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Die Suche nach Performance dominiert konjunkturelle Sorgen

22.02.2008  |  Manfred Wolter
Die Hausse an den Rohstoffmärkten nimmt kein Ende: Der CRB Index notierte im gestrigen Hoch mehr als 14% über dem Zwischentief vom 23. Januar, dokumentiert damit die extreme Kaufneigung des Marktes und erreicht bei Fortsetzung dieses Trends bereits im März wieder den langjährigen Aufwärtstrend von 2001 bis 2006 bei gut 410 USD. Die Gründe für diese Entwicklung stammen jedoch nur zum Teil aus dem Rohstoffsektor und je stärker das Segment von der Investmentindustrie "genutzt" wird, desto stärker werden auch die Verflechtungen zur Performanceentwicklung anderer Assetklassen: Häufig wird unterstellt, dass die konjunkturelle Abkühlung der USA früher oder später auch globale Bremsspuren verursachen würde, die sich u.a. in sinkender Rohstoffnachfrage niederschlägt. Je stärker sich aber die Sorgen bezüglich der US Konjunktur verfestigen, desto häufiger spricht man inzwischen von z. B. fondsgetriebener Nachfrage bei den Rohstoff Futures. Alle Investoren, deren Performanceziel nicht durch Vorschriften hinsichtlich der Assetklassen limitiert werden unterliegen einem immer stärkeren Sog in eine Richtung: Die Perspektive für Aktien trübt sich weiter ein, die "Minutes" des letzten FOMC Meetings stützen einen weiteren Zinsschritt der FED, der mit Blick auf Inflationsrisiken die Performance lang laufender Renten gefährden könnte und gleichzeitig liefern die Rohstoff Futures ein Allzeithoch nach dem anderen ab. Die ablaufende Woche liefert also ein drastisches Beispiel, welche Performance trotz erheblicher konjunktureller Sorgen bei den Commodities möglich ist.

Auf dem Energiesektor sticht der neue Ölpreisrekord (WTI) bei 101,32 USD ins Auge, aber ein direkter Durchmarsch der Preise aufgrund latenter Ängste um Förderquotenkürzungen wurde mit Daten zu großzügig wachsenden Lagerbeständen in den USA verhindert. Bei den Edelmetallen fallen Gold und Platin mit neuen Rekordständen auf - das passt zum Thema "Investieren bei Inflations-ängsten". Bei den Industriemetallen überschritten z.B. die Preise für Aluminium und Kupfer (Dreimonatskontrakte an der LME) gerade die Höchststände des vergangenen Jahres. Bei Fortschreibung dieses Trends würde der Höchstpreis für Aluminium aus 2006 bei 3.300 USD (Dreimonatskontrakt LME) bereits im März wieder erreicht und diese Entwicklung zeigt, dass die befürchteten Aus-fälle in China als weiteres schwergewichtiges Thema des Marktes lange noch nicht abgehakt sind. Dies fällt allerdings trotz gut gefüllter Lager in Shanghai auch schwer, wenn die chinesischen Kupferimporte im Januar um 19% im Monatsvergleich gestiegen sind (im Jahresvergleich über 7%).


© Manfred Wolter
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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