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Ausgesteuert

02.03.2008  |  Redaktion
Zum Thema Steuern und Steuergerechtigkeit wurde bisher viel geschrieben und debattiert. Meist Meinungsmüll, der dann auch noch von Demoskopen zusammengekehrt wird. Ich kann nicht erkennen, dass die westlichen Staaten und natürlich Deutschland auch nur ansatzweise auf dem richtigen Weg sind.

Im Gegenteil. Strafgelder werden erhöht (Zypris), die Kriminalisierung des einzelnen Bürgers aktiv vorangetrieben. Folge: 75 Prozent aller Bundesbürger begehen Steuerhinterziehung. Lesen Sie dazu auch "Schirachs Einspruch", eine bemerkenswerte Analyse: www.schirach.de

Geradezu absurd ist die Kollaboration eines Rechtsstaates mit Kriminellen. Mehr noch! Diese Form von Kriminalität wird belohnt mit ermäßigten Steuersätzen. Wie jetzt bekannt wurde hat der Hehler mit dem Stehler besondere Steuersätze ausgedealt: Der Datendieb braucht auf seine illegal ergaunerten Millionen nur den ermäßigten Steuersatz von 10% zahlen! (Quelle: Euro am Sonntag) Ohne Solizuschlag und Kirchensteuer! Dieser Steuersatz hat auch schon einen Namen: Spitzelsteuersatz. Schöne neue Steuerwelt! Nun gut, in Sachen Spitzel haben wir ja eine gewisse Tradition.

Zm Thema Steuern und Steuern und Gerechtigkeit verweise ich auch auf ausführliche Kapitel in meinem Buch (www.evolution-des-erfolgs.de). Es ist allgemein bekannt, dass nur einfache Steuersysteme und niedrige Steuersätze die Staatskasse sprudeln lassen. Alles andere sind Rechenspiele am Politikertisch, die dem Stimmenfang dienen. Verlierer dieser Steuerpolitik sind wir alle. Einzige Gewinner: Dubai, Panama, die Karibik und neuerdings auch Singapur.

Das Thema Steuern und Flucht ist ein weiterer Sargnagel für die westlichen Industrienationen. Irgendwann hat es sich dann mal ausgesteuert! Wenn das Kapital flieht, dann ist das immer ein Warnsignal. Dieses Warnsignal ertönt derzeit in der gesamten westlichen Welt. In Deutschland, Europa, Australien und USA. Politiker nehmen dies jedoch nicht wahr. Ihre Antwort: stärkere Überwachung, höhere Strafen. In den USA sitzt jetzt schon über ein Prozent der strafmündigen Bevölkerung im Knast: insgesamt 2,3 Millionen US-Bürger hinter Gittern. Ein Weltrekord.

Was tun? Die neuen Höhenflüge beim Gold sprechen eine eigene Sprache. Hier spiegeln sich nicht nur Inflationsängste oder Wirtschaftskrise. Der steigende Goldpreis ist auch Ausdruck einer generellen Abneigung gegen den Überwachungsstaat. Wenn wundert das in Anbetracht von gläsernen Bankkonten und transparenten Geldströmen? Gold dagegen glänzt daheim oder im Tresor, unantastbar für Big Brother. Derzeit noch.

Die New York Times schreibt dazu in einem Aufsehen erregenden Artikel: "Federal agents should be empowered to supervise the opening of each deposit box and summon for penalty all those who cannot satisfactorily explain the possession of sequestered money."

"Die Behörden sollten ermächtigt werden, die Öffnung jedes Bankschließfaches zu beaufsichtigen und all jene strafrechtlich verfolgen, welche nicht zufriedenstellend nachweisen können, wie sie in den Besitz des Geldes gekommen sind."

Aber keine Angst: Es handelt sich um einen Artikel aus der New York Times vom 9. März 1933 - also heute vor 75 Jahren...


Zu den Aktienmärkten:

Auch die kommende Börsenwoche ist voller Stolpersteine. Insbesondere zum Wochenanfang dürfte es weiter nach unten zu gehen. Es sieht so aus, als wenn einige große Adressen immer noch in akuten Geldnöten sind.

Insbesondere Hedgefonds müssen offenbar liquidieren - so höre ich es jedenfalls aus internationalen "Kreisen". Sichtbares Zeichen für diese These ist der Niedergang von Aktienkursen jener Unternehmen, in denen Hedgefonds investiert sind: Deutsche Börse, Deutsche Telekom, Continental, Energieversorger - um nur einige zu nennen. Auch in den großen Solartiteln soll es zu entsprechenden Notverkäufen gekommen sein. Hauptgrund: Spekulation auf Kredit. Das bedeutet: wie könnten die Tiefstkurse dieses Jahres in der Gegend von 6400 im DAX noch mal wiedersehen.

Wann sich die Situation bereinigt hat, ist schwer zu sagen. Teuer ist der DAX jedenfalls nicht. Viele Unternehmen notieren auf historischen niedrigen KGVs. Aber wenn keine Käufer da sind (bzw. kein Geld, kein Kredit), kann der DAX auch nicht steigen. Die Unsicherheit ist derzeit jedenfalls noch sehr groß. Druck ist insbesondere auch von der Futureseite zu spüren, was ebenfalls dafür spricht, dass einige große Adressen liquidieren.

Die Zurückhaltung der Anleger spiegelt sich auch in jenen Segmenten, die eigentlich von steigenden Rohstoffkursen profitieren müssten. Insbesondere im Edelmetallbereich. Auch hier ist zu spüren, dass die Risikofreude bei den Anlegern deutlich abgenommen hat. Solange sich daran nichts ändert, dürfte die Wackelbörse mit roten Vorzeichen weitergehen.


© Michael Mross

Besuchen Sie mich bei www.mross.de






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