Dollar-Gold: Ein echter Sturm
17.03.2008 | Jim Willie CB
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Verheerende FolgenIm Endeffekt fügen diese Teufelskreise dem US-Dollar Runde für Runde schmerzhafte Schläge zu. Ein richtiger Sturm hat sich vollends entwickelt. Nachdem er sich gebildet hat, tankt er Kraft. Die Psychologie hinter dem Sturm wird spürbar stark, wenn die Rückkopplungsschleifen offensichtlich werden. Bemerkenswerterweise führen gleichzeitig wirkende Teufelskreise zu heftigen Schäden für die produzierende Wirtschaft, deren Fundament der Immobilienmarkt ist, und für den Finanzsektor, dessen Fundament der Bankensektor ist. Die Reaktionen der Finanzmärkte auf die Verluste im US-Immobiliensektor (die Kernschmelze im US-Bankensystem und die Rezession der US-Wirtschaft, deren gemeinsames Ergebnis zunehmend am Dollar abgelesen werden kann) könnten Ähnlichkeit mit dem haben, was die beiden Schauspieler, der böse Junge Mark Wahlberg und der Frauenschwarm George Clooney, gerade vor sich sehen.
Riesige Wellen überwältigen deren winziges Fischerboot, sehr ähnlich den Bildern riesiger FOREX-Wellen des Rückgangs der US-Wechselkurse, die die US-Wirtschaft überwältigen. Noch nie gab es Wohlstand inmitten einer Abwärtsbewegung einer Währung. Das sich verlangsamende Wirtschaftswachstum wird nicht die Preise nach unten bringen - im Gegenteil, es wird genau andersherum funktionieren. Der fallende US-Dollar wird die Rohstoffpreise und die Energiepreise nach oben treiben - die hässliche Konsequenz aus jahrzehntlanger Abhängigkeit von Importen. Die Wirtschaftspolitik, bestimmt in den Management-Etagen der Banken und durch die Politik, hat diese Abhängigkeit größtenteils unterstützt. Nun stehen wir vor steigenden Preisen, trotz eines mengenmäßigen Nachfragerückgangs. Bernanke macht es falsch. Demnächst wird die ranzige Frucht von der verkümmerten Industrierebe gepflückt.
Der letzte Schiedsrichter wird der Goldpreis sein, zusammen mit seinem Bruder, dem Silber. Große Schwierigkeiten stehen mit der Bekämpfung riesiger US-Korporationen bevor. Die großen US-Banken verkaufen frei heraus betrügerische Bonds in die ganze Welt und das straffrei, unter den Schutzmantel der US-Regierung und des US-Kongresses. Die großen US-Kooperationen genießen die Vorteile ihrer Größe - bei der Kapitalisierung durch einen lebhaften Bond- und Aktienmarkt - sowie den Vorteil, dass sie die Möglichkeit haben, sich ihre Verluste subventionieren zu lassen. Den zumeist ehrlichen Firmen fällt es schwer hier gegen zu halten und wettbewerbsfähig zu bleiben. Microsoft sticht dabei jedoch hervor. Erst kürzlich bekamen sie eine Strafe von 1,35 Milliarden von der Europäischen Kommission auferlegt, für chronisches Foulspiel in Monopolangelegenheiten.
Microsoft begegnet einer Reihe ähnlicher Erlässe mit Verachtung, sie betrachten solche Abgaben als bloße Geschäftskosten. Dem großen US-Militär kann man gar nicht erst auf diese Weise begegnen, aber es kann unter den festgefahrenen Guerillakriegen leiden, gar nicht zu sprechen von den verheerenden Folgen der Sandschäden. Diese Situation macht den US-Dollar dauerhaft angreifbar durch wiederkehrende Verkaufswellen, durch Empörung im Ausland, durch schlichten und ergreifenden Schock über die nicht zu stoppenden Verschlechterungen und durch die in Grunde "gute" Entscheidung die Aktien der "USA Inc." zu verkaufen, die nichts anderes sind als der US-Dollar an sich. In Wirklichkeit verwandeln sich die USA nach und nach in eine Drittwelt-Nation, die zu allem Übel mit einer Marionetten-Regierung ausgestattet ist.
Ein bärisches Dreieck hatte sich viel deutlicher ausgebildet als das fälschlicherweise angenommene Double-Bottom-Reversal-Muster. Dieser primäre Trend hatte sich in viel stärkerem Maße durchsetzen können. Der Zusammenbruch kam plötzlich. Der 20-Wochen-Durchschnitt stellte sich als hervorragender Widerstand heraus. Der Chairman der US-Notenbank, Bernanke, und seine ritterlichen Günstlinge von der Blindgängertafelrunde gaben grünes Licht für weitere Zinssatzsenkungen, in Kenntnis des auf der US-Wirtschaft lastenden Drucks und in voller Bewusstheit der Bankeninsolvenzen.
Leichtsinnig haben sie dem Großverkauf von US-Dollars Tür und Tor geöffnet. Die Welt hat dies mitbekommen, nicht gezögert und den Verkaufsknopf gedrückt. Bestärkt durch ständige monetäre Entlastung werden Wellen monetärer Inflation entfesselt, zusammen mit der anstehenden, hoppelnden Preisinflation steigt die Zahl der Argumente für den Goldbullen immer weiter an. Gold wird innerhalb einiger Wochen über die 1.000 $-Marke steigen. Achten sie auch weiter auf Silber, sein Verhältnis zum Gold wird sich mit Sicherheit verbessern. Anders ausgedrückt: Die Silbergewinne werden höher ausfallen als die Goldgewinne. Die verzweifelten Zentralbanken haben kein Silber mehr, um es auf den Markt zu werfen.
Und übrigens: Die Ankündigung von Goldverkäufen durch den Internationalen Währungsfond sind überaus bullisch. Die Ankündigung von großangelegten Goldverkäufen durch die Schweizer im letzten Sommer ist ebenfalls bullisch gewesen. Dies sind verzweifelte Signale dafür, dass sie kaum noch physisches Goldes besitzen, das sie auf den Markt werfen könnten. Ganz grundsätzlich kann man sagen: Sie sind verzweifelt. Die Europäische Zentralbank wird die letzte sein, die die offiziellen Zinssätze kürzt. Der Goldbulle wird auch auf das europäische Festland zurückkehren, früher als Trichet vielleicht glauben mag. Dies wird dann die Goldpreissprünge in Gang bringen, jenseits der Millennium-Marke.
© Jim Willie CB
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