Edelmetalle: Umfeld weiter positiv für Gold & Co.
18.03.2008 | Thorsten Proettel
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Angetrieben durch die anhaltende Verunsicherung der Kapitalmärkte und die dadurch ausgelöste Flucht der Anleger in sichere Assets touchierte der Goldpreis am Donnerstag in der vergangenen Woche erstmals die Tausender-Marke. Der nachhaltige Sprung in den vierstelligen Preisbereich gelang in den ersten Stunden der neuen Woche. Der Kurssturz der US-amerikanischen Großbank Bear Stearns aufgrund von massiven Liquiditätsproblemen reißt die Aktienmärkte derzeit weltweit in einen Abwärtsstrudel und verursacht so Umschichtungen der Investoren. Auch wenn das angeschlagene Kreditinstitut nun von der US-Notenbank und Konkurrent JP Morgan gerettet wird, zeigt der Vorgang, dass sich die Banken momentan in der schwersten Krise seit 1929 befinden. An der Börse geht die Angst um: Welche Bank könnte als nächstes in ernsthafte Liquiditätsprobleme geraten?
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Inflation in Euroland weit über Zielmarke
Der tiefe Vertrauensverlust von Gläubigern und Anteilseignern der Geschäftsbanken dürfte sich auch weiterhin positiv auf die Entwicklung der Edelmetallpreise auswirken. Hierfür spricht auch, dass die Notenbanken sowohl in Europa wie in Amerika momentan nicht in der Lage sind, angemessen zu agieren, um ihre Ziele zu erreichen. Stattdessen scheinen die Währungshüter eher von den äußeren Umständen getrieben zu sein. Dies belegen die jüngsten Inflationsdaten. In Deutschland erreichten die Preissteigerung im Februar wie schon im Januar 2,8% im Vergleich zum Vorjahresmonat. In der Eurozone kletterte die Teuerung im Februar sogar auf 3,3% nach 3,2% im Januar. Die Europäische Zentralbank hätte schon längst die Zinsen anheben müssen, um ihr selbst definiertes Inflationsziel von knapp unter 2% zu erreichen.
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Notenbanken beugen sich Druck der Wirtschaft
Aufgrund der auch in Europa drohenden wirtschaftlichen Abschwächung reagieren die Notenbanker jedoch zögerlich. Für die EZB sind momentan die Inflationshinter die Konjunkturrisiken gerückt. Somit dürften Zinssenkungen wahrscheinlicher sein als Leitzinserhöhungen. Zudem pumpen die Zentralbanker Milliardensummen in den Markt und hoffen damit, die Wirtschaft zu stimulieren und die Banken vor Zusammenbrüchen bewahren zu können. Hierdurch wird allerdings ein weiterer Grundstein für noch mehr Inflation in der Zukunft gelegt. Ob die Preissteigerungen in einem wirtschaftlich schwächeren Umfeld zurückgehen werden, ist angesichts des stagflationären Umfelds ungewiss. Die Perspektiven für Gold & Co. bleiben damit positiv.
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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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