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Inflationswirtschaft verursacht schweren Herzinfarkt

31.03.2008  |  Richard Daughty
"Frenetisch versuche ich mich in der pantomimischen Darstellung "eine Telefonnummer wählen". Mit der wenigen, noch verbleibenden Beweglichkeit meines rechten Arms versuche ich jemanden zu bewegen, die 911 für mich anzurufen, damit ich ein wenig medizinische Zuwendung bekomme, damit mein Leben vor einem Herzinfarkt gerettet werden kann, der durch solch schreckliche Nachrichten über die Inflation ausgelöst wurde."

Ich saß einfach da, nichtsahnend, beim Versuch leise meine Bierflasche zu öffnen, ohne dass meine Frau das "Flupp"-Geräusch mitbekommt, was auch heißt, dass ich gezwungen sein werde, mein Gehirn ein wenig anzustrengen, wenn sie mich fragt: "Wie viele Bier waren es heute, du stinkendes, betrunkenes wertloses Stückchen Mogambo-Scheiß (SBWSMS)". Und ich werde ein wenig aus meiner Kunst des Lügens schöpfen und freundlich antworten: "Eins! Und jetzt halt verdammt noch mal den Mund!"

Abgelenkt wie ich war, traf mich Doug Noland aus heiterem Himmel, als er in seinem Credit Bubble Bulletin bei PrudentBear.com berichtete, dass die Inflation wie verrückt wüte, wie ein alles verschlingendes Biest und dass der CRB-Index im letzten Monat um 1,2% zulegte (ein Plus von 16,1% seit Jahresbegin). Der Goldman Sachs Commodities Index (GSCI) stieg um 2,8% auf einen neuen Rekord (ein Plus von 16,8% seit Jahresbeginn und 62,7% im Jahresvergleich).

Ich dachte nur: "Mein Gott! Das ist mehr als erdrückend! Das ist die Art der Preisinflation, die Revolutionen und Aufstände auslöst!" und dann frage ich mich nervös. "Habe ich eigentlich genügend Gewehre und Munition, um mich zu verteidigen zu können?", dann erinnere ich mich, dass es schon ausreichen müsste und ich sage mir: "Hahahaha!". Mehr als genug! "Auf geht’s!" und ich frage mich: "Habe ich eigentlich genug Gold, Silber und Öl, um mich gegen diese Art der Inflation bei den Preisen verteidigen zu können?" und ich erinnere mich, dass ich eben nicht genug habe, weil keiner genug Gold, Silber und Öl oder eine Mischung aus all dem hat, wenn man sich eine solche Inflation bei den Preisen anschaut.

Mein Hoffnung ist nur, dass Gold höher und schneller steigt als die Preise, doch auch jetzt fühle ich wieder das Stechen im Herz, das von der kalten und hässlichen Tatsache herrührt, dass dem nicht so sein wird, da Herr Noland hinzufügt: "Weizen mit Liefertermin März stieg um 6,2 % (ein Plus von 31 % seit Jahresbeginn).".

Und ab da haben mich die schockierenden Nachrichten über die Ausmaße der Inflation vom Sofa auf den Boden geschickt, wo ich das Blut des Entsetzens hochwürge, wegen der Inflation der Preise im Allgemeinen und der Inflation beim Weizen im Besonderen - frenetisch versuche ich mich in der pantomimischen Darstellung "eine Telefonnummer wählen". Mit der wenigen, noch verbleibenden Beweglichkeit meines rechten Arms versuche ich jemanden zu bewegen, die 911 für mich anzurufen, damit ich ein wenig medizinische Zuwendung bekomme, damit mein Leben vor einem Herzinfarkt gerettet werden kann, der durch solch schreckliche Nachrichten über die Inflation ausgelöst wurde.

Und nun lieg ich so da und keiner spricht irgendetwas Hilfreiches wie: "Oh mein Gott! Ruft die 911 an und holt medizinische Hilfe für den Fantastischen Mogambo (FM), da er ganz augenscheinlich die Tragweite des inflationären Schreckens begriffen hat, der uns da draußen in der uns alle umgebenden ökonomischen Nacht auflauert - was deshalb so schlimm ist, weil wir nicht sehen, was passiert, aber die Schreie der Menschen hören können, die auseinandergerissen werden und wir haben Angst!"

Unglaublich, Herr Noland entscheidet schließlich, dass der Moment meiner Qual zu einem "Moment der Belehrung" werden soll - und er sagt ganz trocken: "Zum allergrößten Bedauern, werden wir gerade Zeugen des "Worst-Case-Szenarios", dass sich da gerade vor unseren Augen abspielt - und all das trägt zu meinem schlechten Bauchgefühl bei."

Ja, ich denke, da hat er Recht - mich erreichte eine E-Mail mit einer nostalgischen Rückschau in die Zeit der 60er Jahre. Sie beginnt mit einer Aufzählung interessanter Fakten: Im Jahr 1960 lag das Durchschnittsgehalt bei 4743 $, ein Lehrergehalt lag bei 5174 $, der Mindestlohn lag bei 1 $ pro Stunde, eine Briefmarke kostete 4 Cent, eine Gallone Benzin 31 Cent, Popcorn im Kino kostete 20 Cent und eine Brause 10 Cent, ein brandneuer Chevrolet kostete 2.529 $.

Auf den Punkt gebracht: Die Dinge kosten heute so ungefähr das 10-fache von dem, was sie damals vor 48 Jahren kosteten, wobei man auf eine jährliche Inflationsrate von 5% kommt.

Lustig war nur (falls sie zu jenen Leuten zählen, die denken, dass man den monetären Wahnsinn und die daraus entstehenden ökonomischen Katastrophen als lustig bezeichnen kann), dass die Staatsverschuldung 1960 bei nur 286,3 Mrd. $ lag und jetzt bei 9,3 Billionen liegt - das ist im Vergleich nicht das 10-Fache, sondern das 32-fache! Hahaha! Wir sind verdammt noch mal verloren!


© Richard Daughty, the angriest guy in economics
The Mogambo Guru



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