Wall Street und in den Abteilungen der US-Regierung. Preise sind nicht der Schlüsselfaktor, sondern eher das Angebot an US-Kapital, das durchs globale Bankensystem fließt. Von 2003 bis 2006 hatten wir eine umgekehrte Ertragskurve bei den US-Treasurys. Das deutete ganz klar auf eine Wirtschaftsrezession hin, in der wir uns jetzt befinden.
Die sogenannten Ökonomen, eher aber Jahrmarktschreier und Huren in Dreiteilern, nennen es ein Rätsel. Die angekündigte Rezession ist da. Bald schreit auch die steile Ertragskurve der US-Treasurys wegen der Inflation. Der Ertrags-Spread stieg von Null Anfang 2007 auf 180 Basispunkte derzeit. Kombinieren sie das vorher beschriebene Signal (das auch eintraf) mit dem derzeitigen Signal und sie bekommen eine Situation, die stark nach Stagflation riecht. Das ist überhaupt nicht kompliziert. Um Konfusion zu streuen, verkompliziert die Wall-Street die Dinge. Im unteren Chart gibt es gar keine Verwirrung beim dargestellten Verhältnis der 10-Jahres-Erträge vs. 2-Jahres-Erträge. Seine relative Stärke befindet sich schon fast außerhalb des Charts und schwirrt um die 90 herum - so wie man es selten in einem Chart gesehen hat. Es bestätigt, dass sich das Geldwachstum global entfaltet hat. Dies bringt auch ein neues, aussagekräftiges Signal für den Goldpreis. Alle Zentralbanken werden bald die offiziellen Zinssätze senken.
Der Globale Krieg um Energie
In der Zwischenzeit, mehr Granaten an der Ölfront: Der geschwächte Mann fürs Grobe, Hugo Chavez, liefert sich mit Exxon Mobile eine internationale Gerichtsschlacht. Ist Hugo davon ausgegangen, dass der Ölgigant das einfach so, ohne zu zucken, auf sich sitzen lässt? Diese Leute können sich eine ganze Mannschaft von Rechtsanwälten leisten. Eine Multi-Milliarden-Konfiszierung lädt förmlich zu einer Reaktion ein. Ironischerweise könnte Hugo, wenn er den USA die Öl-, Benzin- oder Diesellieferungen abschneidet, vielleicht gar nicht so schnell in der Lage sein, diese laufenden Verträge in Verträge mit den Chinesen umzuwandeln.
Vielleicht wird das venezolanische Volk seine Diktatur in stärkerem Maße ablehnen, so dass die Ablehnung zur Institution wird und so weit führt, dass er am Ende aus dem Amt scheiden muss. Nicht sehr wahrscheinlich, aber wenn die wichtigsten Einnahmequellen fehlen, könnten zehntausende Demonstranten, angeführt durch Studenten, die Straßen von Caracas einnehmen. Die Aussichten, dass New Yorker Gerichtshöfe Entscheidungen von internationaler Tragweite treffen, sind irgendwie lachhaft. Was soll denn die rechtliche Vorlage für Vergeltungsmaßnahmen im Falle von Diebstahl durch staatliche Institutionen sein? Verrückte Zeiten. Dies ist nur ein weiterer Faktor, der die Rohölpreise auf chronisch hohem Niveau belassen wird. Und übrigens: Wenn die New Yorker Gerichtshöfe sehr deutlich reagieren, dann könnte das ein Präzedenzfall für Aktionen gegen schurkische, in Betrug und Immobilienbeschlagnahmungen verwickelte US-Finanzfirmen sein.
© Jim Willie CB
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