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Augen auf!

18.03.2008  |  Michael Kilbach
Sind sie ein Rohstoff-Investor mit Freunden, die denken, sie seien "verrückt", weil sie in Edelmetalle investieren? Raten ihnen dieselben Freunde unbedingt große Mengen von "gut diversifizierten" Investitionsfonds langfristig "zu kaufen und zu halten"? Wir sind immer wieder erstaunt, wie selten Investoren ein Auge für die ganzen Veränderungen um sie herum haben - so auch für die Veränderungen in den Finanzmärkten.

Der folgende Chart zeigt, was passiert wäre, wenn der Dow Jones Industrial seit dem Jahr 2000 mit denselben Wachstumsraten wie Gold gestiegen wäre.

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Die blaue Linie oben im Chart zeigt den aktuellen, monatlichen Stand des Dow Jones Industrial. Die rote Linie im oberen Chart zeigt die prozentualen Gewinne von Gold, angewendet auf den Dow Jones ab dem Jahr 2000. Anders ausgedrückt: Wenn der Dow Jones bei den prozentualen Zuwächsen eben so gut wie Gold abgeschnitten hätte, dann würde er jetzt etwa in der Nähe der 37.400er Marke stehen. An diesen Chart kann man ziemlich gut sehen, wie viel besser Gold im Vergleich zum Dow Jones seit dem Jahr 2000 abgeschnitten hat. Hätte ein Investor seit 2000 Anteile am Dow Jones Index "gekauft und gehalten", dann würde er nach acht Jahren gerade so die Gewinnzone erreicht haben. Das ist ein sehr langer Zeitraum für eine solch schlechte Investitionsleistung. Wenn man die Wirkung der Inflation auf den Dow Jones noch mit einberechnet, dann sind die verbleibenden Gewinne extrem gering.

Aber ihre Freunde werden dann sicher meinen, dass Aktien auf lange Sicht besser abschneiden werden als Rohstoffe. Wir stellen fest, dass der Dow Jones Industrial zwischen 1980 und 2000 Gold, in Bezug auf die Investitionsleistung, bei weitem überholte - aber genau das ist ja der Punkt. Unserer Meinung nach verlaufen Investitionen zyklisch und nicht linear. In den 1970er Jahren befanden sich Rohstoffe einem großen Bullenmarkt und schnitten besser ab als Aktien - in den folgenden Jahrzehnten waren es wiederum die Aktien, die besser abschnitten als Rohstoffe. Wir kümmern uns gar nicht darum, welche Investitionsform die beste aller Zeiten ist, sondern eher darum, welche Investitionsform, im Vergleich mit anderen, relativ unterbewertet ist - immer im betrachteten Zeitraum.

Leider scheint es so, als haben die meisten Investoren eine sehr kurzfristige Ausrichtung, sie scheinen zu viel Wert auf die zuletzt gemachten Erfahrungen zu legen, anstatt einen Blick auf die Geschichte zu werfen. Wir glauben, dass die meisten Investoren stark zu einer Strategie tendieren, da sie eben mit dieser Strategie in den zurückliegenden Jahren gut gelaufen sind. Traurigerweise wird der Großteil dieser Investoren solange nicht begreifen, dass die alte Investitionsmethode nicht mehr effektiv ist, bis es zu spät ist.

Wir fragen uns, wie wohl die Mainstream-Medien - Fernsehnetzwerke, Zeitungen, Radiostationen und Social-Mood-Plattformen - reagieren würden, wenn der Dow Jones regelmäßig neue Hochstände erreichen würde - mit Ständen von bis zu 37.000 Punkten. Da die Medien sichtlich pro-Aktien ausgerichtet sind (was sicherlich durch Sponsoren und Werbeeinnahmen gefördert wird), gehen wir davon aus, dass die Berichterstattung enorm sein würde. Gold und Rohstoffe haben seit 2000 interessanterweise Zuwächse von mehreren Hunderten Prozenten aufzuweisen, dennoch haben nur wenige Stimmen in den Medien diese wichtige Entwicklung in den Märkten bemerkt. Mehr Berichterstattung für diese Investitionstypen würde den zahllosen Investoren innerhalb kurzer Zeit helfen, mehr über solche Chancen zu erfahren. Sattdessen glauben wir, dass die meisten Investoren über den Mega-Rohstoff-Bullenmarkt erfahren werden, wenn er wieder einmal überbewertet ist und die Gefahr einer ernsten Korrektur läuft. Wie immer bei Zyklen, wird es am Ende auch wieder abwärts gehen und die naive Öffentlichkeit wird zu spät drankommen und schließlich damit scheitern.

Im Großen und Ganzen beschäftigen wir uns mit Dingen, die jetzt unterbewertet sind und wahrscheinlich in Zukunft im Wert steigen werden - wir handeln nicht nach dem Prinzip, dass das, was bis jetzt immer im Wert gestiegen ist, auch immer weiter steigen wird. Wir gehen davon aus, dass die zuerst genannte Strategie die realistischere ist, wenn man Geld an den Finanzmärkten verdienen will.


© Michael Kilbach
www.Investmentscore.com, das Original stammt vom 13. März 2008



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