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Das Hypnotische Preisziel von Gold und die Aussichten für Edelmetallaktien

27.02.2008  |  Clif Droke
Eine Menge Angst zirkuliert rund um das Internet, wenn es um Gold/Silber und Gold/Silberaktien geht. Als Non-Konformisten wollen wir genau das sehen. Es lässt uns wissen, dass der vorherrschende Trend immer noch intakt ist und dass sich wahrscheinlich noch höhere Preise einstellen werden, bevor sich das nächste Zwischenhoch ausbildet.

Die Angst bei den Edelmetallaktien, die beim "dummen Geld" der Öffentlichkeit zu spüren ist, spiegelt exakt den beim "schlauen Geld" zu findenden Optimismus wieder. Jene Händler haben erst vor kurzem Edelmetallaktien mit beiden Händen gescheffelt, in Erwartung des nächsten Aufwärtstrends im Momentum-Markt für Goldaktien. Nehmen sie zum Beispiel die jüngsten Angaben des Put/Call-Open Interest im CBOE-Gold-Index.

Nachdem er einige Tage bei 0,70 bis 0,74 stand, was stark neutral bis an der Grenze zu bärisch ist, wurde das "schlaue Geld" plötzlich, in der letzten Woche, wieder bullisch. An den folgenden 3 Handelstagen lag das Put/Call-Verhältnis bei 0,18. Das ist dasselbe, extrem niedrige Open-Interest-Niveau, das wir schon am 21. November 2007 hatten und das bis Ende Dezember anhielt. Und wie stand es mit der Leistung des CBOE-Gold-Index während dieser Periode? Es stieg von einem Tief bei 160 auf ein Hoch bei knapp unter 210, innerhalb von nur einigen Wochen.

Eine andere Sache, die Gutes verheißt, ist die Tatsache, dass Silber wieder einmal die Führung vor Gold übernommen hat. Das ist eines der Anzeichen für starkes Markt-Momentum im Edelmetallsektor. Mit "Führung übernehmen" spiele ich auf die Struktur des internen Momentums dieser beiden Marktsegmente an. Der dominante, zwischenzeitliche, interne 120-Tage-Momentum-Indikator für Silberaktien schneidet in der Tat besser ab, als das 120-Tage-Momentum für Goldaktien. Sehen sie sich den Momentum-Chart unten an und sie werden sehen, was ich meine. Dieser Chart misst die Änderungsrate jener Gold- und Silberaktien, die neue Hoch- und Tiefstände machen. Dies ist eine der besten Methoden, um die Nachfrage nach Gold und Silber zu erfahren, da neue Hoch- und Tiefstände die aktuellsten Zunahmen bei der Nachfrage nach Aktien anzeigen.

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Einen anderen Maßstab für die Nachfrage nach Goldaktien finden wir im Goldaktien-Psychologie-Indikator. Dieser misst den Geldfluss in die großen Blue-Chips, die Namen wie Barrick Gold u.s.w. tragen und die von den Händler des "schlauen Geldes" bevorzugt werden. Dieser Geldfluss wird dem Geldfluss in die kleineren Small-Cap-Aktien gegenübergestellt, die von der breiten Öffentlichkeit bevorzugt werden. Immer dann, wenn das Volumen der Blue-Chip-Goldaktien die Small-Cap- oder Junior-Aktien im einem Verhältnis von 3:1 oder mehr aussticht, heißt das normalerweise, dass nun höhere Preise für die Blue-Chip-Aktien anstehen. Dies unterstützt wiederum die allgemein lebhafte Umgebung für den weiten Gold-und Silberaktienmarkt, wie er sich in den Indizes XAU und HUI darstellt.

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Dann gibt es noch den Preis des gelben Metalls an sich. Gold ist gerade zum einem der attraktivsten Momentum-Spiele überhaupt geworden und es zieht eine Reihe von Trend- und Momentum-Händler an. Normalerweise wäre das denkwürdig von Standpunkt eines Non-Konformisten aus und irgendwann in nicht allzu langer Zukunft wird dies auch ein legitimer Gegenstand von Bedenken sein. Derzeit sieht das Momentum zumindest stark genug aus, um den Aufwärtstrend intakt zu halten, da die Goldhändler nach der mythischen 1000 $/oz-Marke trachten. Was uns zur Beobachtung der Woche führt…

Gibt es im Reich der Märkte so etwas wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung? Viele Jahre genauer Betrachtung und Erfahrungen aus erster Hand sprechen dafür.

Nehmen sie zum Beispiel den Begriff "hypnotische" Preisziele. Ich nenne sie hypnotisch, weil sie die die Vorstellungskraft der breiten Öffentlichkeit und der Investoren gefangen nehmen und jene so bezaubern, dass sie diese Ziele bewusst oder unbewusst zur Realität werden lassen - mit Hilfe des Momentums ihres gemeinsamen Enthusiasmus.

Denken sie zurück an das Ende der 90er Jahre, als jeder darüber sprach, dass der DOW die mythische Marke von 10.000 erreichen könnte? Zuerst sprach nur eine Handvoll von nicht-klein-zu-kriegenden Permanent-Bullen über den DOW bei 10.000. Ihr Enthusiasmus hatte sich als ansteckend herausgestellt, und noch lange bevor Verfasser von Newslettern, Medienköpfe und Legionen von Investoren voll von Vorhersagen waren, hatte der Dow in der Tat schon die 10.000 erreicht.

Nach einer scheinbar nicht enden wollenden Zeit überschritt der DOW zweimal die 9000er-Marke (im Frühling und im Sommer 1998, bevor er im selben Jahr um 20% abrutschte), dann, im Jahr 1999, schaffte er es endlich über die Tamtam-Marke von 10.000.

Ein anders Beispiel dafür, dass ein "magisches" Aufwärts-Preisziel zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung wurde, ist der Ölpreis von 100 $/Barrel - eine Prophezeiung, die sich erst kürzlich erfüllt hat. Vor noch nicht all zu langer Zeit (März 2005) hatte Goldman Sachs zum ersten Mal diese umstrittene Prognose von 100 $/Barrel gemacht.

Innerhalb kurzer Zeit nach dieser Prognose begann die Momentum-Masse mit den 100 $-Mantra und binnen kurzem hatten sie alle soweit, dieses Ziel als unumgänglich zu sehen. Und so kam es auch tatsächlich. Die 100 $-Marke wurde in weniger als 3 Jahren nach Erstellung der ersten Prognose erreicht.

Noch aktueller ist ein neues hypnotisches Preisziel, das sich auf den Weg macht. Gold bei 1000 $/oz. Wird dieser psychologische Fixpunkt im Goldmarkt erreicht werden, noch bevor alles vorbei ist? Ich habe keinen Zweifel daran.

Die Erfahrung lehrt uns: Wenn eine rundes Preisziel erstmal bei Millionen von Investoren zur Obsession geworden ist, dann muss es notwendigerweise auch erreicht werden, bevor der Bullenmarkt zu Ende gehen kann. Es ist schon fast so, als ob sich die kollektive Psyche der breiten Investorenschaft dagegen sträubt, auch nur einen Schritt zu weichen, bevor die magische Zahl erreicht wird. Erst dann kann die frenetische Masse wieder erleichtert Atem holen.

Die genauere Betrachtung von Massenhypnose zeigt, dass konstante Wiederholung zum gewünschten Ergebnis führt. Mit anderen Worten: Ein starker, emotional tief verwurzelter Glauben - ganz gleich, wie gut er fundiert ist - wird häufig irgendwann Wirklichkeit.


© Clif Droke, 25.02.2008
www.clifdroke.com






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