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Hilfsaktion für Bear Stearns erfogreich - wer hilft den Eigenheimbesitzern?

25.03.2008  |  Rüdiger Maaß
Die fünftgrößte Investmentbank Bear Stearns in den USA hat sich, wie Sie wissen, mit Sub-Prime Hypotheken (minderwertige Hypothekenkredite in den USA) verspekuliert.

Das Missmanagement führte zur Aussetzung der emittierten Zertifikate und damit wurde stark angespannte Liquiditätslage der Investmentbank bekannt. Das 85 Jahre alte Wall-Street-Institut wurde von JP Morgan übernommen. Die Federal Reverse Bank soll für die Übernahme Sicherheiten für 29 Milliarden Dollar als Sicherheit zur Verfügung gestellt haben.

Die FED soll diese Maßnahme mit dem Finanzministerium abgestimmt, um die Liquidität des Marktes zu verbessern.

Die Aktie von Bear Stearns wurde vor einem Jahr bei 172 Dollar gehandelt. Der Kurs fiel zeitweise in der letzten Woche bis auf 3 Dollar. Die Investmentbank soll vor einer Woche einer Übernahme zum Kurs von zwei Dollar pro Aktie zugestimmt.

Die Kritik der Aktionäre veranlasste JP Morgan den geplanten "Sonderpreis" auf 10 Dollar anzuheben, damit wurde das Angebot verfünffacht.

Die Regierung und die Federal Reserve Bank haben einen Beitrag zur Rettung des Finanzsystems geleistet. Dem Markt wurde in dieser schwierigen Situation Liquidität zugeführt. Wurde dem Markt im Allgemeinen geholfen oder wurden nur die Geldsorgen von Bear Searns gelöst?

Nebenbei hat JP Morgan nach meiner Meinung ein Schnäppchen eingekauft. Die Investmentbank ist von einer großen Sorge befreit worden. Die Bankenlandschaft atmet auf.

Ist alles wohl in Amerika? Die US-Regierung hat einer Bank geholfen, die selbstverschuldet in Schwierigkeiten geraten ist. Wer ist eigentlich noch an der Hypothekenkrise beteiligt?

Gibt es nicht auch Millionen von Eigenheimbesitzern, denen die Zwangsvollstreckung droht. In den meisten Heimen werden sicherlich Familien wohnen. Ein Vater, der nachts wach liegt, weil er nicht weiß, wo seine Familie in Zukunft wohnen wird. Eine Mutter, die nächtelang weint, weil sie sich große Sorgen um das Zuhause ihrer Kinder macht. Kinder, die nur mit dem notwendigsten versorgt werden, weil ein großer Teil des Einkommens für die monatlichen Kreditraten für ihr Heim gezahlt werden müssen.

Die Eltern machen sich Sorgen, weil die Zwangsversteigerung ihres Heims dazu führen kann, dass sie nach der Zwangsversteigerung kein Heim, aber trotzdem noch einen riesigen Berg Schulden haben. Millionen von Eltern können ihren Kindern vielleicht nicht mehr eine angemessene Ausbildung finanzieren. Es ist nicht auszuschließen, dass sich die Folgen der Immobilienkrise in den USA auf mehrere Generationen ausweiten.

Innerhalb kürzester Zeit werden 29 Milliarden Dollar bereitgestellt, um einer Investmentbank vor dem Zusammenbruch zu retten.

Millionen Familien sind in existenzielle Not geraten, werden diese Menschen auch so großzügig unterstützt?

Die US Regierung wird sicherlich mit folgender Frage konfrontiert werden: "Werdet ihr den Familien, die durch die Immobilienkrise in Not geraten sind, in gleicher Weise helfen, wie der Investmentbank?"

Im Talmud soll zu lesen sein, dass man den Charakter eines Menschen am besten bei Geldangelegenheiten, beim Trinken oder im Zorn erkennt.


© Rüdiger Maaß
www.elliottwaver.de

Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Wave Daily"



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