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Rohstoffcharts helfen beim Aktienhandel

20.02.2008  |   Greg Silberman
Aus unseren bisherigen Erfahrungen wissen wir, dass Bond-, Rohstoff- und Aktienmärkte gemeinsam eine ersthafte, kurz bevorstehende Bewegung anzeigen würden. Dazu wird es bald kommen...

Ich hatte das Glück viele exzellente Investoren zu treffen. Unter ihnen waren Aktienmänner und -frauen, andere waren bei Rohstoffen und wieder andere bei festverzinslichen Papieren. Ich habe auch einige getroffen, die eine Kombination aus allen drei Dingen waren - sie waren jedoch in der Unterzahl!

Jede Disziplin setzt auch ein leicht abweichendes Weltbild voraus. Bond-Männer mögen steigende Arbeitslosenzahlen und eine sich abschwächende Wirtschaft, was die Zinssätze nach unten drückt. Aktien-Männer mögen starkes Wachstum und niedrige Input-Kosten. Rohstoffinvestoren bevorzugen eine wahrhaftige Inflation. Es versteht sich von selbst, dass sie oft unterschiedlicher Ansicht sind, aber bei bevorstehenden ernsthaften Bewegungen stimmen sie meist zwangläufig überein. Ein typisches Beispiel ist das Verhältnis zwischen festverzinslichen Papieren und Aktienmärkten…

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Chart 1: S&P vs. Kredit-Spreads


Der oben stehende Chart zeigt den Spread zwischen erstklassigen Anleihen und Treasuries (blau) gegenüber dem S&P 500 (rot) an.

Interessant ist hierbei die enge Korrelation.

Wenn die blaue Line ansteigt, bedeutet das, dass Investoren für festverzinsliche Papiere die risikoreicheren, erstklassigen Bonds den sichereren Treasury Bonds vorziehen. Dieselbe Risikolust zeigt sich in einem steigenden S&P, der die Bewegung bei den Kredit-Spreads relativ deutlich wiedergibt.

In diesem Kontext wird auch klar, warum die Flucht in die Treasuries (blaue, fallende Line) mit dem heftigen Sell-Off bei den Aktien zusammenfiel und warum es für die Kredit-Spreads wichtig ist, dass sie nicht weiter auseinander gehen (blaue Line hört auf zu fallen), solange sich kein nachhaltiges Tief im Aktienmarkt ausgebildet hat.

Und so sehen die Rohstoff-Leute dasselbe Szenario:

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Chart 2: Silber/Gold-Ratio vs. S&P500


Aus uns unbekannten Gründen scheint es eine sehr starke Korrelation zwischen dem S&P und dem Silber/Gold-Verhältnis (blau) zu geben. Beim ersten Nachdenken scheint diese Korrelation zufällig zu sein, bei weitergehender Analyse würde man jedoch bemerken, dass Silber tendenziell viel stärker auf den ökonomischen Hintergrund reagiert als Gold. Silber wird in der Industrie verwendet aber auch als Geldmetall und sein Preis ist ähnlichen ökonomischen Kräften ausgesetzt wie zum Beispiel die im S&P gelisteten Firmen. Gold reagiert andererseits antizyklisch und läuft am besten, wenn sich die wirtschaftlichen Bedingungen verschlechtern. Daher ist diese Korrelation am Ende gar nicht so schwer zu verstehen.

Während des jüngsten Sell-Offs am Aktienmarkt schnitt Silber viel schlechter ab als Gold (die Kurve fiel). Bei den derzeitigen Ständen braucht es 52 Unzen Silber, um eine Unze Gold zu kaufen (das historische Verhältnis liegt in der Nähe von 20). Neben dem Silberpreis, der lachhaft günstig ist, zeigt der oben stehende Chart auch die enge Korrelation zwischen dem Silber/Gold-Verhältnis und dem S&P.

Die Rohstoff- und Aktienmärkte scheinen jetzt in Gleichschritt zu laufen.

Jemand sollte den festverzinslichen Wertpapier-Jungs mal sagen, dass erstklassige Firmen-Bonds bald besser abschneiden könnten als Treasuries - aufgrund von Kredit-Aufwertungen (ausgewählte Large-Cap-Unternehmen, die nicht aus dem Finanzsektor stammen, haben außergewöhnlich starke Bilanzen).

Sobald die Kredit-Spreads enger werden, finden sich auch die Stars für eine dezente Markterholung im Aktienmarkt zusammen.


© Greg Silberman CA(SA), CFA
http://blog.goldandoilstocks.com, greg@goldandoilstocks.com



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