Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Chinesische Rohstoffnachfrage durch schwächere Weltkonjunktur ausgebremst?

05.03.2008  |  Redaktion
- Seite 2 -
Open in new window


Kein Ende in Sicht

Ohnehin wächst China aber deutlich stärker über die Investitionstätigkeit als über den Export. Der Nachholbedarf an Investitionen in Industrie und Infrastruktur ist im chinesischen Binnenland mit seinen geschätzten 800 Mio. Bewohnern weiterhin sehr hoch und lässt das interne Wachstumspotenzial des Landes als längst nicht erschöpft erscheinen. Angesichts einer hohen inländischen Ersparnis und eines Pools an Devisenreserven von über 1.400 Mrd. USD verfügt das Land sowohl über die Mittel als auch über den Investitionsbedarf, um auch im laufenden Jahr ein Wachstumsmotor zu bleiben. Im ersten Halbjahr besteht zudem zusätzlicher Investitionsbedarf durch die Olympischen Sommerspiele.

Open in new window



BIP-Wachstumsprognosen

Die Asian Development Bank (ADB) veranschlagte im Dezember 2007 das BIP-Wachstum für die Region Ost - und Südasien im Jahr 2008 auf 8,0%. Eine Stagnation der US-Wirtschaft, d.h. ein Rückgang des US-Wachstums von rund 2% auf 0%, würde für die Region im Jahr 2008 einen Wachstumsrückgang von geschätzt 8% auf etwa 7% bedeuten - zweifellos signifikant aber kein Desaster.

Die von chinesischer Regierungsseite Anfang Januar veröffentlichte BIP-Prognose für das Land für 2008 liegt bei 10,8%. Die ADB sagt für China eine etwas stärkere Wachstumsabschwächung auf 10,5% voraus. Da wir im Unterschied zur ADB von einer deutlicheren Abschwächung der US-Wirtschaft in diesem Jahr (BIP-Wachstum 1,5%) ausgehen, rechnen wir für das Jahr 2008 mit einem BIP-Wachstum in China von etwas unter 10%.

Open in new window


Fazit

Die mittelfristigen Wachstumsperspektiven Chinas bleiben einer Langfristprojektion der Weltbank zufolge in quantitativer wie auch in qualitativer Hinsicht gut bis sehr gut. Aufgrund der demografischen Entwicklung und fortgesetzter Bemühungen des Landes um eine Verbesserung des Ausbildungsstands prognostiziert die Weltbank bis zum Jahr 2015 ein durchschnittliches jährliches Wachstum an ausgebildeten Arbeitskräften um etwa 4%. Auch die Wachstumsraten bei den “physischen“ Investitionen liegen der Studie zufolge voraussichtlich dauerhaft weit über denjenigen der klassischen, alternden Industriestaaten. Damit dürfte im Vergleich zu Letzteren auch die BIP-Zuwachsrate in China auf Dauer deutlich höher ausfallen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die wirtschaftliche Aufholjagd des bevölkerungsreichsten Landes der Erde offenbar längst nicht zu Ende ist und sich angesichts der Tatsache, dass ein Großteil des Potenzials noch immer ungenutzt brach liegt, in der Tendenz auch in Zukunft fortsetzen dürfte. Der Schwerpunkt der Weltwirtschaft verlagert sich zunehmend nach Asien.
Für die Rohstoffe bedeutet dies: Trotz einer wahrscheinlichen Abschwächung der Weltkonjunktur im laufenden Jahr dürfte die Nachfrage nach Commodities aus Asien und insbesondere aus China ungebrochen hoch bleiben.


© Matthias Krieger, Tobias Bauer
Commodity Analysten

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.







Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"